2348 - Quarter Phillips Sehnsucht
Mausbiber verstummen. Telekinetisch hob Gucky sich an und ließ sich in den nächsten freien Sessel sinken. „Der Nukleus wird euch selbst sagen, was geschehen ist", eröffnete Fawn Suzuke.
Ein Funkenregen durchdrang die Wände, ein fahl glimmender Wirbel, der sich zusammenballte, Kugelform annahm und letztlich, rund zwei Meter durchmessend. eine Handspanne über dem Boden verharrte. Ein unruhiges fahles Flackern ging von der Erscheinung aus. Rhodan erschrak, denn dem Nukleus der Monochrom-Mutanten fehlte nahezu jeder Glanz, er wirkte matt und damit schwach. „Den Angriff der Chaos-Geschwader haben wir diesmal nur mit sehr viel Glück überstanden."
Die mentale Stimme des Nukleus hatte nicht die Fülle wie sonst. Aber das war alles andere als verwunderlich. Rhodan war sich darüber im Klaren, dass ohne die Hilfe des Nukleus der Monochrom-Mutanten das Solsystem längst nicht mehr zu halten gewesen wäre. Die technischen Verteidigungsbemühungen mussten weiter forciert werden, sofern das zwangs- läufige Mehr und Schneller überhaupt machbar war. Rhodan war sich der Gefahr durchaus bewusst, dass die Situation jederzeit kippen konnte. Er konnte den Spezialisten nicht die psychische Leistung abverlangen, zu der ein Aktivatorträger in der Lage war. „Wie lange hätte der Schirm den Traitanks diesmal noch standgehalten?", wollte Mondra Diamond wissen. „Vielleicht eine Stunde ... vielleicht ein wenig länger", antwortete der Nukleus.
Rhodan sah die Betroffenheit in den Gesichtern. „Ich gehe davon aus, dass die Kolonne durchaus in der Lage gewesen wäre, ihr Trommelfeuer über Stunden hinweg unvermindert heftig fortzusetzen", kommentierte Mondra. „Genau das bringt uns zu den grundlegenden Fragen zurück", wandte Adams ein. „Anzunehmen, dass die Angreifer nicht in der Lage sind, einen Erfolg ihrer Aktionen abzuschätzen, erscheint mir zu vermessen. Eher versuchen sie, die Ressource Solsystem zu schonen. Sobald der TERRANOVA-Schirm im konzentrierten Feuer von mehr als siebzehntausend Traitanks zusammenbricht, würden die durchschlagenden Energien und Gravofronten wenig Verwertbares übrig lassen."
Ruckartig hob Mondra den Kopf. „Danke für die Aufmunterung", sagte sie. „Es ist so, das wissen wir alle", fuhr Adams ungerührt fort. „Wir wollen es nur nicht wahrhaben."
„Wir haben es also nach wie vor mit Testfeuer zu tun", fasste Rhodan zusammen. „Die Kolonne beobachtet, analysiert und sucht nach einem weniger folgenschweren Weg, den Schirm zu knacken."
„Wenn sie diesen Weg nicht finden?", warf Trim Marath ein. „Dann, mein Lieber, haben wir das größte Problem am Hals!" Gucky schlug seine kleinen Fäuste gegeneinander. „Dann müssen wir kämpfen. Ich verspreche dir, dass ich jedem Dualen Kapitän die Hälse verknoten werde ..." Er verstummte abrupt, weil die Stimme des Nukleus wieder aufklang. .„Die Gefahr, dass der Schirm während des nächsten massiven Angriffs zusammenbricht, ist sehr groß. Es mag sein, dass der Duale Kapitän die Geduld verliert oder letztlich glaubt, ein Exempel statuieren zu müssen."
„Unsere Leute arbeiten unter Hochdruck an permanenten Verbesserungen", sagte Adams. „Die Werften und Zulieferer sind ausgelastet mit dem Bau weiterer LORETTA-Tender. Mehr ist nicht möglich."
„Doch!", erklang es vom Nukleus. „Sehr viel mehr sogar! Wahrscheinlich jeder Terraner kann helfen - die Menschen wissen es nur nicht."
Rhodan, eben angespannt nach vorne gebeugt, lehnte sich ruckartig zurück und musterte das matt schimmernde Geistwesen. „Eigentlich", hallte die mentale Stimme durch den Raum, „hätte der TERRANOVA-Schirm vor einigen Stunden brechen müssen. Die Belastung war zu groß." Stille.
Betroffenheit, aber auch Unglaube zeichnete sich auf den Gesichtern ab. „Weder die LORETTA-Tender allein noch die zusätzliche Aufladung über meine Kräfte hätten den Schirm ausreichend stabilisieren können", fuhr der Nukleus fort. „Warum leben wir dann noch?", fragte Startac Schroeder.
„Es hat mit ARCHETIM zu tun", vermutete Marc London. „Mit den Menschen selbst", sagte der Nukleus. „Vor allem aus dem Großraum Terrania spürte ich eine deutliche Unterstützung. Die mentale Energie kam von einer großen Anzahl gleich denkender, aufgepeitschter Menschen, die sich auf engem Raum drängten."
„Terrania?", rief Gucky. „Der Angriff begann während des Endspiels", ergänzte Rhodan. „... und die Emotionen der Zuschauer dürften vor allem nach dem zweiten Tor für
Weitere Kostenlose Bücher