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2341 - Die Ratten der JERSEY CITY

Titel: 2341 - Die Ratten der JERSEY CITY Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vorgestern neu eingestellt worden. Das hier ist die Person, die mit höchster Befugnis ausgestattet worden ist.".
    Ein Tupfer, und ein dreidimensionales Porträt baute sich auf. „Hui. Lecker", versuchte Cleo sich in Galgenhumor. „Ein Dualer Kapitän."
    „Ein Vizekapitän", korrigierte Vabian. „Ein gewisser Krotkav."
    Cleo starrte das doppelköpfige Monstrum an: Sein rechter, haarloser Kopf wirkte beinahe wie der einer menschlichen Morchel; so weißlich und aufgeblasen war das Gesicht, so unregelmäßig rund und bräunlich war der Schädel. Es fehlten allein die wabenartigen Leisten. Der rechte Kopf mit seinem Riesenschnabel, dem Gefieder und der klobigen, verspiegelten Brille war eindeutig ganschkarisch. „Dass die immer diese albernen Skibrillen tragen müssen." Cleo verzog das Gesicht.
    Dann wurde sie wieder ernst. „Ob Vize oder nicht - dass einer dieser Dualen das Kommando übernommen hat, heißt doch wohl, dass sie mit dieser Kaperung was Großes vorhaben, oder?"
    „Sehe ich auch so. Die wollen in die Charon-Wolke eindringen und Jonathon einnehmen, jede Wette."
    „Nee, da halte ich nicht gegen."
    Er tupfte in den Holos herum, die aufblühten und zusammenschrumpften und sich staffelten und hintereinander schoben wie die Blätter einer Dschungelpflanze.
    Sein Gesicht wurde immer ernster dabei.
    Endlich zog er die Hände zurück und atmete stoßhaft aus. „Tja." Er schnalzte. „Was?", drängte Cleo. „Drei Sachen. Erstens, schon vorgestern hat Kommandant Langer die Befehlsgewalt an diesen Krotkav übertragen."
    „So schnell? Moment. Du meinst, er ist ein Verräter?"
    „Nein. Meine ich nicht. Das können wir auch gar nicht wissen, Cleo. Aber zweitens wurden ebenfalls vorgestern, allerdings Stunden später, die Außenschotten eines Hangars geöffnet, ohne dass Einflüge oder Ausflüge verzeichnet wurden."
    „Du meinst...?" Cleo brachte es nicht über die Lippen. „Ja. Meine ich." Seine Kiefermuskeln pulsten. Er nickte. „Tausendfünfhundert Leute? Einfach so?"
    Cleo tat, als würde sie eine Hand voll Sand wegwerfen. „Ja", sagte Vabian tonlos. „Ich spreng dieses Schiff." Cleo nickte, immer schneller. „Ich pack ihn auf den Grill, diesen Krotkav. Auf den ganz großen Grill."
    Vabian sah sie an. In seinen Augen war viel Weiß zu sehen. „Was?", fragte sie.
    Er räusperte sich. „Eine schöne und erfreuliche Vorstellung, Cleo. Aber wie willst du das anstellen?"
    Sie zuckte die Achseln. „Sprengsätze an die Hauptkraftwerke und Fusionsreaktoren legen. Die zweihundert Kampfroboter umprogrammieren. Uns wird schon was einfallen. Und dann mit einer Space-Jet raus und das Feuerwerk bewundern."
    „Cleo", sagte Vabian gepresst. „Drittens.
    Diesen Daten zufolge befindet sich die JERSEY CITY seit dreißig Stunden nicht mehr im freien Raum. Alle sechzehn Teleskopstützen sind ausgefahren. Sie ist gelandet. In atembarer Atmosphäre.
    Sämtliche Hangars sind geöffnet,
     
    16.
     
    Sie glitten im Schutz ihrer Deflektoren und Akustikfelder dahin, knapp unter der Decke. Cleo war wie in Trance. Einerseits war sie sich des schweren Thermostrahler in ihren Händen sehr bewusst, den sie längs vor der Brust hielt, war sie zu einer geradezu prickelnden Aufmerksamkeit fähig, was die wenigen ahnungslosen Mor'Daer und Ganschkaren anging, die sie auf dem Weg zu den Hangars vorsichtig überflogen. Andererseits träumte sie.
    Sie träumte davon, eine Space-Jet zu klauen und einfach abzuhauen, hinauszufliegen auf einen strahlend hellen, angenehm temperierten Planeten mit schattigen Palmwäldern an einem Meer ohne Raubfische, Algen, Quallen, mit sanft geschwungenen, pastellfarbenen Strandpromenaden ... Cafés, Restaurants ... zuvorkommenden Designer-Servos ...
    Hochgeschwindigkeits-Tennis im Prallfeld-Dress ... dann Duschen, Sauna, Massage ... und Drinks, endlose Folgen von Drinks während endloser lauschiger Sternennächte ... Niedrigg-Tanz ... der eine oder andere Mann ... der immer süß war, immer freundlich, immer genau richtig verschwitzt und wild und verspielt... heiß der Körper, sanft die Küsse Aber - wo waren sie gelandet? Und warum, um Himmels willen? Na. es erklärte immerhin, warum der Feind auf die bordeigene Wasserversorgung und so weiter verzichten konnte und warum er das Schiff mit so wenig Leuten bemannt hatte.
    Für einen Moment eine Gruppe diskutierender Ganschkaren unter ihnen ... in Kitteln ... Wissenschaftler vielleicht ...
    Scharfe Ausdünstungen wölkten herauf, fast wie von Ammoniak.
    Dann

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