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2331 - Die Eisstadt von Vaccao

Titel: 2331 - Die Eisstadt von Vaccao Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wissenschaftler zu mir", sagte sie. „Wir haben ein Puzzle zusammenzusetzen."
    Marka Derust war als Erste bei ihr. Die Hyperphysikerin musste gar nichts' sagen, Dao-Lin konnte ihren Blick auch so deuten.
    Wieso das? Hat die verrückte Katze nun endgültig den Verstand verloren, uns mit solchen Arbeiten zu behelligen?
     
    *
     
    Obwohl erst gut ein Zehntel der Bruchstücke zusammengesetzt waren, hatte die Positronik der SOLKR-116 bereits ein Holo generiert, dem einiges zu entnehmen war. Als hilfreich erwies sich dabei vor allem, dass sie solch eine Darstellung gespeichert hatte. „Das ist natürlich keine archäologisch korrekte, sondern eine quasi industrielle Katalogisierung", sagte Marka Derust.
    Dao-Lin nickte geistesabwesend. Sie hatten den Schutthaufen an Ort und Stelle mit Aufnahmegeräten erfasst und dann aufgesammelt, in den Kreuzer geschafft und versucht, die einzelnen Teile mit Hilfe der Positronik wieder zusammenzufügen.
    Mit der Zahl der Einzelteile, bei denen ihnen das gelungen war, erhöhte sich auch die Dichte des hochgerechneten Bilds. „Du hast Recht gehabt", fuhr die Wissenschaftlerin fort. „Zusammengesetzt ergeben die Trümmer tatsächlich ein Wandrelief."
    „Dessen Anblick auch dir vertraut sein müsste", ergänzte Dao-Lin. Am liebsten hätte sie die Krallen ausgefahren, Marka Derust gepackt, ihr ins Gesicht gefaucht und dann schallend gelacht. Aber sie lebte schon zu lange unter Menschen, war zu lange mit Ronald Tekener zusammen gewesen, um sich noch zu solch einer Geste hinreißen zu lassen. „Positronik, mit welcher Wahrscheinlichkeit bestimmst du die Übereinstimmung?"
    „Mit achtundneunzig Prozent.
    Detailabweichungen sind weiterhin möglich."
    Die Kartanin bleckte die kurze Schnauze, so dass die anderen ihre kleinen, aber spitzen und scharfen Zähne sehen konnten. „Das genügt mir." Sie sah Marka an. „Ihr macht trotzdem weiter. Ich möchte, dass das gesamte Relief zusammengesetzt wird.
    Positronik, spiel uns die Hochrechnung ein."
    In nicht einmal einer Sekunde entstand in dem Holo stark vergrößert das Haupt eines höchst skurrilen Insektenwesens mit riesengroßen Facettenaugen, die zwei Drittel der Gesichtsfläche einnahmen. Das Bild wirkte überaus lebendig; Dao-Lin empfand den Blick der Augen unwillkürlich als feierlich und ernst. „Es handelt sich um genau dieselbe Struktur, die wir an der Eingangspforte von Sonnenlicht-Achtzehn vorgefunden haben", stellte sie fest. „Und das bedeutet: Wenn es sich hier genauso verhält wie dort, haben wir einen Zugang zu irgendetwas gefunden. Die vermeintlich feste Wand ist möglicherweise identisch mit einer Pforte." Sie dachte kurz nach. „Wir kehren zurück in die Eisstadt", fuhr sie dann fort. „Mit schwerem Gerät, mit Desintegratoren. Wir werden diese Wand Schicht für Schicht abtragen."
    In Marka Derusts Blick lag noch immer eine gewisse Skepsis.
    Dao-Lin roch die Unsicherheit der Wissenschaftlerin. „Wenn wir nichts finden", sagte sie, „werden wir endgültig aufgeben und zur SOL zurückkehren."
     
    *
     
    Noch während die Absauggeräte die grünlichen Schwaden beseitigten, die gerade eben noch feste Materie gewesen waren und nun nur aus einzelnen Atomen bestanden, schlugen die Orter an. Dao-Lin ignorierte ihr schrilles Jaulen und machte einen Schritt auf die weite Öffnung in der Wand zu, die der Einsatz der Waffen zum Vorschein gebracht hatte.
    Der Zugang zu einer weiteren Station - oder zumindest einer Erweiterung derjenigen, die sie so lange ergebnislos untersucht hatten, dass die Kartanin schon an ihrem Verstand gezweifelt hatte. „Ortungsergebnisse!" Ihre Stimme klang kratzig, war nicht mehr so angenehm und weich wie sonst, und sie befürchtete, dass sie einen gewissen Triumph nicht verbergen konnte. „Wir haben anscheinend eine Isolationsschicht aufgebrochen, die offenbar die verborgenen Räumlichkeiten gegen eine Entdeckung geschützt hat", sagte Marka Derust. „Die Hohlräume hinter dieser Wand reichen etwa einen Kilometer tief. Die Form der Station ist ein aufrecht stehendes Dreikant-Hohlprisma, genau wie bei Sonnenlicht-Achtzehn. Es hat die Grundfläche eines gleichseitigen Dreiecks mit einer Kantenlänge von siebenhundertundsiebzig Metern und ist dreihundertfünfundachtzig Meter hoch.
    Wir orten in dem Hohlraum geringe Ströme von Energie und hochkomplexe Materialien. Die Wandungen bestehen aus einer unbekannten Legierung."
    „Danke, das reicht vorerst", sagte Dao-Lin. „Ich verstehe das nicht." Markas

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