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23,5 cm harte Arbeit: Mein Leben als erfolgreichster deutscher Pornodarsteller (German Edition)

23,5 cm harte Arbeit: Mein Leben als erfolgreichster deutscher Pornodarsteller (German Edition)

Titel: 23,5 cm harte Arbeit: Mein Leben als erfolgreichster deutscher Pornodarsteller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Brandhurst , Michael Zühlke
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Hand. »Hier, wenn du mir zehn zurückgibst, gehört der Rest dir.«
    Ich schaute in meine Hand. Ein Zwanzig-Euro-Schein! Das muss man sich mal vorstellen! Da hatte ich mich tagelang abgerackert wie ein Blöder, und zum Dank erhielt ich 20 Euro, von denen ich die Hälfte auch noch rausgeben sollte. Ist der Mann verrückt? Oder bin ich im falschen Film?
    »Ist das dein Ernst?«, fragte ich ihn mühsam beherrscht.
    »Ja, wieso fragst du? Mehr hab ich nicht dabei.«
    Ich zählte bis zehn. Als ich mir sicher war, dass ich mich noch immer im Griff hatte, antwortete ich: »Lösch einfach meine Telefonnummer.«
    »Aber warum denn? Es war doch alles gut.«
    »Mach es einfach, denn deine gibt es schon nicht mehr für mich.«
    Manch einer, dem ich diese Episode später erzählte, fragt mich, ob ich Bob nicht wegen Betrugs hätte anzeigen können. Nein, denn das Problem war und ist leider auch heute noch: Kleine Filmfirmen schließen keine Produktionsverträge ab. In den meisten Fällen geht das in Ordnung, manchmal aber auch nicht.
    Bob hat seine linke Tour noch einige Male durchgezogen. Ich hatte meinen Teil daraus gelernt.

Kapitel 29

Vaterfigur
    Ein entfernter Bekannter drückte mir eine DVD von GGG in die Hand. German Goo Girls. Ich hatte schon ein paar Mal von der Münchner Filmproduktion gehört, aber Bayern war nun mal weit weg von Berlin. Außerdem machte das Gerücht die Runde, man müsse bei GGG dafür bezahlen, um am Dreh teilzunehmen. Pah, wozu das?
    Ich hatte inzwischen schon einige Jahre Pornoerfahrung auf dem Buckel, und wenn ich eines ganz sicher wusste, dann das, dass ich als Darsteller nicht zu bezahlen brauchte. Also hatte ich mich auch nicht weiter um GGG gekümmert.
    Jetzt hielt ich die DVD in der Hand. Das Cover machte mich neugierig. Ich schaute mir den Film an und war überrascht. Natürlich hatte ich bei meinen Drehs wiederholt hübsche und auch nymphomanische Frauen erlebt. Aber die Frauen, die in diesem Bukkake-Video von GGG mitspielten, in dem sie vollgesaut und vollgespritzt wurden, mit der Wichse spielten und schmatzten, trugen ein Strahlen in den Augen, das ich bis dahin noch bei keiner meiner Darstellerinnen erlebt hatte.
    Oh, dachte ich mir, da möchte ich auch mal mitmachen.
    Ich suchte mir einige Infos über GGG zusammen. Ein weiteres Mal war ich erstaunt. Bis dahin hatte ich überwiegend kleinere Szenen gedreht: 1 : 1, also ich und eine Frau. Oder auch mal mit zwei Frauen. Drei Frauen. Ab und zu einen Gangbang, mit ein oder zwei Frauen und zehn Männern. Was ich nun über GGG erfuhr, war unglaublich: mehr als zehn Frauen und bis zu 100 oder 200 Männer bei einem Dreh, der aus mehreren Sets gleichzeitig besteht. Mit Security und allem Drum und Dran. Der Gedanke, daran teilzunehmen, ließ mich nicht mehr los. Ich rief bei GGG an und bekam John Thompson zu sprechen, den Chef höchstpersönlich.
    »Ich bin Darsteller aus Berlin«, stellte ich mich vor, »vielleicht kennst du mich sogar.«
    »Was hast du schon gemacht?«, fragte er.
    »Eine ganze Menge«, antwortete ich stolz, »schon hunderte Male. Ich bin der Beste.«
    »Das interessiert mich nicht«, entgegnete er. »Du bist gar nichts.«
    Was für ein Arschloch!, dachte ich. Ich schwieg.
    »Pass auf«, meinte er, »komm runter nach München. Ich geb dir eine Chance, und du zeigst mir, was du draufhast. Dann entscheide ich, ob du ein Darsteller bist oder nicht.«
    Ein Riesenarschloch, dachte ich. Was denkt er, wer er ist? Ich drehte inzwischen seit zig Jahren, bei fast allen Labels. Die ganze Szene kannte mich. Ich hatte immer beste Leistungen erbracht. Wie konnte jemand sich anmaßen zu behaupten, ich sei kein Darsteller?
    Bereits wenige Tage später fuhr ich an einem Sonntagmorgen gegen 6 Uhr mit dem Auto von Potsdam nach München und schwor mir: Dem werde ich es zeigen.
    Doch kaum angekommen, folgte Ernüchterung. Der Dreh bei GGG war irgendwie ... krank. Am Set herrschte ein strenges Regiment, und die Kameramänner ebenso wie John Thompson selbst scheuchten die Darsteller wie Vieh durch die Gegend.
    »Du«, fauchte er einen der Darsteller an. »Fick sie von hinten.«
    »Und jetzt du«, trieb er den nächsten an, »in den Mund.«
    Und wehe, die Typen waren in diesem Augenblick nicht einsatzfähig.
    Was ist das hier für ein kranker Verein?, dachte ich schockiert. Schlimmer geht’s nicht.
    Bis ich begriff, dass das raue Klima, das Thompson am Set entfachte, nur dem Bemühen um größtmögliche Professionalität geschuldet war. Es ging um

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