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2341 - Die Ratten der JERSEY CITY

Titel: 2341 - Die Ratten der JERSEY CITY Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Denkerstirn und den beseelten Augen. „Du kannst hingehen, wo du willst, die Technokraten haben es schon verdorben."
    Er schüttelte den Kopf. „Umweltgifte. Gleitersmog. Aus der halben Milchstraße eingeschleppte Tierarten!"
    Träge bewegten sich die Spinnenbeine, die Fühler. Sie raschelten. Irgendetwas knarrte in dem Panzer. Cleo zog ihre Machete. „Lass es!", sagte Vabian. „Es ist Gon-Orbhons Wille. Und ich schätze, wenn der Wald geht, gehen auch sie. Dann ernähren wir uns eben von der Steppe."
    Cleo schob ihre Machete zurück. „Ich dachte, du hast eine Insektenphobie."
    „Hab ich mir abgewöhnt", sagte er. „Wozu gibt's denn Therapien."
    Therapien? Du hast Therapien doch immer abgelehnt, dachte sie. Und trieb unvermittelt wieder im Quell. Du meine Güte, was für ein Trip.
    Sie suchte sich ein paar Musikdateien aus der Anzugmediathek. Ohne Getrommel und Geflöte. Sie holte tief Luft. Ja. So war das besser.
    Sie tippte den Mann an, den sie einmal geliebt hatte. Er reagierte nicht. Sie zog an seinem Arm. Endlich kam er hoch, öffnete fragend seinen Helm. Sie legte ein Akustikfeld um ihre beiden Köpfe. „Wie lange noch?", fragte sie. „Ein bisschen", sagte er. „Die Jagd nach Bordratten wird den Bestien nicht unbegrenzt Spaß machen. - Hey, hörst du etwa Musik?"
    „Klar, warum nicht? Wir müssen doch nicht beide lauschen, was draußen los ist."
    „Ja, schon", brummelte er.
    „Moment mal", sagte sie. „Du ... du hast uns mit Absicht hier reingesetzt. Nicht wegen der Mikro-Bestien. Sondern damit ich hier auf irgendeinen Psychotrip gehe!"
    „Nicht so laut, Cleo."
    „Ich pfeif auf nicht so laut, Vabian. Du bist ein Manipulator 'von der allerschlimmsten Sorte!- Und so was habe ich mal geliebt!
    Ich muss bescheuert gewesen sein!" Sie machte das Heimlicht an, dimmte es herunter, sah sich um. „Bloß raus hier!"
    „Cleo. Was ist so schlimm daran, sich mit seiner Vergangenheit auseinander zu setzen?"
    „Ich will mich nicht mit deiner Vergangenheit auseinander setzen!"
    Er lachte auf. „Der war gut. Du hast gesagt, du willst dich nicht mit meiner Vergangenheit auseinander setzen. Es ist unsere Vergangenheit, Cleo. Unser beider Vergangenheit."
    „Hör auf, mir was einzureden! Hör auf damit." Ihre Stimme bebte. „Sonst bring ich dich um." Sie sah sich um. „Wie geht dieser Deckel auf, verdammt?"
     
    25.
     
    Schadensfeststellung. Sie fanden: zwei zerstörte Lebensmitteldepots, ein ausgehobenes Waffenlager. Von einem ihrer Horchposten war nur ein verschmorter Haufen Schlacke übrig geblieben. „Na fein", sagte Vabian. „Das wirft uns um Tage zurück. Danke, Cleo. Gute Aktion."
    In ihr krampfte sich alles zusammen. Da hatte sie tatsächlich Mist gebaut. „Moment mal ..." Sie bekam eine Gänsehaut. „Wenn die so viel von unserem Zeug gefunden haben - warum jagen die uns nicht weiter?
    Sie wissen doch, dass es uns gibt."
    Die Antwort erhielten sie, als sie sich von einem intakten Horchposten aus umsahen.
    Es war eine sehr plastische Antwort. Sie lag in einem der Gänge zur Zentrale. „Ach, du heilige ...", sagte Vabian tonlos. „Der arme Kerl muss sich in einem der Decks versteckt gehalten haben, in die wir uns nie reingetraut haben."
    Cleo schlug eine Hand vor den Mund. „Wer das wohl gewesen ist?"
    Es war nicht mehr viel zu erkennen. Im Aufnahmebereich mehrerer Kameras beseitigten Roboter gerade die Leiche. „Oh Gott", sagte Cleo durch die Finger ihrer Hand hindurch. Sie war so erschlagen, es kamen nicht einmal Tränen.
    Aus dem Augenwinkel sah sie Vabians grimmiges Nicken
     
    26.
     
    Das Bild des Toten verfolgte Cleo. Die Reinigungsservos, die den Körper entsorgten --Arie einen Haufen aus Kleidungsstücken und Schmutz ... das gleißende Licht von der Decke ... die zwei Mikro-Bestien, die auf einmal vor der Kamera auftauchten: Cleo glaubte auf ihren Gesichtern ein breites Grinsen zu erkennen.
    Sie versuchte die Eindrücke abzuschütteln.
    Es ging nicht.
    Die nächsten Tage und Nächte wurden eine endlos scheinende Abfolge aus Warten, Beobachten, Schweigen, Arbeiten und gelegentlichem Reden. Stille Gänge inmitten des Kugelraumers, Kamerablicke auf arbeitende Kolonnen-Soldaten.
    Finster blickend lebten Cleo und Vabian nebeneinander her. „Es ist fast wie früher", sagte sie eines Morgens, als beide nebeneinander aufwachten. Sie fühlte sich schmutzig und ausgelaugt.
    Vabian knurrte kurz. „Komm bloß nicht auf die Idee, dir darum wieder eine Sondertour einfallen zu lassen."
    „Nein,

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