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2333 - Die Universale Schneise

Titel: 2333 - Die Universale Schneise
Autoren: Unbekannt
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Und als er die ersten Gedanken in der so fremden Sprache formulierte, wusste er, dass er es geschafft hatte.
    Hocherfreut ließ ihn der Friedensfahrer daraufhin die mentalen Basisfunktionen in der FORSCHER durchexerzieren.
    Sublichtflug, kurze Überlichtetappen, Funk und Ortung, die OREON-Haube, der LICHT-Generator.
    Die OREON-Haube ... ein Tarnschirm, über dessen Existenz ihm Xa-Va-Riin bislang nichts verraten hatte. Er machte die Kapseln der Friedensfahrer sowohl für Ortung als auch für normaloptische Sicht praktisch unauffindbar. Innerhalb der OREON-Haube konnte ein Defensivschirm gelegt werden, der selbst stärkstem Feindbeschuss standhalten konnte.
    Wirksame Offensivgeschütze befanden sich ebenfalls an Bord. „Sie würden auch die Kommandanten größerer Flotteneinheiten zum Schwitzen bringen", offenbarte ihm der Friedensfahrer. „Wir setzen sie allerdings nur zur Selbstverteidigung ein. Einem Angriffsakt würde MIRKET nicht zustimmen."
    Leider fehlten Alaska alle Vergleichswerte der tatsächlichen Leistungskapazitäten.
    Xa-Va-Riin, wieder ganz der Geheimniskrämer, ließ keine Information zu viel heraus. „Solange du nicht Friedensfahrer bist ..."
    Diese Litanei bekam der Unsterbliche in den Tagen und Wochen ihrer Reise trotz aller Fortschritte, die er in der Beherrschung der FORSCHER machte, immer wieder zu hören. Alaska spürte Bewunderung und Erstaunen des Friedensfahrers, wenn die Rede auf seinen stetig besser werdenden Umgang mit der OREON-Kapsel kam. Im intuitiven Begreifen abstrakter Vorgänge war er immer besonders gut gewesen. Sein langes Zusammenleben mit dem Fragment brachte in mancher Hinsicht doch einige Vorteile.
    Sie erreichten das Ziel. Eine namenlose Welt inmitten einer Halo-Sternwolke auf der milchstraßenabgewandten Seite der Andromeda-Galaxis. Sie war grüngrau und heiß. Große Fleischfresser, die pilzartige Staubgeschosse auf ihre Feinde verschossen, dominierten den urweltlich dampfenden Dschungel, der den Planeten umhüllte. „Vergiss unser Credo nicht", predigte ihm Xa-Va-Riin Qaar zum wohl hundertsten Mal, bevor sie nahe dem Bahnhofs ausstiegen. „Es handelt sich um eine Einsatzbesprechung, in der du die geringste Rolle spielst. Als mein Novize darfst du zwar ausnahmsweise den Bahnhof betreten und sollst deine Meinung auch kundtun. Aber fordere nicht, was unsere Regeln verbieten. Wir sollen die vorgeblichen Aktivitäten der Chaosmächte beobachten. Nicht mehr, nicht weniger. Es darf unter keinen Umständen zu einem Kontakt oder gar zu Auseinandersetzungen mit Vertretern der Chaosmächte kommen."
    „Ich habe verstanden." Alaska registrierte hinter der Maske lächelnd die Nervosität Xa-Va-Riins. Der Artuche war besorgt, dass er falsch reagierte. Noch immer sah er in ihm den „Jüngeren", der vor sich selbst geschützt werden musste. „Dann lass uns gehen." 'Sie durchquerten die Schleuse, öffneten die äußere Tür und bahnten sich durch die schwüle, kaum erträglich heiße Luft ihren Weg hinab zum Bahnhof der Friedensfahrer. Elf weitere OREON-Kapseln standen hier reihum. Die spitzen Enden hochgereckt, als wären sie Samenkapseln, die soeben austrieben.
     
    *
     
    Es gab entlang der Universalen Schneise 550 Bahnhöfe, so wusste der Unsterbliche mittlerweile. Sie alle waren unbemannt, lediglich von Roboteinheiten geschützt und instand gehalten. So genannte OREON-Transporter sorgten für den von Zeit zu Zeit notwendigen Nachschub von Versorgungs- und Ausstattungsgütern. Die 240 Meter langen und 110 Meter breiten Tropfenschiffe, von denen es rund 1000 gab, parkten, wenn sie nicht benötigt wurden, im Ortungsschatten der jeweiligen Sonnen.
    Alaska hatte das dem hiesigen Bahnhof zugeordnete Schiff bereits während des Anflugs geortet. Es war durch die Photosphäre der jungen, hellgelben Sonne getrieben. Nun senkte es sich herab, verharrte nur wenige hundert Meter über den Schaumblasengebäuden des Bahnhofs Und ließ Güter aller Art herabschweben.
    Offensichtlich bedurfte die Verladung der Bestätigung eines oder mehrerer Friedensfahrer.
    Xa-Va-Riin und er entkamen der Feuchte des Planeten und dem Schlagschatten des Schiffes. Sie betraten den Bahnhof.
    Grelles weißes Licht blendete Alaska.
    Seine Augen begannen zu tränen.
    Vorsichtig wischte er sich die Flüssigkeit aus den Augenwinkeln, jegliche Berührung des Fragments tunlichst vermeidend.
    Die Ausstattung des Empfangsgebäudes, einer halbrunden Kuppel, war ... enttäuschend. Das Gebäude präsentierte sich freundlich
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