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2330 - Spur ins Nichts

Titel: 2330 - Spur ins Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schranks zu merken.
    Anschließend öffneten sich am hinteren Ende zwei von sechs Türen, die zu den Desinfektionsduschen führten.
    Ganschkaren benötigten anderes Duschgel und andere Düsen als Mor'Daer. Die Prozedur mit peinlich genauen Anweisungen dauerte fast eine Stunde. Dann traten sie alle durch eine zweite Tür in die eigentliche Halle.
    Mehrere Dutzend zylindrische Behälter standen geometrisch in Reih und Glied, mit großen, gut lesbaren Nummern versehen. Die obere Hälfte war halb aufgeklappt, an den Vakuum-Verschlusskanten sprudelte es schaumig.
    Fartyze hatte Kryotanks noch nie aus der Nähe gesehen. Ihm war bekannt, dass die Terminale Kolonne solche Schlaftanks herstellte, damit die Besatzungen von Schiffen längere Flugzeiten im Universum im Tief schlaf zurücklegen konnten. Vor allem bei den Mor'Daer schien das in manchen Fällen ratsam.
    Wozu die Tanks aber hier in Hangay dienten, blieb ihm ein Rätsel. „An verschiedenen Tanks brennt ein blaues Lämpchen", erläuterte Baberoff. „Diese Behälter wurden von mir in den Aktivstatus versetzt. Das Programm hat den Countdown abgespult, so dass sie benutzt werden können.
    Verteilt euch."
    Fartyze trat dicht an den Ganschkaren heran, bis die Mor'Daer-Schnauze fast den Hornschnabel berührte. „Du bist dir ganz sicher, dass alles in Ordnung ist?"
    „Ja, Kalmor!" Baberoff kletterte in den nächstbesten Tank und sah zu, wie sich der Vakudeckel langsam schloss. „Wir sehen uns in sieben Kolonnen-Monaten wieder."
    Fartyze wartete, bis alle Ganschkaren und Mor'Daer in ihren Tanks lagen.
    Dann stieg er in den letzten, vordersten Behälter, den sie ihm freigehalten hatten.
    Noch konnte er zurück. Noch hatte er die Chance, innerhalb weniger Wochen die Sendeleistung im Normalfunkbereich so zu erhöhen, dass sie sich drüben auf dem Planeten bemerkbar machen konnten.
    Er entschied sich dagegen. Ihr wichtigster Flugbefehl lautete, dass niemand in Hangay von ihrer Anwesenheit Kenntnis erlangen durfte. Dieser Befehl galt auch in einem Havarie-Fall wie diesem. Fartyze hätte ihn im Fall einer Kaperung des Kugelschiffs außer Kraft gesetzt und dabei viel riskiert.
    Jetzt war er froh, dass er sich dagegen entschieden hatte. Wenn er in sieben Monaten erwachte, würde mit etwas Glück der Dunkelschirm um das Wrack noch existieren. Die Mor'Daer und der Ganschkare hatten bis dahin hoffentlich genug der nötigen Legierungen hergestellt, um einen provisorischen Hypersender zu bauen.
    Fartyze legte sich entspannt auf die weichen Polster. „Alles in Ordnung", sagte er halblaut. „Wir sehen uns dann zur Befehlsausgabe."
    Der Deckel schloss sich. Um Fartyze herum wurde es dunkel. Winzige Pünktchen glommen rings um ihn, dann spürte er die feinen Pikser zahlloser Injektionsnadeln unter seiner schuppigen Haut. „Bis in sieben Monaten also", murmelte er. Er spürte, wie sein Körper und seine Gedanken übergangslos schwerer und schwerer wurden. Au - genblicke später sackte sein Bewusstsein endgültig weg
     
    4.
     
    Aussichten
     
    Immer wenn Blo Rakane des Lärms und der Hektik in den beiden Hallen überdrüssig wurde, zog er sich dorthin zurück, wo er sich zu Hause fühlte.
    Dann brachte er den permanenten Informationsstrom in seinem Ordinärhirn zum Erliegen, kapselte seine Wahrnehmung ab und verließ die Baustelle. Zwischen wuselnden Robotern, zahllosen Transportscheiben und hyperventilierenden Technikern hindurch suchte er sich seinen Weg in die Abgeschiedenheit des Hangars, in dem seine ZHAURITTER stand. Ein paar Stunden in der vertrauten Umgebung, die ihm ein Stück Heimat in der Fremde war, motivierten ihn, stachelten seinen Forscherehrgeiz neu an.
    Hier tankte er auf, schon allein der An - blick der schwarzen 100-Meter-Kugel in diesem SOL-Hangar versetzte ihn in Hochstimmung. „Willkommen, Blo Rakane", empfing ihn Algor, die neuerdings installierte Steuerpositronik. „Wie fühlen Sie sich?"
    „Danke, gut."
    Der weiße Haluter marschierte in die Steuerzentrale und blieb vor dem Halbrund der Kontrollterminals stehen. An der Info-Sensorik blinkte ein gelbes Licht wie immer, seit sie durch den Eintritt der erhöhten Hyperimpedanz von der Heimat abgeschnitten worden waren. Es zeigte an, dass die Hyperfunk- und Ortersysteme der ZHAURITTER auf eintreffende Im - pulse warteten.
    Das Blinklicht besaß für Rakane symbolischen Wert. Längst konnte keine Nachricht aus der Heimat mehr eintreffen. Das würde auf absehbare Zeit auch so bleiben.
    Von der Heimat

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