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2330 - Spur ins Nichts

Titel: 2330 - Spur ins Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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abgeschnitten... Rakane verschränkte die Handlungsarme vor der Brust, während er die Hände seiner Laufarme auf die Lehne des Pilotensessels legte.
    Heimat - das Wort besaß für ihn einen völlig anderen Stellenwert als in den ersten Jahrhunderten seines Lebens.
    Heimat - das war Halut, die Welt seines Elters und aller anderen Haluter, deren Population aus immer 100.000 Individuen bestand. Einst waren diese brillanten Denker und Furcht erregenden Kämpfer in den Dunklen Jahrhunderten in die Andromeda-Galaxis ausgewandert, weil sie sich einer Gefahr gegenübergesehen hatten, der sie nicht zu begegnen vermochten: den „Blitzern", die aus dem Nichts erschienen und wahllos ganze Planeten in Schlacke verwandelten. Auch Halut war darunter gewesen. Erst nach dem Ende der Monos-Diktatur und der Rückkehr aus dem Exil hatten sie sich darangemacht, ihre Welt in einem langwierigen Planetenforming-Prozess wieder bewohnbar zu machen.
    Ein kleines Stück dieser Heimat führte Rakane in Gestalt der ZH AU - RITTER mit sich.
    Blo Rakane schaltete das Signal spontan ab. Jetzt, da sie auf Ultrablau gestrandet waren, wirkte es wie ein Anachronismus. Die Chancen, jemals wieder Kontakt mit der Milchstraße zu erhalten oder dorthin zurückzukehren, standen so schlecht wie noch nie. Und doch würde ein Wesen wie Blo Rakane die Hoffnung nie aufgeben. Jeden Atemzug, jeden Schritt tat er in dem Bewusstsein, dass er ihn der Rückkehr nach Halut ein winziges Stück näher brachte.
    Um dieses Ziel zu erreichen, mussten sie die SOL gründlich umbauen, was vor allem zwei Dinge bedeutete: zum Ersten alle syntronischen Systeme durch positronische Einheiten zu ersetzen und zum Zweiten die Nugas-Energieversorgung neu beherrschen zu lernen. Rechnerleistung für Astrogation und Forschung einer- und Energie für die Antriebe andererseits - das waren die Zauberworte, die ihnen weitere Forschungsflüge und letztlich auch die Heimkehr ermöglichen würden.
    Die einzige Möglichkeit, wenigstens im Umkreis von ein paar hundert Lichtjahren handlungsfähig zu sein, stellten die Linearkonverter dar, die sie von Luna mitgenommen hatten. Ein Drittel der Beiboote war damit ausgerüstet, die anderen hundert Einheiten besaßen seit ein paar Tagen nur noch Schrottwert.
    Erfindungen von großer Tragweite wie der Metagrav-Antrieb oder die Syntronik zählten seit kurzem zu den großen, aber jetzt nutzlosen technologischen Errungenschaften.
    Blo Rakane gehörte zu den Lebewesen, die auf Grund ihrer Langlebigkeit in größeren Zeiträumen dachten. Er stellte Überlegungen an, was danach sein würde. Dass die Kosmokraten die Hyperimpedanz langfristig erhöhten, bestritt er nicht. Aber er bezweifelte, dass sie in der Lage waren, die Intelligenzwesen des Universums daran zu hindern, auch diesen erhöhten Widerstand zu überwinden und das volle Spektrum der Hyperkräfte wieder für sich nutzbar zu machen. Eine Einflussnahme auf das Gefüge des Universums, indem sie den Moralischen Kode benutzten, traute er ihnen durchaus zu.
    Andere hatten das Gleiche versucht oder - durch Zufall - bewirkt.
    Aber mehr?
    Die Diskusraumer mit ihren hohen Beschleunigungswerten und der Durchschlagskraft ihrer Waffen zeigten, dass die Hyperimpedanz überwindbar war. Man musste nur herausfinden, wie. Das Wrack auf Rothger eignete sich dazu vermutlich nicht besonders, aber die Überlebenden besaßen Wissen, das für alle Lebewesen in der Lokalen Gruppe von unschätzbarem Wert war.
    Sie mussten es sich nur holen.
    Gleichzeitig benötigte man in der SOL und auf anderen Schiffen Möglichkeiten, die vorhandenen Vorräte an Howalgonium oder anderen Hyperquarzen aufzufüllen und dadurch den schnellen Zerfall und den Energieverlust auszugleichen.
    Eine Hauptpositronik in den wissenschaftlichen Abteilungen des SOL-Mittelteils arbeitete mit neunzig Prozent ihrer millionenfachen Terabit-Kapazität daran, Forschungen in dieser Richtung zu synchronisieren.
    Gleichzeitig arbeiteten die Hyperphysiker Tag und Nacht an der Erforschung der Aura-Zange und der Ultra-Giraffe, immer auf. der Suche nach Wegen und Zugängen in den extrem kurzwelligen Hyperbereich, in dem sich diese Prozesse abspielten.
    Blo Rakane zog für sich schon einen vorläufigen Schluss, einen Merksatz gewissermaßen. Je kurzwelliger, desto weniger anfällig gegen Veränderungen der universellen Konstanten. Allerdings verlangsamte sich die Rechenleistung von Positroniken, je tiefer sie in den sechsdimensionalen Bereich vorrückten.
    Da ihm leider

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