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23,5 cm harte Arbeit: Mein Leben als erfolgreichster deutscher Pornodarsteller (German Edition)

23,5 cm harte Arbeit: Mein Leben als erfolgreichster deutscher Pornodarsteller (German Edition)

Titel: 23,5 cm harte Arbeit: Mein Leben als erfolgreichster deutscher Pornodarsteller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Brandhurst , Michael Zühlke
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Uwe mir die Tür öffnete, strahlte er übers ganze Gesicht. Ich war erstaunt, derart nett begrüßt zu werden, und meine Anspannung löste sich. Er führte mich ins Wohnzimmer. In den Regalen reihten sich Pornovideos und Unmengen erotischer Hefte aneinander, deren Anblick mich wieder in helle Aufregung versetzte. Porno-Uwe entsprach ganz genau meiner Vorstellung von jemandem, der in der Pornobranche arbeitete. Er war klein, trug eine Lederhose und einen Schnurrbart, und wenn er über Porno redete, strahlte sein ganzes Gesicht.
    Er begann zu plaudern. Über das Geschäft. Seine Filme. Die Darsteller. Die Mädels. Geld. Sex. Er hörte gar nicht mehr auf zu erzählen, und schon bald schwirrte mir der Kopf.
    »Du bist ein Netter«, hörte ich ihn sagen.
    »Danke, du auch«, erwiderte ich.
    Dann stand er auf, ging zum Regal, zog einen Pornofilm heraus und legte ihn in den Videorekorder. Ich kann mich nicht erinnern, welcher Film gleich darauf auf dem Bildschirm flimmerte. Ich weiß allerdings noch, dass ich sofort einen Ständer bekam, weil die Bilder und die Mädels rattenscharf waren.
    Uwe entging meine Reaktion nicht. »Hol ihn mal raus. Ich will ihn mir ansehen.«
    »Wie jetzt?«, fragte ich verblüfft. »Ich hol doch nicht meinen Schwanz vor dir raus.«
    »Genierst du dich?«
    »Nö.« Ich lächelte. »Aber nachher bist du noch neidisch.«
    Er prustete laut los. »Sieh mal, Micha, ich will demnächst wieder einen Film drehen. Meine Frau ist die Hauptdarstellerin und steht auf große Schwänze. Da will ich mich davon überzeugen, ob du in Frage kommst.« Er deutete zum Fernseher. »Übrigens, das Mädel dort in dem Film, das ist meine Frau.«
    Ich überlegte nicht lange und packte meinen Schwanz aus der Hose. Weshalb auch nicht? Deswegen war ich schließlich gekommen – um mich nackt beglotzen zu lassen. Um vor der Kamera zu vögeln. Um Pornodarsteller zu werden.
    »Du meine Fresse!«, entfuhr es Uwe, als er meinen steifen Schwanz betrachtete. »Hast du ein Glück! Du wurdest vom Herrn wohl ordentlich gesegnet, wie? Also, mit dem Ding bist du dabei. Hauptsache, du kannst richtig mit ihm umgehen.«
    »Da mach dir mal keine Sorgen«, versprach ich, »das kann ich, schließlich will ich der Beste werden.«
    »Oho!«, grinste er, »das sind große Worte. Dann mach am Anfang alles richtig, lern schnell und guck dir alles von den Guten ab. Aber beobachte auch die Schlechten, damit du aus ihren Fehlern lernst und sie nicht wiederholst.«
    Seine Worte brannten sich augenblicklich in mein Hirn ein. Sie wurden zu meiner Philosophie – bis heute.
    »Also«, meinte Uwe, »war schön, dich kennengelernt zu haben.« Er brachte mich zur Tür. Widerwillig trat ich hinaus auf die Straße. Wir hatten uns so gut verstanden, dass ich am liebsten gleich bei ihm geblieben wäre. Doch leider hatte ich noch einen ordentlichen Beruf, ein anderes Leben.
    »Hey, und Micha!«, rief Uwe. Ich drehte mich noch einmal zu ihm um. »Beim nächsten Film bist du dabei, versprochen. Ich rufe dich eine Woche vorher an. Also, Long John, bis dahin.«
    Ich dankte ihm und lief zum Bahnhof. Während der Zugfahrt zurück nach Luckenwalde ließ ich mir das Erlebte noch einmal durch den Kopf gehen. Vor allem aber eines ging mir nicht mehr aus dem Sinn.
    Long John.
    Ein Teil meines späteren Künstlernamens war geboren worden. In den folgenden Jahren sollten mich mit zunehmender Zahl meiner Filme immer mehr Leute Long John nennen. Andere dagegen begannen Pornfighter zu mir zu sagen, weil ich während der Drehs viel über meinen Kampfsport erzählte, zum Aufwärmen einen Spagat machte und mich mit Karateübungen fit hielt. Da mir beide Namen gut gefielen, fasste ich sie irgendwann zu Pornfighter Long John zusammen. Aber dazu sollte es erst ein paar Jahre später kommen.

    Porno-Uwe rief mich in der ersten Novemberwoche an. Endlich war es so weit. Ich freute mich. Mein erster Pornofilm. Doch statt eines Drehtermins nannte er mir die Adresse eines Berliner Labors. »Dort kannst du den HIV-Test machen.«
    HIV?
    Darüber hatte ich mir bis dahin noch nie Gedanken gemacht. Eigentlich wusste ich nicht einmal richtig, was HIV bedeutete. Also begann ich mich damit auseinanderzusetzen. Mit jeder Zeile, die ich las, wurde mir mulmiger zumute. Schließlich war ich in der Vergangenheit weiß Gott kein Kind von Traurigkeit gewesen, hatte mit vielen Frauen kreuz und quer gefickt – und immer ohne Gummi. Es war also durchaus möglich, dass ich …
    Nein!
    Daran wollte ich

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