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2336 - Das Wunder von Terra

Titel: 2336 - Das Wunder von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Alderfarn schwieg lange. „Was denkst du, was ich tun sollte, Junior?", fragte er schließlich mit lauerndem Unterton. So als spiele Solaris Erklärung tatsächlich eine Rolle. „Ihr habt dem Ruf von Luna Levitator schweren Schaden zugefügt. Ihr habt die Disziplin vergessen. Ihr habt den Gegnern gezeigt, dass Levitator kein Team ist. Ich finde keine Worte, und das ist selten."
    „Willst du den Grund hören, Trainer?"
    „Was für einen Grund könnte es geben?"
    „D'Accuzu hat eine Journalistin belästigt.
    Er hat sie angefasst, obwohl sie sich gewehrt hat."
    „Seltsam. Hat er gar nicht erwähnt, als ich ihn vor einer halben Stunde fragte. Das ist unentschuldbar, aber was geht es dich an?"
    „Sehr viel. Sie ist meine Bekannte. Und selbst wenn nicht."
    „Bekannte oder Freundin?"
    „Das frage ich mich selbst."
    „Und D'Accuzu, hat er gewusst, dass ihr zwei ...?"
    „Zumindest vermutet."
    Alderfarns Miene nahm einen unverständlichen, fast väterlichen Ausdruck an. „Du hast dich also gegen D'Accuzu gewehrt."
    „So gesehen. Aber in erster Linie ging es darum, dass er seine Finger von ihr lässt."
    „Soso ... Morg kann wirklich ein Kotzbrocken sein. Deswegen ist er auf dem Platz so wichtig. Sich mit dem anzulegen erfordert Mut, Junior, und den Mut hast du gehabt. Ich wusste, du lernst das irgendwann. Das wusste ich schon, als ich dich vor zwei Jahren zum Levitator geholt habe. Ihr zwei zusammen, das muss man nur zum Funktionieren bringen. So baut man eine Mannschaft. Ihr müsst nur lernen, miteinander zu spielen, nicht nebeneinanderher."
    „Moment mal, Trainer." Solari kam nicht mit. Er dachte an Catalina, an die Streichung aus dem Kader - und Alderfarn war in Gedanken auf dem Platz. „Ich spiele mit Morg nie wieder zusammen.
    Wovon redest du?"
    „Doch, du spielst mit ihm", bestimmte Alderfarn. „Oder denkst du, ich lasse dich jetzt nach Hause?" Die eisgrauen Augen des Majors blitzten, und es war das erste Mal, dass Solari Alderfarn mit Leidenschaft sprechen hörte: „Ich weiß, dass du keine Mannschaft führen kannst.
    Das macht D'Accuzu. Spieler wie du haben es trotzdem so schwer im Fußball. Man tritt sie und kritisiert sie, und doch erwarten wir alle diesen magischen Moment, den kein anderer Spieler auf das Feld bringt. So einer kannst du sein, Junior. Aber nur, wenn einer wie D'Accuzu hinter dir steht! - Glaub nicht, was du im Trivid hörst. Herrschaften, der Kader ist gemeldet, ich hatte diesen Pokal schon mal in den Händen, und du kannst mir glauben, das Gefühl macht süchtig. Altes-Eisen-Alderfarn will nochmal ins Stadion der Sterne! Und ich will keinen Spaziergang, wie mit Nordstern vor vier Jahren. Wir machen das als Außenseiter. Luna Levitator gewinnt diese Solare Meisterschaft, Junior. Das geht nicht, indem ich meine Zehn und meine Sechs aus dem Kader werfe."
    Alderfarn drehte um und wanderte durch den Raum, ohne Solari anzublicken. „Ich habe der Presse durchsickern lassen, dass ihr zwei suspendiert seid. Aber wenn Samstag das Spiel beginnt, steht ihr beide auf dem Platz. Dein zertrümmertes Gesicht war auf jedem Trivid-Kanal. Das haben auch die Rangers gesehen, sie werden vor D'Accuzu Furcht haben. Und alle haben gesehen, wie du zu Boden gehst. Sie werden dich wie einen Hasen jagen ..."
    Alderfarn rückte auf Tuchfühlung heran, er roch wie ein alter Mann, und er blickte mit suggestiver Kraft in Solaris Augen. „Aber sie wissen nicht, dass sie es mit einem neuen Solari zu tun haben, mit einem, der sich wehrt und der stehen bleibt. Bis sie das begreifen, ist das Spiel vorbei."
    Junior Solari schwieg schockiert.
    Alderfarn verkündete: „Nur eine Bedingung gibt es."
    „Welche?", murmelte Solari. „Keinen Kontakt mehr zu der Frau. Bis das Turnier für uns zu Ende ist, im Guten oder im Schlechten. Danach schlagt euch meinetwegen die Köpfe ein."
     
    *
     
    Drei Stunden nach der Operation war Solari schmerzfrei. Zähne und Jochbein lagen bei fünfzig Prozent der alten Stabilität, ein guter Wert im Abschluss-Scan des Medoteams. Der Heilungsprozess war nicht ganz abgeschlossen, würde aber nicht länger in Anspruch nehmen als die Nacht. Zum Training morgen früh war er wiederhergestellt.
    Die Uhr zeigte kurz vor Mitternacht Terrania-Ortszeit. Kein Grund, länger in der Station herumzulungern.
    Seine Kleidung, die er zur Einlieferung getragen hatte, war vom Blut gereinigt und lag zum Tragen bereit. Doch das Erste, was ihm auffiel, war sein KomArmband: ein Anruf von Catalina Tampa,

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