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2342 - In der Kaverne des Laboraten

Titel: 2342 - In der Kaverne des Laboraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Überlebensmechanismen angeschlossen, um ihm alles Wissen zu entziehen. Oder wollten sie ihn als Spion einsetzen? War es das, weswegen der angebliche Hoch-Medokogh so freundlich mit ihm umging?
    Nein, einen Verrat war der neue Arm nicht wett. Lieber würde er ihn sich abbeißen, als die Terminale Kolonne zu verraten.
    In Gedanken versunken. folgte er dem Knochigen. ohne bewusst auf die Umgebung zu achten. Vage hatte er den Eindruck höhlenartiger Räumlichkeiten, aber das verblasste angesichts der funkelnden Instrumente und Aggregate. die ihn umgaben. Ruckartig hob Jothadún den Kopf. Er stand in einem Operationssaal, sah seltsam klobige Sessel, zur Hälfte eingebaut in Instrumentenblöcken, und grelle Lampen, deren Licht lange Reihen mannshoher Kästen wie Kristalle funkeln ließ. An den Wänden gab es gläserne Käfige. in denen Kolonnen-Anatomen saßen.
    Der Hoch-Medokogh war weitergegangen.
    Vor einem tankähnlichen Gebilde blieb er stehen. „Komm her, Jothadún!". befahl er.
    Staub flirrte in der Luft.. Auf dem Boden gab es undefinierbare Ablagerungen, die der Effremi nicht einmal mit dem Fuß abkratzen konnte. Er musste niesen. als ihn ein greller Lichtreflex traf und vorübergehend blendete.
    In den mannshohen Kästen, das glaubte er mit einem raschen Seitenblick zu erkennen, schwammen Lebewesen in trüber Flüssigkeit. Zögernd hatte er einige Schritte vorwärts gemacht. nun blieb er wieder stehen und schaute sich um. Das alles war so unheimlich, fremd und bedrohlich ... Entschlossen streckte er sich. plusterte die Backen auf und versuchte, seine wachsende Unruhe zu verbergen.
    Ich bin unter Freunden, redete er sich ein.
    Das alles gehört zur Kolonne, das...
    Die Überraschung ließ ihn taumeln. Um ein Haar hätte er sich hingesetzt. Das große halbrunde Gebilde, neben dem der Hoch-Medokogh stand, war tatsächlich eine Art Tank. Aus unmittelbarer Nähe wirkte die Flüssigkeit darin viel klarer als noch aus wenigen Schritten Distanz. Ein Schwall aufsteigender Gasblasen brach das einfallende Licht in allen Farben des Spektrums und ließ die klobige Gestalt in dem Tank in einem unruhigen Meer von Licht und Schatten erscheinen.
    Der Körper war in ein Netz pulsierender Verkabelungen eingesponnen. Jothadún erschauderte. als sich das Schuppengesicht ihm zuwandte und der Blick der starren Augen ihn fixierte. „Der Duale Kapitän wird überleben", sagte in dem Moment der Hoch-Medokogh. „Ich persönlich habe seine Behandlung übernommen. Allerdings ist die Behandlung eines Duals eine überaus komplexe Angelegenheit. Kapitän Yügorensch wird sehr viel Zeit in dem Überlebenstank zubringen müssen - das weiß er. Ohne dein Eingreifen, Jothadún, wäre er jedoch gestorben."
    Der Effremi verstand, was der Anatom sagte, er begriff, dass sein neuer Arm so etwas wie ein Dank sein musste, aber er war nicht in der Lage, darauf zu antworten.
    Er starrte in den Tank und registrierte, dass sich ihm das halb nackte Gesicht zuwandte. Beide Augenpaare schauten ihn an - ihn, den Effremi, der doch nur versucht hatte, sein eigenes Leben zu retten.
    Er hatte leben wollen...
    Sein Fell sträubte sich vor Erregung; von jeder Haarwurzel ging ein prickelnder Hitzeschauer aus. Jothadún stand wie zur Statue erstarrt. Nie zuvor hatte er erlebt, dass ihn eine Woge der Erregung derart heftig vom Kopf bis zur Schwanzspitze durchflutete. Alles, was er sich jemals ersehnt hatte, wurde in diesem Moment Wirklichkeit, alle Schwere fiel von ihm ab.
    Jothadún spürte, dass jeder Pulsschlag seine Freude steigerte. Er schwebte, wurde von dem Glück, das er empfand, immer höher emporgehoben, hinaufgetragen in die Gefilde der Empfindungen, zu denen wohl nie ein Effremi Zutritt gehabt hatte.
    Er schwebte über den Dingen, erfüllt von den höchsten Empfindungen des Glücks.
    Es gab keine Schwere mehr, keine Zeit, keine Probleme. Das alles war von ihm abgefallen wie ein struppiger Pelz.
    Er war nur noch glücklich. Nichts sonst.
    Und dieses Glück währte ewig.
     
    *
     
    Enttäuscht? Nein. das war er nicht. Er fühlte sich weiterhin frei und unglaublich leicht, und dass die Ewigkeit des Glücks irgendwann zu Ende gewesen war, interessierte ihn nicht. Weil sie in ihm weiterschwang, in jeder Faser seines Körpers. Von diesem unglaublich schönen Gefühl würde er lange zehren.
    Der Duale Kapitän hatte ihn nur angesehen, und in den beiden Augenpaaren der so unterschiedlichen Köpfe hatte Jothadún grenzenlose Dankbarkeit erkannt.
    Yügorensch hatte

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