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2351 - Die gefallenen Mächtigen

Titel: 2351 - Die gefallenen Mächtigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kosmokraten mit Wohlgefallen betrachteten und von der sie sich einiges versprachen. Nuskoginus sollte eine Möglichkeit finden, das Black Hole in sich zusammenbrechen zu lassen.
    In einer anderen Galaxis tobten fürchterliche Kriege zwischen Brudervölkern, und eins davon hatte eine Waffe entwickelt, die das Interesse der Kosmokraten erregte. Nuskoginus sollte diese Waffe an Bord seines QUELLTRÄGERS bringen und dafür Sorge tragen, dass sie nie, niemals, in die falschen Hände fiel.
    Wobei er sich selbst einen Reim darauf machen sollte, was genau diese „falschen Hände" waren.
    In einer dritten Galaxis wiederum lebte eine Spezies mit einer beeindruckenden sechsdimensionalen Denkfähigkeit. Doch seit zwei, drei Generationen nutzte diese Art ihre Fähigkeit nicht mehr, sondern verschwendete ihre gesamte Zeit und Energie mit geradezu süchtig machenden Konsolenspielen, bei denen die Teilnehmer triviale sechsdimensionale Aufgaben lösen mussten, um ein Arsenal mit siebendimensionalen Waffen aufzubauen, mit denen sie dann ihre Mitspieler massakrieren konnten. Nuskoginus sollte die jungen Angehörigen dieser Spezies wieder auf den richtigen Weg zurückführen.
    Irgendwann, nach Jahrhunderten, verwunderte es ihn, dass Aquinas den anderen und ihm auf dem Berg niemals eine Aufgabe zuteilte, die ihn in direkten Kontakt mit den Kräften des Chaos brachte. Er fragte sich, ob dies Teil einer ihm unbekannten Vereinbarung war, die die Kosmokraten und Chaotarchen getroffen hatten, reiner Zufall oder vielleicht sogar Misstrauen ihnen gegenüber: Hielten die Hohen Mächte der Ordnung sie noch nicht für reif genug, sich in direkter Auseinandersetzung mit denen des Chaos zu messen?
    Bei allem, was Nuskoginus tat, bewahrte er sich eine Spur von Mitgefühl. Sein Weg führte ihn vorbei an einer galaktischen Region, in der starke Strukturbeben ganze Zivilisationen auszulöschen drohen,. und er suchte und fand eine Möglichkeit, die Risse im Raum-Zeit-Kontinuum zu schließen.
    Er entdeckte zufällig, dass die Sonne eines Planeten, der von einer technisch, ethisch und kulturell hochstehenden Spezies bewohnt wurde, in wenigen Jahren zur Nova werden würde, hielt den tödlichen Prozess auf und warnte die Wesen unauffällig vor dem Schicksal, das ihnen drohte.
    Trotz aller mehr oder weniger eigenmächtigen Handlungen, zu denen er sich hinreißen ließ, nahm er seine Aufgaben aber stets sehr ernst und erledigte sie gewissenhaft.
    Und so vergingen Hunderte von Jahren, bis Nuskoginus Zeit und Muße fand, zum ersten Mal seit seiner Berufung zum Mächtigen in seine Heimat zurückzukehren.
     
    *
     
    Eudoccia.
    Früher war die Sterneninsel ihm prächtig und unvergleichlich vorgekommen, doch jetzt hatte er schon so viele andere gesehen, dass sie ihm nur noch prächtig vorkam.
    Einmal davon abgesehen, dass sie die Heimat der Gyshanian war, womit sie wiederum einzigartig wurde.
    Auf den Holos wurde eine große Spiralgalaxis mit einem Durchmesser von etwa 150.000 Lichtjahren und etwa 500 Milliarden Sonnen immer größer.
    Er rief Daten auf. Der QUELLTRÄGER hörte den Funk der Galaxis ab und verglich neue Werte mit denen, die zur Zeit seines Aufbruchs aktuell gewesen waren.
    Nuskoginus musste feststellen, dass sich einiges geändert hatte, vieles zum Besseren, manches zum Schlechteren.
    Dann schickte er einen Funkspruch nach Farner Aly, und wenige Minuten später erhielt er Antwort.
    Die Gouverneurin Inkendyare fühle sich geehrt, ihn auf der Burg Oquaach zu empfangen.
    Inkendyare! Vor Erleichterung, dass sie noch lebte, vergaß er ganz, sich zu fragen, wieso sie nach all diesen Jahrhunderten überhaupt noch leben konnte.
     
    *
     
    Sie war alt geworden, uralt. So langlebig die Gyshanian auch sein mochten, der Zahn der Zeit hatte unbarmherzig an ihr genagt. Die Muskelbündel ihrer Schulterarme waren schlaff und weich geworden, die Finger knorrig und gichtig, die Säulenbeine geschwollen und von dunklen Adern durchzogen, soweit er sie unter ihrem prunkvollen Gewand sehen konnte.
    Und doch, es war Inkendyare, und einen Moment lang sah er sie so, wie ex sie früher gekannt hatte und wie er sie hoffentlich immer in Erinnerung behalten würde. „Es ist lange her", sagte er zur Begrüßung und überlegte, ob er sie in die Arme nehmen sollte, sah dann aber davon ab. „Eine halbe Ewigkeit", antwortete sie. „Was führt den Mächtigen Nuskoginus mit seinem QUELLTRÄGER nach Eudoccia zurück? Will er nach den alten Schutzbefohlenen sehen?"
    Er ignorierte

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