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2329 - Gestrandet in Hangay

Titel: 2329 - Gestrandet in Hangay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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forschend zu dem weißen Haluter auf. „Glauben Sie das, Blo Rakane, oder wollen Sie nur provozieren?"
    Der Chefwissenschaftler der SOL ließ die Frage unbeantwortet. Er zog seine beiden Armpaare zurück, um dem Roboter, der gekommen war, sein Gedeck abzutragen, den Zugriff zu ermöglichen.
    Indem er eines seiner kurzen Stielaugen ausfuhr, schaute er dem Maschinenmenschen nach. „Unter den gegebenen Umständen halte ich es für Luxus, funktionsfähige Roboter für derart banale Dienstleistungen einzusetzen."
    „Zuversicht, Blo Rakane, nährt sich genau aus solchem Luxus", widersprach Tekener. „Menschen wollen betrogen sein, sie hängen lieber einer falschen Hoffnung nach als gar keiner."
    Der weiße Haluter öffnete den Rachen zu einem verhaltenen Grollen. „Seit der Notlandung habe ich mit vielen Technikern, Ingenieuren und Wissenschaftlern gesprochen. Alle glauben, dass wir nach umfangreichen und höchst aufwändigen Umbauten mit der SOL wieder werden starten können. Sie machen nur die Einschränkung, dass im Schiff dann nichts mehr so sein wird, wie es einmal war."
    „Dabei ist das Ausmaß der Folgeschäden bislang unbekannt", erinnerte Tekener. „Kommen wir also zurück zur Bestandaufnahme."
    Tangens seufzte. „Alle höherwertige Technik ist unbrauchbar. Syntrons, Hypertrop- und Permanent-Zapfer haben Schrottwert. Ebenso die Gravitraf-Speicher. Hyperkon- und Hypertakt-Triebwerke bringen die SOL bestimmt keinen Meter mehr vorwärts, und gestaffelte Schutzschirme ..." Er schüttelte den Kopf. „Keine Aussicht, Schirmfeldstaffeln jemals wieder aufzubauen.. Schon einfache Schutzschirme haben einen deutlich erhöhten Energieverbrauch. Was das für Beiboote und kleinere Objekte bedeutet, muss ich nicht erst erwähnen."
    „Die Energieversorgung wurde deutlich geschwächt", berichtete der Haluter weiter. „Aktuell unterziehen wir alle Fusions- und NSR-Reaktoren ebenso wie die Sphärotrafs und Zyklotraf-Speicher umfassenden Testreihen. Wenn wir positiv abschließen, können wir den Kartanin Kleinreaktoren übergeben."
    „Trotzdem bauen wir eine Standverbindung auf?"
    „Weil schnelle Hilfe Not tut", antwortete Tess Qumisha. „Die subplanetaren Plantagen der Kartanin sind Energiefresser ersten Ranges."
    „Dao-Lin sagt das?" Dass Tess ihn überrascht ansah, interessierte den Smiler herzlich wenig. Tief in seinem Innern fühlte er sich nur verwundert, dass Dao ihn bei ihren Entscheidungen plötzlich überging.
    Die Gewissheit, nicht nur im Halo von Hangay festzusitzen, sondern den Ereignissen mehr oder weniger hilflos ausgeliefert zu sein, zehrte an seinem Selbstverständnis. Ronald Tekener befürchtete, dass die SOL sehr lange auf Ultrablau würde ausharren müssen. Konnte er es Dao-Lin da verübeln, dass sie sich im ersten Erschrecken ihrem eigenen Volk zuwandte? Wie würde ich regieren?, fragte er sich. Das ist kein Spiel mehr, bei dem es einen Gewinner und einen Verlierer geben wird. Entweder schaffen wir es gemeinsam, oder ... Nein, eine Alternative kam ohnehin nicht in Betracht.
    Tangens und Tess redeten abwechselnd.
    Die Liste aller Ausfälle und noch zweifelhaften Fehlerquellen, welche die SOL unweigerlich am Boden hielten, wuchs ins Endlose.
    Der Vorrat an Nugas-Speicherkugeln war schon während des Fluges nach Ultra deutlich geschrumpft. Aktuell befanden sich von den ursprünglich 2400 Kugeltanks nur mehr 989 an Bord und diese mit einer aus Sicherheitsgründen auf ein Viertel reduzierten Beladung von 50.000 Tonnen.
    Die Nugas-Schwarzschild-Reaktion zeigte überdies grundsätzliche Schwierigkeiten.
    Der Nugas-Brennwert lag zwar nach wie vor bei neun mal zehn hoch sechzehn Joule pro Kilogramm, aber die erhöhte Hyperimpedanz verschlang schon vierzig Prozent der Bruttoleistung für die Aufrechterhaltung der Reaktion, die Umwandlung in Verbrauchsenergie und Sekundärprozesse, was ein Absinken der Nettoleistung um beachtliche fünfzehn Prozent ergab. „... erschwerend kommt hinzu, dass die Beschickung pro Reaktor von eintausend Gramm' in der Sekunde unter den neuen Bedingungen nicht aufrechterhalten werden kann. Bis zu einer Lösung des Problems legen wir deshalb die Nugas-Schwarzschild-Reaktoren still."
    „Allerdings verbrauchen Antigrav und Prallfelder deutlich mehr Energie, und die erhöhte Belastung laugt die verwendeten Hyperkristalle extrem schnell aus. Wenn Probleme vorgezeichnet sind, dann weniger im Bereich des Brennstoffs als hinsichtlich unserer Kristallvorräte."
    Die Antigravs

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