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2341 - Die Ratten der JERSEY CITY

Titel: 2341 - Die Ratten der JERSEY CITY Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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langsam in die Senkrechte ausrichtete.
    Sie sah zu Vabian. Seine Augen waren hinter der Schutzbrille des Kampfhelms nicht zu sehen. Sein Mund stand offen, schlaff. Cleo registrierte, dass sie wieder klar sehen konnte. Kein Tränenschleier mehr. Nur ihre Nase war verstopft. „Zeigst du mir den Weg, oder muss ich ihn allein finden?"
    „Den Weg?", fragte Vabian wie ein Echo. „Zur Kleinhydroponik."
    „Wir können doch keinen Toten zur Kleinhydroponik bringen!"
    „Vabian", sagte Cleo."Ich werde ihn nicht in einen Desintegratorschacht werfen, der vielleicht sowieso nicht funktioniert. Ich werde ihn nicht irgendwo verfaulen lassen.
    Ich werde ihn nicht per Hand desintegrieren und in einer Plastiktüte mit mir herumtragen. Prendergast wird anständig bestattet. So anständig, wie es irgend geht."
    „Aber ... die Entdeckungsgefahr ist viel zu groß. Wir werden auch noch sterben."
    „Vabian. Du hast es vielleicht noch nicht kapiert, aber wir sind schon tot. Wir befinden uns an Bord eines riesigen Schiffes der Chaostruppen. Oder unterirdisch auf irgendeinem ihrer Werftplaneten. Irgendwo in der Milchstraße. Du kennst doch die Beschleunigungswerte ihrer Schiffe. Wir kommen hier nie lebend wieder raus." Nun zitterte ihre Stimme doch. „Also lass uns anständig untergehen. Wie zwei Menschen. Nicht wie zwei eingesperrte Ratten."
    Vabian riss eine Hand hoch, wollte anscheinend etwas sagen, aber dann ließ er die Hand wieder sinken, machte den Mund wieder zu. „Okay", sagte er leise. Und ging vor. „Danke, Vabian ... Captain." Cleo schob den toten Leutnant Prendergast neben sich her. Sein Kopf hing im Nacken; seine zerschnittene Kehle klaffte auf. Sanft griff Cleo ihm in die kurzen, nassen Locken am Hinterkopf und brachte seinen Kopf nach vorn, das Kinn auf die Brust. Nun sah er aus, als ob er schliefe.
    Von dem wabernden Wasserfilm, der ihn umgab, einmal abgesehen.
    Sie erreichten die hydroponischen Anlagen der JERSEY CITY unbehelligt. Im Laborbereich, den sie sicherheitshalber checkten, um keine böse Überraschung zu erleben, hockte ein bekittelter Ganschkare am Schreibtisch und ging irgendwelche Dateien durch. Er wirkte gelangweilt und träge.
    Cleo benutzte einen kleinen Paralysator, den sie eingesteckt hatte. Er fiel von dem Drehsessel und zuckte kurz mit den Füßen, dann lag er still. „Damit kommst du viel zu gut davon", flüsterte sie.
     
    18.
     
    „Cleo?" Vabians vorsichtige, leise Stimme. „Hm?", fragte sie, ohne das Kinn von den Unterarmen zu nehmen. „Wir sollten uns langsam ein besseres Versteck suchen. Dieser Ganschkare könnte bald aufwachen. Und wer weiß, ob er nicht vielleicht doch etwas mitgekriegt hat ..."
    Cleo sah über das stille Wasser hinweg. „Was meinst du, ob wir ihn wieder in Gang setzen könnten?"
    „Den Quell?" Vabian seufzte. „Da könnten wir gleich unsere Funkgeräte aktivieren und laut >Huhu, hier sind wir!< in den Äther rufen ... Komm, Cleo. Wir müssen schlafen."
    „Schlafen ..." Auf einmal sah sie den ganschkarischen Wissenschaftler vor sich, den sie paralysiert hatte, seine spitze Zunge, die halb aus dem Schnabel gerollt war.
    Sie stellte sich vor, wie er erwachte, mit.
    Schädelbrummen, wie er sich die Beule rieb, die sie ihm verpasst hatte, damit er eine einfache Erklärung für seine Kopfschmerzen fand. Wie er wieder aufstand, sich hinsetzte und weitermachte.
    Oder etwas desorientiert durch die Kleinhydroponik stolperte und sich über das einzelne Blumenbeet wunderte, das frisch beregnet war. Wie er nachdenklich den Kehlsack massierte und dann wieder ging.
    Er würde nichts davon merken, dass der desintegrierte Leichnam Prendergasts die Blumen düngte. Asche zu Asche, Staub zu Staub. „Cleo", sagte Vabian. „Wir sind hier zwar eingesperrt wie Kanalratten, aber wir sind am Leben. Wir sollten schlafen, wenn wir müde sind. Essen, wenn wir hungrig sind.
    Wir sind noch nicht tot. Wir mögen auf unbestimmte Zeit von Hilfe abgeschnitten sein, von der Menschheit, aber noch hat der Feind uns nicht."
    Sie schnaubte. „Wir brauchen ihm nicht in die Hände zu spielen", sagte Vabian. „Wir können einfach abwarten, bis er sich eine Blöße gibt. Bis wir in der Lage sind, ihm ordentlich Schaden zuzufügen und uns abzusetzen."
    „Hängst du so am Leben?", fragte sie. „Du nicht? Hier, ich hab dir etwas mitgebracht."
    Nun sah sie ihn zum ersten Mal an. Er hielt eine Art Thermoskanne, die schon beinahe kegelförmig war, in den Händen. Sie schien schwer zu sein. Gebürstetes

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