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2345 - Im Clateaux der Zeiten

Titel: 2345 - Im Clateaux der Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die erste Statue der Artgenossen und legte die Hände gegen den steinernen Brustkorb. Er versank in sich selbst, aber Alaska hörte sein hektisches, aufgeregtes Schnaufen. „Kein Kontakt!", hörte Alaska ihn brummen.
     
    *
     
    Was war schief gegangen? Wieso bekam Varantir keinen mentalen Kontakt zu den Algorrian-Statuen? Die einfachste Erklärung, sie konnten beschädigt sein, wollte Alaska ausschließen. Das hatten sie bei den Schohaaken-Statuen zunächst auch geglaubt, und es war falsch gewesen.
    Zudem wollte er sich die Hoffnung erhalten. Sie durften die Möglichkeit nicht ausschließen, dass es eine andere Erklärung gab.
    Der Algorrian bewegte sich seitwärts, bis er vor der zweiten Statue stand. Auch hier schien es nicht zu klappen.
    Was ist da los?
    Hastig nahm Curcaryen Varantir Aufstellung vor der dritten Statue. Nach kurzer Zeit sah Alaska, wie die Flanken des Algorrian zu beben anfingen. Seine Augen traten unnatürlich weit aus dem Kopf, die sensiblen Greiftentakel seitlich am Oberkiefer zuckten wie wild gewordene Schlangen hin und her.
    Endlich! Er hat Kontakt!
    In diesem Augenblick fiel der Schatten des Wirbels auf die Straße. Alaska duckte sich instinktiv weg, spurtete zur anderen Seite hinüber, versuchte einen Haken an dem Gebilde vorbei zu schlagen. Es gelang ihm, etwa fünf Meter Abstand einzuhalten. „MIRKET, achte auf den Saal mit Varantir! Ich lenke das Gebilde ab!"
    Irgendwo knallte es. Alaska duckte sich instinktiv, während dunkle Schatten an ihm vorbeischnellten, Splitter einer geborstenen Statue. Er sah nach oben auf eine Balustrade, wo sie standen, mindestens zwanzig Stück an der Zahl. Die eine bildete nur den Auftakt. Ein paar Atemzüge später platzten sie nacheinander, als habe ein Scharfschütze sie sich als Ziele auserkoren.
    Der Vorgang besaß eine neue Qualität. Das Material zerfiel nicht mehr zu Staub. Es blieb zumindest vorerst in seiner molekularen Bindung erhalten. Im Innern der Statuen entstand ein Überdruck, der. sie bersten ließ.
    Gleichzeitig löste sich die Balustrade auf, rieselte in dicken Wolken herab auf die Straße.
    Augenblicke später reagierte der fremdartige Wirbel. Diesmal war sein mentaler Aufschrei so intensiv, dass Alaska für kurze Zeit die Orientierung verlor. Es wurde schwarz vor seinen Augen, er sank bewusstlos in den Staub.
    Gleichzeitig spürte er aber etwas in sich, was ihn drängte und schubste, ihn zu gleichmäßigem Atmen zwang. Taumelnd kam er hoch, tapste erst halb blind vorwärts, gewann nach einigen Schritten sein Gleichgewicht wieder.
    Aus dem Augenwinkel nahm er den Wirbel wahr. Das bisher so träge Wesen raste ihm förmlich hinterher.
    Geistesgegenwärtig aktivierte Saedelaere den Schutzschirm seines Anzugs und fuhr das Flugaggregat hoch. „Kant", stieß er hervor. „Ich brauche Hil..."
    Mitten in der zerfledderten Windhose bildete sich eine Ausstülpung, die sich erst aufblähte, dann zu einem langen Schlauch verformte, der wiederum rasend schnell zu einem schnurähnlichen Tentakel kontrahierte. Das Ding schnellte sich Alaska entgegen...
     
    *
     
    Curcaryen Varantir erlebte übergangslos eine andere Welt. Er wurde zu Fendérlen Kószondyr inmitten der Separator-Semitrans-Anlage...
    Es handelte sich um eine von Leuchtgas und weißem Metall erfüllte Hallenlandschaft, in der sich bizarre Maschinenanlagen wie Kräuselmoos in alle drei Dimensionen des .Raumes ausgebreitet hatten. Gläserne Fassaden begrenzten den Horizont, dahinter ragte dunkelblau der Himmel auf.
    Fendérlen Kószondyr bestieg die vier winzigen Schwebeplattformen, jede kaum größer als ein Fuß. Ein kurzer Startimpuls, ausgelöst durch einen Sensor auf der Brusttasche, setzte die vier Scheiben synchron in Bewegung. Anfangs rebellierte der Gleichgewichtssinn des Potenzial-Architekten bei den gewagten Kurven und Neigungen, mit denen das Fahrzeug ihn durch die Anlage transportierte.
    Ein schwebender Umwandler tauchte vor ihm auf. Er schloss die Augen, wartete auf den Zusammenprall, der nicht kam. Die Steuerung lenkte in einer waghalsigen Kurve um das Hindernis herum. „Dein Puls erhöht sich völlig grundlos", flüsterte eine Stimme ihm in beide Ohren. „Ich weiß. Es ist immer dasselbe. Also halt den Mund!"
    „Entschuldige. Mein Programm verpflichtet mich, dich auf solche Dinge aufmerksam zu machen."
    „Dann lass dein Programm ändern."
    Fendérlen Kószondyr war überzeugt, dass der Automat den genervten Unterton in seiner Stimme verstand. Es scherte ihn bloß

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