23,5 cm harte Arbeit: Mein Leben als erfolgreichster deutscher Pornodarsteller (German Edition)
haben, wenn du willst.«
Ich verneinte und verließ das Hotelzimmer. Auf dem Weg runter zur Straße überlegte ich, wie viel Geld ich mir hätte nehmen können und was die Droge wert gewesen wäre. Was hättest du bekommen, wenn du sie verkauft hättest?
Ich verscheuchte den Gedanken und freute mich stattdessen über leicht verdiente 1000 Euro. Das war verdammt viel Geld für mich. Alles andere hätte mich in Teufels Küche gebracht. Oder ins Gefängnis.
Kapitel 31
Besondere Umstände
Nicht immer findet ein Dreh in der behaglichen Atmosphäre eines Studios oder in einer Wohnung statt. Manchmal werden Pornos auch draußen im Wald, auf der Wiese oder dem Feld gedreht – oder im Winter.
Ein Dreh bei minus acht Grad ist alles andere als anregend. Einmal musste ich nackt bis auf meine Schuhe auf dem vereisten Boden liegen, und das fast eine ganze Stunde lang, denn der Produzent hatte entschieden, die Szene in einem Rutsch (!) durchzudrehen. Leider bin ich sehr kälteempfindlich, was es für mich – trotz schnuckeliger Drehpartnerin – verdammt schwierig machte, einen hochzukriegen. Immer wenn ich meinen Schwanz aus ihrer Möse zog, dampfte er. Selbst der Kameramann, der warme Kleidung trug, konnte die Kamera kaum ruhig halten.
Als der Film schließlich im Kasten war, fühlte ich mich so fertig wie nach einem 12-Stunden-Dreh bei GGG. Zugegeben, solch extreme Leistungen werden nicht jeden Tag von mir verlangt, aber es kommt immer mal wieder vor. Viele Darsteller lehnen solche Herausforderungen ab. Ich nicht.
Ich erinnere mich an eine Szene, bei welcher der Kameramann wie ein Besessener filmte, mich förmlich zur Höchstleistung antrieb, bis er ganz plötzlich rief: »Scheiße, wir haben nur noch 30 Sekunden Band, und ich habe keine leere Kassette mehr. Spritz ab!«
Hatte dieser Blödmann doch tatsächlich zu wenig Kassetten eingesteckt. Und an wem blieb sein Fehler hängen? An mir. Einerseits sollen wir als Darsteller den Erguss so lange wie möglich hinauszögern, damit genügend Filmmaterial zusammenkommt, und dann wiederum auf Kommando abspritzen.
Zum Glück bewege ich mich immer an der Grenze zum Erguss, sodass ich meist auch auf Befehl kommen kann. Ich löffelte also ab, und der Kameramann war überglücklich.
Eine andere Art von Stress erlebte ich in Dortmund.
»Um 9.30 Uhr bist du da«, hatte mir der Produzent aufgetragen. »Eine halbe Stunde später ist Drehbeginn.«
Ich rechnete mir aus, dass ich nicht übermäßig zu rasen brauchte, wenn ich gegen 5 Uhr in Potsdam losfuhr. Die Hinfahrt war entspannt. Doch als ich Dortmund erreichte, war zu meinem Schreck niemand anwesend. Hatte ich den Termin falsch verstanden? Ich rief den Produzenten an.
»Ja, ja«, murmelte er verschlafen, »ich komme um 13 Uhr. Hab ich doch gesagt.«
Na toll! Also wartete ich drei Stunden, bis der Produzent sich endlich ans Set bemühte. Im weiteren Verlauf des Nachmittags trudelte auch der Rest des Teams ein. Um 18 Uhr begann der Dreh. Alle sechs Szenen, die im Skript standen, sollten am Stück gedreht werden. Dummerweise hatte der Produzent keinen Plan, wer wie wo wann mit wem drehen sollte.
Meine erste Szene fand am nächsten Morgen um 5 statt. Da war ich bereits 24 Stunden auf den Beinen. Trotzdem forderte der Produzent gute Leistung von mir. Die erste Szene klappte noch zufriedenstellend, die zweite, für die ich mittags um 12 vor der Kamera stand, ging an meine Substanz. Mit Müh und Not brachte ich sie über die Runden, machte dabei aber keine gute Figur. Ich war übermüdet, sauer und hatte auch keinen Bock mehr.
Damit nicht genug, ließ der Produzent mich hinterher wissen: »Die Szene bezahle ich dir nicht. Du hast nicht deine volle Leistung gebracht.«
»Ist das ein Wunder nach der Wartezeit?«, schimpfte ich.
»Trotzdem ...«
»Nein!«, fuhr ich ihm dazwischen, »an meiner Leistung und meiner Standfestigkeit gibt es nichts zu bemängeln, ist das klar?«
Es kostete mich noch einige Überredungskunst, ihn davon zu überzeugen, dass es sein und nicht mein Fehler war. Was dachte er sich? Nach einem 30-Stunden-Tag schaut keiner mehr gut aus.
Als ich endlich mein Geld in der Tasche hatte, setzte ich mich ins Auto, fuhr fünf Stunden lang nach Hause. Dort angekommen fiel ich ins Bett und schlief zwei Tage durch.
Ein anderes Mal buchte man mich für eine Folge der Serie »Besoffene Frauen«. Eigentlich verabscheue ich Saufszenen, da ich selbst keinen Alkohol trinke. Aber ich bin Profi genug, um eine solche Szene
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