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2331 - Die Eisstadt von Vaccao

Titel: 2331 - Die Eisstadt von Vaccao Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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beheben konnten. Bei den anderen erwarte ich kurzfristigen Vollzug."
    „Und die Antenne?"
    „Wir haben das geschmolzene Original untersucht und analysiert. Sie bestand aus den unbekannten Granulaten, die der Versorger in siebenundzwanzig seiner Container transportiert hat. Es war uns möglich, eine neue Antenne zu konstruieren und einzusetzen."
    „Haben Sie das eigentliche Wirkprinzip des Funkgeräts entschlüsselt?"
    „Das war uns leider nicht möglich. Die Techniker der so genannten Terminalen Kolonne haben auch hier einige Baugruppen eingesetzt, die mit unseren Mitteln nicht zu öffnen sind, jedenfalls nicht, ohne sie zu zerstören. Aber wenn es uns gelingt, die letzten Schäden zu beheben, wovon ich eindeutig ausgehe, verfügen wir theoretisch über ein Funkgerät, das Nachrichten im ultrahohen Hyperfrequenzband des Kolonnen-Funks senden und empfangen kann."
    „Im ultrahohen Hyperfrequenzband des ..."
    „Genau. Ich habe die scheinbar offensichtlichen Details in der Konstruktion des Funkgerätes genau unter die Lupe genommen." Der Haluter deutete auf eines der nicht verplombten, nachträglich von der Besatzung des TRAI-Versorgers provisorisch eingebauten Teile des Geräts. „Bei einem normalen Funkgerät terranischer Bauart sitzt dort der Hyperkristall, der das Gerät betreibt", erläuterte er. „Und nun raten Sie mal, was wir dort gefunden haben."
    Tekener zuckte die Achseln.
    Rakane generierte ein Hologramm des Funkgeräts und rief mehrere Vergrößerungsstufen auf. Schon als Tekener einen goldentransparenten Schimmer sah, wurden ihm die Zusammenhänge klar. „Einen der goldenen Kristalle aus dem Tresor", sagte er. „Ganz recht", bestätigte der Haluter. „Nur ein winziger Kristall ohne im normalen Ortungsbereich messbare Hyperstrahlung."
    Tekener schwieg. „Das ist ein eminent wichtiger Hinweis.
    Erst dieser Kristall ermöglicht es, in dem verwendeten suprahochfrequenten Band zu senden und zu empfangen. Und uns stehen immerhin zwanzig Gramm dieser Kristalle zur Verfügung."
    „Sie vermuten also, dass unsere Fundstücke allesamt in einem so hohen Hyperfrequenzbereich schwingen, dass wir es mit unseren technischen Mitteln bislang nicht einmal feststellen konnten?"
    „So ist es."
    „Wenn das stimmt", sagte Tekener bedächtig, „ist uns zweifellos der wichtigste Fund seit vielen Jahren geglückt."
     
    *
     
    „Das ist noch nicht alles: So viel zur Theorie, jetzt wenden wir uns dem praktischen Nutzen zu." Rakane vergrößerte die Holodarstellung noch einmal und deutete auf die Halterung, die den Kristall umschloss. „Aufgrund dieses Funkgeräts wissen wir nun auch, wie ein Abnehmer konstruiert sein muss, mit dem man die Strahlung des winzigen Kristalls technisch nutzen kann. Wir haben ihn untersucht. Er besteht aus derselben Legierung, die für die Antenne des Funkgerätes verwendet wurde. Da wir den Inhalt der Container zum Glück gesichert haben, lassen sich weitere Abnehmer nach Belieben herstellen. So fügt sich ein Teil ins andere."
    Tekener glaubte einen Moment lang, ihm würde schwindlig. Zwanzig Gramm der Kristalle besaßen sie schon, und die Abnehmer würden sich wahrscheinlich kopieren lassen. „Wollen Sie etwa darauf hinaus ..." Er hielt inne. „Ob es möglich ist, dass sich mit Hilfe der Kristalle das Hypertakt-Triebwerk und die Permanent-Zapfer wieder in Betrieb nehmen lassen?", vollendete der Haluter den Satz. „Beide sind ja unter anderem deshalb außer Betrieb, weil wir keine Hyperkristalle mehr haben, die unter den neuen Bedingungen der Hyperphysik solche Apparaturen befeuern könnten. Ja, darauf möchte ich hinaus. Das ist nun anders! Machen Sie sich aber keine voreiligen Hoffnungen, Ronald. Das alles ist natürlich reine Zukunftsmusik."
    „Aber der erste Hoffnungsstreif am Horizont seit der Landung auf Ultrablau."
    Rakane gab ein undefinierbares Grollen von sich. „Genug davon. Warten wir es ab.
    Unsere Wissenschaftler und Techniker werden die Arbeiten vorerst ohne mich vorantreiben müssen. Ich bedauere, dass ich mich trotz zweier Gehirne nicht zweiteilen kann, doch meine Anwesenheit ist nun an einem anderen Ort erforderlich."
    Verwundert musterte Tekener den Haluter. „Was haben Sie vor, Blo?"
    „Das", antwortete Rakane, „wollen Sie vielleicht gar nicht wissen, Ronald.
     
    7.
     
    Dao-Lin-H'ay hatte den Eindruck, sich im Inneren eines Körpers zu befinden.
    Allenthalben umgab sie ein unbekanntes, dunkelrot schimmerndes Material, das ihr unwillkürlich uralt vorkam.

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