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2345 - Im Clateaux der Zeiten

Titel: 2345 - Im Clateaux der Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht. „Du regst dich auf, das ist nicht gut. Wenn du willst, verschieben wir den Vorgang auf morgen."
    Der Algorrian schaltete die Kommunikation kurzerhand ab. Wenn ein Notfall eintrat, aktivierte sie sich automatisch wieder. Bis dahin hatte er Ruhe.
    Glaubte er.
    Die Gebinde mit den Energieverteilern tauchten in seinem Blickfeld auf, schlanke Konstruktionen, an deren Herstellung mehrere Dutzend Mitglieder seiner Wohnanlage beteiligt gewesen waren. Vier Jahre hatte es vom ersten Hologramm bis zur Serienreife gedauert. Von rechts schoss eine winzige Kugel in seine Flugbahn, wich ein Stück zur Seite und glich ihre Geschwindigkeit an. „Dein Puls erhöht sich weiter. Auch dein Blutdruck steigt. Du bist gesundheitlich nicht in der Lage, diesen wichtigen Herstellungsprozess einzuleiten."
    Fendérlen Kószondyr wartete bis zur nächsten Kurve. Mit den beiden Händen seiner rechten Arme drückte er die Kugel aus der Flugbahn. Sie stürzte geradeaus, zerschellte einen Sekundenbruchteil später an einer Metallschürze, die als Sicht- und Staubschutz aus dem Boden ragte.
    Endlich Ruhe!
    Eine Alarmsirene heulte auf. Den Algorrian störte es weit weniger als das ständige Belehren durch die Steuerautomatik. Er schlüpfte durch den Schmiegschirm in die B-Sektion, entzog sich damit dem Zugriff wild gewordener Sicherheitsroboter, die grundsätzlich aus einem Staubkorn einen Asteroiden machten.
    Fendérlen kannte sich in der Sektion aus, als sei er hier geboren worden. Die Schwebeschuhe verlangsamten seinen Flug; stiegen erst steil nach oben und fielen dann ebenso steil nach unten. Die filigranen Schachtelhalme der Energieleitungen wichen zur Seite, der Einflugschacht erweiterte sich zu einem zwiebelförmigen Dom. Das freundliche Blinken von ungefähr zweitausend Kontrolllämpchen hieß ihn willkommen.. - „Fendérlen Kószondyr - Kode SintraQuantsa-66538877."
    „Guten Morgen, Potenzial-Architekt Fendérlen."
    Es folgte das gewohnte Checking-Gespräch. Anschließend kam der Algorrian umgehend zur Sache. „Ich starte die Hochdrucksektion. Wir fahren mit zwanzig Prozent jede Stunde hoch." Das war die Hälfte dessen, was sie bisher in den Testläufen gefahren hatten.
    Fendérlen wollte auf Nummer Sicher gehen.
    Während die Zeit sich dahinschleppte - für einen Algorrian beileibe kein Problem, wohl aber für andere, an der Konstruktion beteiligte Wesen -, schweiften seine Gedanken ab. Er dachte an Granderath, die Moderatistin, ohne die sie im Team nie auf die Idee mit der Vakupressur gekommen wären. Und ohne die Vakupressur hätten sie keine Anlagen mit einer derart hohen Metallfestigkeit herstellen können.
    Das Restrisiko? Lächerliche drei Prozent, aber wenn die sich auswirkten, blieb von der gesamten Anlage auf dem Plateau Steltenknosp nicht einmal ein Krümel übrig.
    Granderath - wann hatten sie sich zum letzten Mal zum Verdauen verabredet? Es musste Ewigkeiten her sein.
    Fendérlen Kószondyr verbrachte die Folgestunden mit Kommunikation. Er unterhielt sich mit den Kollegen weit draußen in der Legierungskontrolle, die auf zwei Füßen und mit einer Hand die Arbeit erledigen konnten, die ihnen anvertraut worden war. Arbeit, der es an jeglichem geistigen Reiz fehlte. Genauso gut hätten auch Roboter die Arbeit erledigen können.
    Aber die Algorrian schätzten das Klima auf Steltenknosp und überhaupt auf dem ganzen Planeten dicht an der Peripherie.
    Die Walzenschiffe der Superintelligenz patrouillierten in Sichtweite im All, zogen Jahrhundertschleifen durch die Endlosigkeit, verdampften hier einen Felsbrocken, dort eine alte Sonde auf Kollisionskurs.
    Einmal hatten sie eine zylinderförmige Kapsel aus dem All geborgen, so lang wie ein Gleiter und fast ebenso dick, aber mit einer kegelförmigen Spitze. Das Ding hatte Fenster besessen, Fenster aus echtem, antiquiertem Glas - jenem Material, das aus Quarzsand gemacht wurde. Die Außenseite war durch aufgedampften Kunststoff verstärkt.
    Fendérlen hatte das Relikt mit eigenen Augen gesehen. Es existierte tatsächlich, und es hatte sogar Äonen des Fluges überdauert. Zahllose Mikrometeoriten hatten die Kapsel selbst perforiert, aber die Fenster hatte keiner getroffen. Als müsste das so sein.
    Erstaunlich für den Potenzial-Architekten war das Fehlen eines Antriebs gewesen.
    Die Kapsel wanderte durchs All, ohne zu einer Kurskorrektur fähig zu sein. Jemand hatte sie ausgesetzt, oder sie war mit einer Rakete von einer Planetenoberfläche gestartet worden.
    Bisher hatte

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