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2342 - In der Kaverne des Laboraten

Titel: 2342 - In der Kaverne des Laboraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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herben Verlusten. Einen Reim darauf machen konnte er sich nicht. Vielleicht standen neue Zusammenstöße mit den Truppen des Bösen bevor. Das hätte die Unruhe erklärt.
    Sein Avatar führte ihn.
    Er betrat den Silberturm und schloss kurz die Augen, versuchte sich darüber klar zu werden, was mit ihm geschah. Hierher gehörte er nicht, diese Welt erschreckte ihn, sie war zu groß, zu mächtig - zu verantwortungsvoll. Er wollte zurück zu dem Chaosschacht und dem Laboraten, den viele Schachtsteiger „Bestie" nannten.
    Auch wenn sie das mit einer ihnen eigenen Bewunderung taten und nichts Abwertendes in dem Begriff lag, er wusste es besser. Die Kaverne allein konnte kein ausreichender Ersatz für die verlorene Heimat des Laboraten sein.
    Jothadún fror und schwitzte abwechselnd, als sein Avatar ihn durch einen breiten Korridor führte. Andere Effremi kamen ihm entgegen, huschten vorbei, doch er war zu aufgeregt, sie zu beachten.
    Minuten später stand er dem Mor'Daer gegenüber, der ihn an diesen Ort befohlen hatte. Es war Kalbaron Rodyge. „Heute ist ein bedeutender Tag, Effremi Jothadún ..."
    Was sollte er dazu erwidern? Wartete der Kalbaron auf eine Antwort? Jothadún brachte lediglich ein schwaches Nicken zu Stande. Dicht vor ihm hatte sich der Mor'Daer zu seiner imposanten Größe aufgebaut, und er beugte den Kopf auf seinem geschmeidigen Hals weit nach vorne und blickte auf Jothadún herab, als trennten sie Welten.
    Rodyge stieß ein scharfes Zischen hervor, dann wich er zurück, und Jothadún atmete befreit auf. Dem Effremi erschien es, als würde eine schwere Last von seinen Schultern genommen. Alles Neue, jede Veränderung verunsicherte ihn noch wie vor vielen Monaten. Wahrscheinlich würde er sich nie daran gewöhnen, dass das Leben nicht mehr so geradlinig in eingefahrenen Bahnen verlief wie auf Registernummer 18.101.399.
    Aber der ketzerische Gedanke war plötzlich da, und er verfluchte sich dafür, waren nicht gerade diese eingefahrenen Bahnen so etwas wie ein Hauch von Ordnung? Hatte gerade deshalb die Flotte der Traitanks im Kampf um TRYCLAU-3 untergehen müssen? „Mach es dir bequem, Jothadún!"
    Mitten im Raum materialisierten zwei Sitzgelegenheiten. Jothadún stellte fest, dass der geschwungene Sessel sich sofort seinem Körper anpasste. Dem Schwanzstummel blieb sogar die Bewegungsfreiheit, die er sonst stets vermisst hatte. Er schaute den Kalbaron fragend an, schob die Nasenpartie ein Stück weiter nach vorne. „Der Terminale Herold überbrachte uns die Nachricht eines großen Triumphes", sagte der Mor'Daer. „Die Operation um das Kosmonukleotid TRYCLAU-3 wurde letztlich zu einem guten Abschluss gebracht. Alle Verluste haben geholfen, das gesteckte Ziel zu erreichen."
    Was sollte er dazu sagen? Erschrocken gewann Jothadún den Eindruck, als sei die Flotte bewusst in den Untergang geschickt worden. Ein Täuschungsmanöver womöglich, auf - das die Ordnungsmächte hereingefallen waren? Aber er verstand nichts von solchen Dingen. „Schön<,, sagte er und erschrak über sich selbst.
    Der Kalbaron ignorierte seine banale Äußerung. „Du weißt, dass ich dich beobachtet habe, Jothadún, seit du auf die Dienstburg gekommen bist. Du magst das als bedrohlich empfunden haben, aber für mich war es die beste Möglichkeit, deine Gabe zu beurteilen. Der Duale Kapitän Yügorensch hat deine Resistenz gegen Strangeness-Effekte erkannt und dich folgerichtig nach CRULT geschickt. Du weißt, warum?"
    „Der Laborat ..." .
    Der Kalbaron machte eine heftige Bewegung. „Dein Denken ist immer noch begrenzt, obwohl du mit den Kolonnen-Docks, den TRAICAH-Fabriken und der Fähre mehr kennen gelernt hast, als ein Traitank dir jemals geboten hätte. Es geht um die großen Dinge, Jothadún, nicht mehr um Kleinigkeiten. Gewöhnliche Einheiten der Terminalen Kolonne wechseln vielleicht einmal in der Lebensspanne eines Besatzungsmitglieds von einem Universum in ein anderes - wenn überhaupt. Du hast diesen Vorgang bislang nie erlebt. Eine Dienstburg wie CRULT überschreitet die Grenzen häufiger, trotzdem bleibt es ein seltener und kritischer Vorgang. Nur ist es auf CRULT nicht ganz so ungewöhnlich, einen RUFER zu hören."
    Jothadún versuchte zu verstehen, worauf der Kalbaron hinauswollte. Er verstand lediglich, dass CRULT an einen anderen Ort versetzt werden sollte und dass er selbst damit. zu tun haben würde.
    Rodyge ließ ihm keine Zeit für verwirrende Überlegungen. „Der Strangeness-Schock, der beim Wechsel

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