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233 - Enklave der Träumer

233 - Enklave der Träumer

Titel: 233 - Enklave der Träumer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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sank seitlich herab, das Schwert traf auf eine Gräte und rutschte langsam aus dem Fleisch heraus. Unter Wasser getaucht, spürte die Kriegerin, wie wenig Zeit ihr noch blieb. Schon wurde ihr die Atemluft knapp.
    Ganz ruhig bleiben. Sie zerrte an dem Schwert. Ihr schmerzte jeder Muskel von den wilden Bewegungen ihres Gegners. Dann löste sich die Klinge, im selben Moment, als das Monster unter ihr abtauchte. Aruula strebte nach oben, durchbrach die Wasseroberfläche und schnappte nach Luft.
    »Aruula!« Jack warf ihr das Seil hin. Sie kraulte mit einem Arm darauf zu, das Schwert in der Rechten haltend. Ihre Blicke suchten den Bereich unter sich ab.
    Da bemerkte sie einen riesigen schwarzen Schatten, und heißer Schrecken durchfuhr sie. Gegen den haben wir keine Chance!, schoss es ihr durch den Kopf.
    Aruula versuchte das treibende Seil zu packen, während Panik in ihr aufwallte. Der Schatten kam viel zu schnell heran! Gleich würde ein riesenhaftes Maul nach ihr schnappen und sie in zwei Stücke zerteilen…!
    Der Gigant tauchte neben ihr auf, noch ehe sie das Floß erreichen konnte.
    Aber – es war kein Tier! Tropfende Aufbauten schoben sich neben ihr aus den Wellen, ein hoher Turm in Grau…
    ***
    »Ein U-Boot!« Matt brachte die Transportqualle zum Auftauchen. »Das ist ein U-Boot!«
    Tatsächlich war neben ihnen ein Forschungsboot aufgetaucht. Und es kam ihm vage bekannt vor, obwohl etliche der Verkleidungen außerordentlich abenteuerlich wirkten, wie nachträglich angeschweißt. So auch das Geschütz, das der Koloss aus Stahl auf dem Rücken trug.
    Eine Luke öffnete sich, und heraus sprang ein Mensch – eine Frau. Sie eilte zu der aufgesetzten Waffe und schwenkte sie herum. Matt konnte nicht erkennen, worauf sie das Geschützrohr ausrichtete, aber es schienen noch immer Haiwale in ihrer Nähe zu sein, auf die sie jetzt kurze Feuerstöße abgab.
    »Sie helfen uns!«, freute sich Zarah mit glänzenden Augen. »Sieh nur, Lisette!«
    Matt öffnete die bionetische Schleuse der Qualle, damit die Bootsbesatzung sehen konnte, dass Menschen in ihr waren, und sie nicht versehentlich zu den Angreifern zählten.
    »Das ist das U-Boot aus dem Paak«, meinte er zu seinen Begleitern, während er aus der Öffnung auftauchte und mit beiden Armen winkte. »Sie müssen es repariert haben.« Er stutzte. »Ist das… Airin?«
    Die hellhäutige Frau hatte lange schwarzbraune Haare und trug mehrere Schmucknarben, dazu ein mehrfach um den Hals geschlungenes Lederband, an dem ein Anhänger zwischen ihren bloßen Brüsten baumelte. Um ihre Beine wehte ein weiter Rock aus dünnem Stoff. Sie stürzte fast ins Wasser, als sie Matthew Drax erkannte, so heftig winkte sie zurück.
    Das Boot trieb näher an die Qualle heran. Aus der Luke kletterte nun ein etwa sechzehn Jahre junger Mann, nur mit einem Lendenschurz bekleidet. Er war schlank, hoch gewachsen und von deutlich dunklerer Hautfarbe als seine Begleiterin.
    »Ich wusste, die Göttin liebt mich!«, rief Airin, wandte sich dem Knaben zu und wies zu der Qualle hinüber. »Nao, das ist Maddrax!«
    »Ich freue mich, euch zu sehen, Airin und Nao!«, rief Matt. »Ihr seid im richtigen Moment gekommen!«
    Nao grinste zu ihm herüber und wies auf das Geschütz. »Du hattest Glück. Wir waren auf der Manstaa-Jagd!«
    Matt lachte vor Erleichterung. »Großartig! Ist es noch weit bis zum Ufer?«
    »Nicht weit.« Airin zeigte in die Richtung, die Matt bislang angesteuert hatte. »Wir fahren vor.«
    »Gut.« Matt blickte sich nach dem Floß um und sah dort Aruula stehen, das durchtrennte Seil in der Hand. »Könnt ihr das Floß ins Schlepptau nehmen?«
    ***
     
    Zentralaustralien, Uluru, 3. August 2016
    Düstere schwarze Wolken lagen über dem Land. Wie flüssiges Blei senkten sie sich der Erde entgegen. Schmutziggrauer Schnee bedeckte die abgestorbenen Grasflächen. Lange schon erhob sich kein Baum mehr auf der kahlen Ebene um den Uluru. Nur vereinzelte niedrige Sträucher standen schwarz und schweigend in der Trostlosigkeit des postapokalyptischen Winters. Auch auf ihnen lag eine dichte Decke aus Schnee.
    Vom Uluru selbst waren nur vereinzelte Teile der Seitenwände zu sehen, die ohne das Licht der Sonne schmutzig braun wirkten.
    Der Finder fühlte die Kälte des Landes ringsum. Sie kroch durch die Ritzen des Felsens und durchdrang die Erde ebenso wie seine Gedanken. Gerade eben setzte der Schnee wieder ein und wehte in stürmischen Schauern über den Uluru hinweg. Der gut dreieinhalb Kilometer

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