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2333 - Die Universale Schneise

Titel: 2333 - Die Universale Schneise
Autoren: Unbekannt
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wieder uneingeschränkt einsatzbereit."
    „Danke", sagte Xa-Va-Riin Qaar schlicht und kümmerte sich nicht weiter um das Maschinenwesen.
    Mühsam und zitternd stemmte er sich hoch. Welke Haut hing ihm wie Lappen über die weit vorragende Stirn. „Wir werden uns ein anderes Mal weiter unterhalten", sagte der Artuche. „Die Informationen, auf die ich gewartet habe, sind mir mittlerweile zugänglich."
    „Der Flug zu deinem Ziel dauert sicherlich noch einige Zeit. Währenddessen könntest du mich weiter ..."
    „Es tut mir Leid", unterbrach ihn Xa-Va-Riin Qaar. „Die Reise ins Annako-System, in das wir müssen, dauert keine Stunde deiner Zeitrechnung mehr. Diese Zeit benötige ich, um mich vorzubereiten. Du musst mich also bis auf Weiteres entschuldigen." Er wirkte plötzlich, angesichts des Beginns einer neuen Mission, energiegeladen und angespannt.
    Erstmals erfasste Alaska einen Hauch dessen, was diesen Friedensfahrer eigentlich ausmachte. Da waren Hingabe und Leidenschaft, ein Übermaß an Kraft. „Dann wollen wir mal sehen, was die FORSCHER im Einsatz wert ist", murmelte Alaska und folgte dem Artuchen ins Schiff.
     
    *
     
    Das Annako-System war eine einzige Müllhalde. Überall trieben metallene Trümmer und Wracks umher. Sie stammten von Schiffen und Raumforts, von Beibooten und Roboteinheiten. „Sie werden nicht aufhören, sich zu bekriegen, bis einer von ihnen ausgerottet ist", murmelte Xa-Va-Riin.
    Seine Finger waren weit ausgestreckt.
    Möglicherweise als artuchisches Äquivalent zu geballten Händen. „Um was geht es hier? Hast du Informationen darüber?" Alaska betrachtete die beiden in Angriffsformationen massierten Schiffsreihen, die sich nahe dem innersten Planeten des Sonnensystems gefunden hatten. „Es ist so abstrus, so lächerlich!", sagte der Friedensfahrer. „Es geht um einen metallenen Klumpen mit minderwertigem Erz, der im Annako-System zum Streitfall aufgebauscht wurde. Die Ghojaar pochen auf ihr Recht, weil sie den Asteroiden als Erste besetzt haben. Die Ravpean hingegen behaupten, ihn als Erste gesichtet zu haben."
    „Weniger abstrus als vielmehr klassisch", flüsterte Alaska. „Nach Jahren und Jahrzehnten kalten Kriegs ist der Auslöser ihres Streits längst in den Hintergrund getreten. Heutzutage raufen sich die beiden Völker darum, wessen Lebensweise und wessen politisches System das einzig glückselig machende ist. Hier die käferartigen und in straffen Kubizzis formierten Ghojaar, die alles gern im Gleichschritt machen und das Schicksal des Einzelnen der großen Gruppe unterordnen. Dort die ornithoiden Ravpean, deren individuelle Ausprägung es ihnen nur in Augenblicken großer Not erlaubt, gemeinsam an einem Strang zu ziehen."
    Das Cappin-Fragment flammte grell auf und schien dann vorübergehend beinahe zu erlöschen, so dunkel wurde das stets gegenwärtige Spiel aus Licht und Farben.
    Es spiegelte damit in gewisser Weise das jähe Überraschen und den dumpfen Zustand des lähmenden Entsetzens, das sich Alaskas bemächtigte. Er sah solche Vernichtung nicht zum ersten Mal, aber er würde sich nie daran gewöhnen, in einer Milliarde Jahren nicht. Schließlich sagte er undeutlich: „Es ... müssen mehrere ... zehntausend Einheiten in diesem System versammelt sein."
    „Beinahe exakt zwei mal zwanzigtausend, beide von vergleichbarem Technologieniveau." Xa-Va-Riin Qaar zeigte deutliche Anzeichen von Nervosität.
    Unruhig zappelte er hin und er, wischte immer wieder mit einer Hand durch die Luft, atmete rasch und unruhig. „Ich vermute, bei einer derartigen zivilisatorischen Entwicklungsstufe ist auch der technische Standard nicht allzu hoch?"
    „Geringes Durchschnittsniveau, bei vergleichsweise hohem Ausschlag bei aktiver Waffentechnologie", erläuterte der Artuche einige Anzeigen. Wechselnde Nahaufnahmen der Pfeil- und scheibenähnlichen Schiffe zeigten Alaska, was gemeint war: Schrundiges, schlampig verarbeitetes Material, im Leistungsniveau ständig schwankende Energieschirme, hastig zusammengeflickte Abwehrplattformen - dies alles deutete auf Improvisation und geringe Leistungskapazitäten der hiesigen Werften hin. „Und doch sind die Ghojaar und Ravpean die vorherrschenden Völker in Ganuya", sagte Xa-Va-Riin Qaar.
    Erste Strahlschüsse blitzten auf. „Impulskanonen." Alaska beobachtete konzentriert. Der Maskenträger bemühte sich, jegliche Anteilnahme aus seinen Gedanken zu verbannen. Sosehr es ihm auch widerstrebte, er war lediglich Beobachter. Es lag am
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