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2330 - Spur ins Nichts

Titel: 2330 - Spur ins Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die siebendimensionalen Rechenqualitäten eines Keloskers versagt blieben, die ihm bei all seinen derzeitigen wissenschaftlichen Problemen mit Leichtigkeit geholfen hätten, konnte Blo Rakane als konsequenter Wissenschaftler vorerst nur auf These und Antithese bauen. Letztere besagte, dass die frühere Entwicklung ein Fehler gewesen war, dass sie in eine Sackgasse führte, aus der die raumfahrenden Völker des Universums nicht mehr herausfanden.
    Ein Argument gegen diese Antithese lieferten die Kosmokraten selbst. Hismoom hatte die Erhöhung des Hyperphysikalischen Widerstands als Vorgehensweise unter anderem gegen die inflationäre Ausbreitung von Wesen bezeichnet, die ungefähr im Range einer Superintelligenz standen. Aber er hatte auch von der Eindämmung des Lebens an sich gesprochen. Da drängte sich der Gedanke auf, die Entscheidüng der Kosmokraten sei ein notwendiges Regulativ. Doch bei allem, was man über die Hohen Mächte wusste - und, vor allem, nicht wusste -, konnte man sich beinahe sicher sein, dass sie nie die ganze Wahrheit erzählten. Ihre Motive würden sie erst dann entdecken, wenn die Zeit gekommen war, möglicherweise erst in vielen Generationen.
    Egal, was sich eines Tages als richtig oder falsch erwies, in der SOL fuhr man für die nahe Zukunft zweigleisig.
    Die alten, funktionsuntüchtigen Triebwerks- und Energiesysteme blieben erhalten, man wartete sie regelmäßig, um sie zum richtigen Zeitpunkt einsatzbereit zu haben.
    Ob es etwas nützte, würde sich zeigen. Nicht jetzt, nicht morgen. Vielleicht in einem oder zwei Jahren oder in zwanzig, hundert ...
     
    *
     
    Er hörte sie nicht kommen. Ihr federnder Gang erlaubte ihr eine lautlose Fortbewegung, ähnlich einem Raubtier. Ein feiner, kaum wahrnehmbarer Luftzug sagte ihm jedoch, dass jemand hereingekommen war. „Ich grüße Sie, Rakane!", fauchte es hinter seinem Rücken. Er erkannte ihre Stimme kaum wieder, so sehr hatte sich deren Klang in den wenigen Tagen verändert. Vorsichtig drehte sich der weiße Haluter um. „Sie sind wieder zurück?"
    „Auf Kurzbesuch. Tek ist noch draußen, nicht wahr?"
    Sie wünscht ihn weit weg! „Er hat einen kurzen Funkspruch geschickt, sagt Fee Kellind. Sie haben etwas entdeckt."
    „Damit habe ich gerechnet. Nicht lange, und wir bekommen Ärger.
    Höchste Zeit, dass diese Forscherin auftaucht."
    Sie meinte die Graukartanin, die ihren Planeten erforschte und am ehesten Auskunft über die Station des Funkfeuernetzes geben konnte. Von der Station auf Ultrablau erhofften sie sich in der SOL zwar keine Wunderdinge, aber die Ortung der Station Sonnenlicht-18 in Bezug auf fremde Schiffe und ihre Tarnsysteme hatte sie überzeugt. Mit den Möglichkeiten dieser Technik konnten sie gezielt die Aktionen der fremden Schiffe in Hangay beobachten.
    Vielleicht noch mehr als das. „Sie meinen Fay-Vani-D'au?", erkundigte sich Blo Rakane und stellte fest, dass Dao-Lin-H'ay ihren Weg bereits fortgesetzt hatte. Sie hielt auf den Ausgang an der linken Hallenseite zu, den Rakane immer benutzte, wenn er die ZHAURITTER aufsuchte. „Ja. Die Weltläuferin ist selten zu Hause. Dafür kennt sie ihren Planeten wie die eigene Westentasche."
    Es hörte sich an, als wisse die Kartanin es aus eigener Erfahrung. In Wahrheit drang die Meinung Ron-Sha-R'itts durch, die sie sich zu Eigen machte. Blo Rakane maßte sich kein Urteil an, aber die Schnelligkeit des Gefühlswechsels verblüffte ihn. Sie sagte viel über die Intensität der neuen Beziehung aus. „Da ist noch etwas", sagte, die Kartanin unter der Tür. „Ihr alle solltet ein Auge auf die SZ-2 haben, die in der Vertiefung steckt."
    „Sie meinen die Erwärmung", stellte der Haluter fest. „Sie bereitet uns Kopfzerbrechen, ist aber nichts, was uns rund um die Uhr beschäftigt. Au - ßerdem ist sie auch Ihr Problem. Nach wie vor haben Sie gemeinsam mit Tekener die Expeditionsleitung inne. In seiner Abwesenheit ist Ihr Wort ausschlaggebend."
    Ein paar Augenblicke stand die Kartanin starr. Der Flaum um ihre Nase zuckte rhythmisch, ein Zeichen innerer Erregung vielleicht. „Entschuldigen Sie", gab sie zur Antwort. Der weiche Alt ihrer Stimme stand in krassem Gegensatz zu den blitzenden Augen, deren Pupillen sich hektisch öffneten und schlossen. „So war das nicht gemeint."
    „Tangens hat ein Team aus hundert Wissenschaftlern und Ingenieuren auf das Problem angesetzt. Sie arbeiten mit Hochdruck an der Anpassung der Antigravprojektoren und der Energiespeicher."
     
    *
     
    Aus

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