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2343 - Dantyrens Qual

Titel: 2343 - Dantyrens Qual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Genau diese Assoziation hatte Bull jedenfalls, als er dem Mann sekundenlang nachschaute.
    Seit mehreren Tagen stand die LEIF ERIKSSON Il als einziges terranisches Schiff nahe dem Sektor Gamma-Makon.
    Die TRAJAN hatte sich für den Einbau einer VRITRA-Kanone nach QuintoCenter zurückgezogen.
    Sechs Beiboot-Kreuzer waren sofort nach der Ankunft der LEIF ERIKSSON II ausgeschleust worden, Die Schiffe operierten dezentral und unabhängig voneinander im größeren Umfeld um die Sonne Gamma-Makon. Ihre Kommandanten hatten den Befehl, ausschließlich zu beobachten.
    Es gab nicht viel zu melden.
    Seit das gewaltige Objekt aus dem Nichts heraus aufgetaucht und der RUFER in der Sonne verglüht war, blieb alles ruhig. Die hohen Strangeness-Werte der gegnerischen Station ließen darauf schließen, dass sie einen weiten Weg zwischen den Universen zurückgelegt hatte.
    Die Strangeness baute sich permanent ab.
    Vor vier Tagen, am 18. Mai, hatte ein einzelner Traitank das Objekt angeflogen.
    Einen Tag später war nahe der Sonne ein stabförmiges Schiff materialisiert, knapp einen Kilometer lang und nur fünfundachtzig Meter durchmessend. Es hatte sich bis auf wenige Lichtsekunden angenähert und verharrte seitdem in dieser Position.
    Trotz der Traitanks der Wachflotte, die einen weiten Schutzwall bildeten, wirkte das Bild zeitlos. Eingefroren. Und deshalb beinahe friedlich ...
    Dennoch glaubte Reginald Bull spüren zu können, dass eine neue Macht in der Milchstraße eingetroffen war. Bedeutendes geschah, und er war nicht in der Lage, das zu verhindern. Er war sich nicht einmal schlüssig, ob die Zeit für oder gegen die Terminale Kolonne TRAITOR arbeitete.
    Jeder Tag, der ohne Zwischenfall verstrich, ließ die terranischarkonidischen Forschungen in der Charon-Wolke weiter voranschreiten, brachte neue Kantor-Sextanten für die Flotte ebenso wie Fortschritte beim Bau der VRITRA-Kanonen. Zugleich gewannen die im Zug der Operation Bermuda neu errichteten Geheimstützpunkte an Bedeutung.
    Jeder Tag brachte aber auch den erwarteten Nachschub für die Terminale Kolonne näher an die Milchstraße heran.
    Möglicherweise waren die ersten Kolonnen-Fähren mit weiteren Chaos-Geschwadern schon in der Milchstraße eingetroffen.
    Bully wusste es nicht. Und auf gewisse Weise war er froh darüber, dass ihm solche Informationen fehlten. Das machte die Hoffnung ein klein wenig glaubwürdiger.
    Sein Blick wanderte durch die Zentrale und blieb an den aufbereiteten Ortungsbildern hängen, die mehr oder weniger regelmäßig aktualisiert wurden.
    Rund um Gamma-Makon standen siganesische Ortersonden. Abgeschirmt.
    Ohne eigene Aktivortung. Sie sammelten Daten ausschließlich auf passiver Basis und leiteten sie über Richtimpuls weiter.
    Der wichtigste Grund, weshalb Reginald Bull alle anderen Aufgaben delegiert und mit der LEIF ERIKSSON II ausgerechnet diesen Sektor der Milchstraße angeflogen hatte, war seine Hoffnung, eine Spur von Roi Danton zu finden.
    Vermisst im Einsatz war ein Begriff, den Bully absolut nicht hören wollte. Für ihn war das gleichbedeutend mit Im-Stich-Gelassen, letztlich sogar mit Vergessen.
    Alle Befürchtungen, dass Roi und die drei USO-Spezialisten nicht mehr lebten, verdrängte er hartnäckig. Und jeder, der ihn kannte, wusste, dass er verdammt hartnäckig sein konnte. Stur geradezu, wenn es um Dinge ging, die nach seinem Willen nicht sein durften.
    Dabei tendierte die Wahrscheinlichkeit, dass Perry Rhodans Sohn noch lebte und sich in Freiheit befand, längst gegen null.
    Allerdings, und das war der Hoffnungsschimmer für Bully und 'i(, anderen, hatte noch nicht das Symbol einer Spiralgalaxis aufgeleuchtet, das den Tod eines Aktivatorträgers anzeigte.
    Mit Daumen und Zeigefinger massierte sich Reginald Bull die Nasenwurzel. Ein paar lausige Jahre noch, dann konnte er seinen dreitausendsten Geburtstag feiern - und es würde einen Grund zum Feiern geben, bestimmt -, aber er fühlte sich auf jeden Fall zu jung, Perry die Nachricht vom Tod seines Sohnes zu überbringen.
    Er ballte die Hände, biss die Zähne zusammen. Roi ist nicht kleinzukriegen! Er hat es stets geschafft, er schafft es auch diesmal.
    Irgendwo dort draußen dachte Roi Danton in dem Moment vielleicht auch an ihn. „Funkempfang!", hallte es durch die Zentrale. „Report-Impulse der nächststehenden Sonde im ZehntelsekundenIntervall!"
    Bully war sofort aus seinen Gedanken zurück. Das war es, ein Hinweis auf Roi.
    Was sonst? „Konkretisieren!", verlangte er.
    Neue

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