Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2341 - Die Ratten der JERSEY CITY

Titel: 2341 - Die Ratten der JERSEY CITY Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
bekam.
    Vabian vor ihr kroch nicht weiter. Sein Atem wurde immer schneller, immer lauter. Er hyperventilierte. „Los, Vabian. Komm, Großer. Du schaffst das", sagte sie, so freundlich sie konnte. „Denk an die Viecher in dem Gehölz hinter der Hütte."
    Er keuchte scharf Luft aus. Atmete mühsam ein. „Ja ... ja ..."
    Er schob sich weiter. Cleo riss die Au-, gen auf. Zwischen seinem fahlen Rücken und dem geisterhaft glühenden Nest war keine Handbreit Platz. „Schön flach bleiben", sagte sie. „Ist prima so."
    „Du glaubst gar nicht, wie gern ich jetzt einen verfluchten Strahler hätte", flüsterte er. „Mit dem Allerwertesten bist du schon vorbei, Großer", sagte Cleo. „Hast es gleich geschafft... Jetzt. Gut. Kriech lieber noch zwei, drei Meter weiter, damit ich Platz habe."
    Sie hörte seine gleitenden Geräusche, dann: „Kannst kommen."
    Cleo war auf einen Meter an den fahlen Klumpen und die wimmelnden Vorbilder für phosphoreszierendes Monsterspielzeug heran, als sie merkte, dass sie unmöglich bäuchlings unter ihnen hindurchkriechen konnte. Die Viecher im Rücken zu wissen würde nur Panik in ihr auslösen. Sie vor dem Gesicht zu haben gäbe wenigstens die Illusion, dass Kämpfen möglich war. Cleo könnte nach ihnen treten, nach ihnen schlagen.
    Sie drehte sich auf den Rücken, schob ihren Körper weiter. Es ging schwerer so, dennoch war sie schon mit dem Gesicht unter dem Nest. Der Bau roch nach feucht gewordenem und wieder getrocknetem Papier. Vielleicht rochen die Hundertfüßler so.
    Das Gewimmel war Bauen, war Füttern.
    Ob sie spezielle Jägertiere hatten, besonders kräftige?
    Dann war Cleo mit der Brust unter ihnen hindurch, mit dem Bauch. Ihr fiel etwas ein. „Die Viecher sind nachtaktiv, oder?"
    „Ja, ich glaube, das stand so im Handbuch", sagte Vabian. Misstrauisch fügte er hinzu: „Was hast du vor?"
    „Ich will mal was gucken." Sie spannte die Bauchmuskeln an und hob den Kopf, bis er an die Rohrwandung stieß. Über ihren Füßen hing das Nest. Sie griff nach oben und schaltete die Stirnlampe ein. Bläulich ergoss sich das Licht über den Hundertfüßlerbau. „Bist du wahnsinnig?", rief Vabian.
    Die Tiere stoben auseinander. Ein Teil verschwand im Nest, ein anderer Teil floh wimmelnd in die Dunkelheit. Zwei, drei größere Tiere stürzten auf Cleos Waden los. Rasch machte sie, dass sie weiter in das Rohr hineinkam, um die Tiere abzuschütteln. Es zwackte, als sie das Nasszeug zu durchbeißen versuchten. Cleo zog die Beine an und streifte die Tiere nacheinander ab, fing sie in der behandschuhten Faust und warf sie zwischen ihren Knien hindurch Richtung Fallrohr. „Hast du sie noch alle?", schimpfte Vabian. „Du hast sie doch echt nicht mehr alle!"
    „Krieg dich ein." Ihr Herz pumpte wild.
    Sie holt tief Luft. „Dann los. Holen wir uns die Kampfanzüge!
     
    15.
     
    Es geriet ihnen tatsächlich zu einem Spaziergang. Sie stiegen aus dem richtigen Luk in die richtige Kammer hinauf. Im Licht ihrer Stirnlampen bot sich eine Pracht von Kampfanzügen dar. Zwar keine SERUNS, aber immerhin Anzüge mit Deflektor, Antigrav, Schutzschirm. Dazu Strahlpistolen und Strahlgewehre in Fülle. E-Packs. Vibromesser. Nahrungskonzentrate.
    Cleo, nach Kloake stinkend und mit verklebten Haaren, kam sich vor wie in einer Schatzkammer. Sie fand sogar noch, gut versteckt in einer der hintersten Ecken, einige der selten gewordenen personalisierbaren Kampfanzüge. Solche Stücke wurden inzwischen aus Kostengründen für die LFT kaum noch angeschafft. Entsprechend begehrt waren sie unter den eher hedonistisch geprägten Militärangehörigen. Cleo wählte einen Anzug aus und stellte das Design grinsend auf Nabelausschnitt.
    Ach ja, dachte sie, die goldenen Zeiten vor der HI...
    Die beiden arbeiteten schnell und effizient.
    Da sie nicht wussten, ob und wann Alarm ausgelöst wurde, zogen sie sich zunächst um und bewaffneten sich. Dann füllten sie das Abwasserrohr mit weiteren Waffen, Konzentraten, E-Packs - für die spätere Anlage eines besser versteckten Depots.
    Auch das Nasszeug gaben sie dazu.
    Schließlich machte Vabian probehalber das Terminal an, nicht über die Sprachsteuerung, sondern ,manuell. Er holte erleichtert Luft, als sich ein Holo auffaltete. „Gut. Keine Zugangsverweigerung. Also haben wir wahrscheinlich keinen Alarm ausgelöst.
    Dann schauen wir mal."
    Er tupfte eine Zeit lang in den wechselnden Holos herum. „Tja, wie wir uns dachten.
    Kommandobefugnisse und so weiter sind gestern und

Weitere Kostenlose Bücher