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2340 - Zum Tee bei Jonas Untergang

Titel: 2340 - Zum Tee bei Jonas Untergang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sonst, eher wie ein Mehandor bei Vertragsverhandlungen. „Das Schlüsselwort lautet >Laborbedingungen<. Hier, praktisch im Milchstraßenzentrum, gibt's haufenweise Störeinflüsse. Je weiter unsere Sextante hier die Fühler ausstreckt. umso ungenauer werden die Messergebnisse, besonders, wenn sie nach einem so vergleichsweise kleinen Objekt sucht wie einem Traitank.
    Wir müssen eben gut aufpassen, junger Mann."
    Das sommersprossige Gesicht verzog sich während dieser Worte zu einem breiten Grinsen, ohne den Ernst und die Entschlossenheit zu verlieren. die ihrer aller Einstellung derzeit auszeichnete. „Die Lage mag hoffnungslos sein, aber nicht ernst. Kopf hoch und Augen auf!"
    „Ich dachte. unser Motto lautete >Augen zu und durch    Und dazu diese ... Düsternis.
    Der LFT -Minister ließ es sich nicht anmerken, doch er war verzweifelt angesichts Prageshs Zustand. Wieso wirkte sogar ein Mann wie er völlig niedergeschlagen, beinahe schon depressiv? Ausgerechnet jemand, der mit 15 Jahren das Kunststück fertig gebracht hatte, sich im Handelshafen von Bombay an Bord einer Springerwalze zu schleichen und von den Galaktischen Händler erst nach acht Tagen und 50.()00 Lichtjahren entdeckt zu werden. Es hatte damals diplomatische Verwicklungen gegeben, deren Details in der Datenzusammenfassung aber nicht aufgeführt waren. Dennoch schien das Husarenstück Prageshs späteren Werdegang entscheidend beeinflusst zu haben. „Ranjif, du hast die Koordinaten für das Rendezvous mit der Strukturdolbe?
    Kommen wir mit einer längeren Überlichtetappe hin. oder brauchen wir zwei kürzere? Oder müssen wir erst ein Springerschiff entführen?"
    Prageshs Grinsen fiel blass aus. Er sah ihm direkt in die Augen, und Reginald begriff abrupt. Selbst die Besten der LFT konnten nur weitermachen, wenn sie ein Ziel sahen, einen Sinn für ihre Bemühungen.
    TRAITOR war überall. TRAITOR hatte die Milchstraße im Griff. Der Kampf gegen die Terminale Kolonne schien aussichtslos. Noch nie hatten die Galaktiker es mit solch einem überlegenen Gegner zu tun bekommen.
    Die schwarzen Augen unter dem weißen Turban waren kalt, fast tot. Nur noch ein schwacher Funke glomm in ihnen, gab ihnen Wärme; Leben.
    Reginald Bull befürchtete, dass dieser Funke nach seinem Ausbruch endgültig eilöschen würde. „Eine Etappe zum Rendezvous. Kontakt in sieben Minuten.<, Es dauert nicht mehr lange, wurde Reginald klar, und die Terminale Kolonne hat allein durch ihre Anwesenheit ihr Ziel erreicht. Ihre Machtfülle demoralisiert, zerstört jeden Widerstand. Wenn nicht bald etwas geschieht, ist die Milchstraße verloren.
    Wir haben keine Chance, dachte er grimmig. Aber wir werden sie nutzen. „Keine Traitanks in der Nähe!". meldete Pragesh. „Wir haben Sichtkontakt mit einer Strukturdolbe:"
     
    *
     
    Reginald wusste, das der Junge gerade einmal 24 Jahre alt war. Mit knapp einem Meter und siebzig war er für terranische Verhältnisse relativ klein. Aber er war sehr schlank und drahtig, sein dichtes, kastanienbraunes Haar fiel ihm bis auf den Rücken. was Reginald instinktiv als Ausdruck einer Rebellion bewertete.
    Und da waren die blassgrauen Augen, die buschigen Brauen, das kantige Kinn, die schmale Nase, aber vor allem der Blick dieser Augen. Kempo war ein Entdecker und Abenteurer, aber nicht verantwortungslos. Er war lebhaft und energisch und konnte mitunter bestimmt auch starrsinnig sein. All das erfasste Bull auf Anhieb, weil er es nur allzu gut kannte.
    Als sich das Holo des Leiters des Charon-Korps bildete, glaubte er einen Moment lang, einen jungen Perry Rhodan zu sehen.
    Klug, beharrlich, zu allem bereit, um sein Volk zu retten. „Ich grüße dich, Kempo Doll'Arym", sagte Reginald, doch der junge Mann schüttelte den Kopf. „Dafür haben wir keine Zeit. Die Positroniken sind synchronisiert. Ich werde euch mit meiner Strukturdolbe ins Innere der Charon-Wolke geleiten. Unser Ziel ist das Jona-System mit dem Stützpunktplaneten Jonathon."
    Der Junge unterbrach tatsächlich die Verbindung, und Reginald Bull nahm die Respektlosigkeit lächelnd hin. Das Ungestüm der Jugend, die Ungeduld, der Ehrgeiz, eine Aufgabe anzugehen ... so etwas hatte er schon lange vermisst, Bull verspürte eine gewisse Beklemmung, als Pragesh die LEIF durch

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