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2333 - Die Universale Schneise

Titel: 2333 - Die Universale Schneise
Autoren: Unbekannt
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dich bitten, sofort alle Kampfhandlungen gegen die Ravpean einzustellen."
    „Wie bitte?" Mehrere kurze Beinchen Sakurraks bewegten sich wie unter schweren Krämpfen. „Ich bin als Gast und Freund hierher gekommen, da ich gemerkt habe, dass es zwischen euren Völkern geringfügige Meinungsunterschiede gibt." Eine neue Welle empathisch übertragener Emotionen überschwappte die Anwesenden. „Wie bitte?"
    „Ich bin mir sicher, dass es sich bei euren Problemen um kleine Missverständnisse handelt, die wie unter Freunden beigelegt werden können."
    „Ich weiß nicht, wie ihr das tut und warum ihr das tut", beklagte sich der schlanke Ghojaar, „aber ihr hindert mich daran, diese knacklosen Eierbrüter aus dem Universum zu schießen."
    „Warum wolltest du das tun?", fragte Xa-Va-Riin sanft. „Wie bitte?"
    Der Friedensfahrer wiederholte geduldig seine Frage.
    „Ihre bloße Existenz stört uns", antwortete der Käfer nach längerem, trägem Nachdenken. „Sie stinken. Sie breiten sich dort aus, wo auch wir leben wollen. Sie stinken. Sie akzeptieren unsere Lebensweise nicht. Sie stinken ..."
    „Du wiederholst dich", unterbrach ihn Xa-Va-Riin.
    Der Friedensfahrer genoss trotz der angespannten Situation den irgendwieamüsanten Charakter der Unterhaltung. Er blieb stets höflich und verbreitete, wie Alaska deutlich spürte, Schwingungen der Ausgeglichenheit und der Ruhe. Nichts war mehr von seinen sonst so offensichtlichen Alterserscheinungen zu bemerken. Er bewegte sich wohl in seinem ureigensten Element. Er liebte diesen Diskurs. „Ja ... aber ... sie stinken wirklich!"
    „Nur für deine Rezeptoren!"
    „Wie bitte?"
    Alaska griff nach dem handlichen Impulsstrahler, den er wohlweislich mitgenommen hatte. „Geruch ist so wie alle unsere Sinneseindrücke etwas Trügerisches. Im Kontakt mit anderen Völkern sollten wir uns auf nüchterne Informationen verlassen", fuhr der Friedensfahrer sanft fort. „Auf Werte wie Moral und Ehrlichkeit, Verständnis füreinander und Toleranz."
    „Das ist ein ganz schöner Haufen seltsamer Fremdwörter", gab Sakurrak zur Antwort, während er einen extradicken Schwung weißen Materials aus seinem Leib presste. „Ich bin gern bereit, sie dir begreiflich zu machen", bot sich der Friedensfahrer an. „Ich halte eigentlich nichts davon und wünsche, dass du sofort mein Schiff verlässt und ... Ach was! Sag schon, was du zu sagen hast. Ich fühle mich gerade bestrickend gut gelaunt."
    Ein Schauder empathischer Energie schwappte über den „ruhmreichen Ägyden der Krellkrekk" hinweg. Der Käferartige konnte der Einflussnahme Xa-Va-Riin Qaars nichts entgegensetzen, zumal der LICHT Generator nach wie vor seine Wirkung tat.
    Und der Artuche erzählte. Er legte Kraft und Geschicklichkeit in seine Stimme, die Alaska dem Alten niemals zugetraut hätte.
    In einfachen Worten schilderte er, wie sich durch die Anerkennung gewisser Grundwerte der Konflikt zwischen seinem Volk und dem der Ravpean eindämmen ließ. Es kam wohl weniger darauf an, was, sondern wie der Friedensfahrer es sagte.
    Die Intensität und Überzeugungskraft erinnerte Alaska in gewissem Sinne an die Linguiden, die legendären Friedensstifter, die in der Eastside der heimatlichen Milchstraße ein abgeschiedenes Dasein führten...
    Als sie nach weniger als einer Stunde das Schiff der Ghojaar verließen, war es ruhig geworden. Überall standen Käferähnliche umher. Mit ihren Chitinbeinen klammerten sie sich an die Gespinstfäden. „Sie alle sind nahezu blind", sagte Xa-Va-Riin Qaar. „Nur die oberste Kaste, deren Vertreter wir in der Zentrale rund um Sakurrak-SX gesehen haben, ist imstande, das Raumschiff gezielt zu lenken. Die einfache Besatzung ist auf die Informationen angewiesen, die ihnen der Ägyde über seine Ausscheidungsfäden weitervermittelt." Beeindruckend.
    Einmal mehr musste sich Alaska eingestehen, dass selbst er als langlebiges Wesen niemals alle Facetten intelligenten Lebens kennen lernen würde. Es gab nach wie vor so vieles zu sehen, so vieles zu lernen... „Ich nehme an, dass wir nun zu den Ravpean übersetzen?", fragte er. „So ist es."
    „Mit den Ghojaar hattest du leichtes Spiel, und möglicherweise wird es dir genauso gelingen, die Vogelwesen um den kleinen Finger zu wickeln. Aber ich glaube nicht, dass die ... betäubende Wirkung länger anhält, als du den LICHT Generator auf sie einwirken lässt."
    „Das mag schon sein." Xa-Va-Riin wischte sich neuerlich Schweißfett von der Stirn. „Friede zu
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