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2352 - Griff nach Drorah

Titel: 2352 - Griff nach Drorah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Raumfahrer: „Ungefähr so schwer wie eine wuchtige Strahler-Handfeuerwaffe.
    Also dürfen wir ein leistungsfähiges Energiemagazin voraussetzen."
    Eniva wollte etwas sagen, aber im gleichen Augenblick erschienen im Hologramm ein Lade-Testergebnis und die zuckenden Balken einer Kapazitätskennung. „Das ist ein weiterer Beweis, Jere", sagte sie. „Ich vermute, du trägst einen Funk-Signalgeber. Was bedeutet dieser Schlitz in der Seite? Hier, im letzten Element?"
    „Keine Ahnung."
    Jere betätigte eine Kontaktfläche neben dem Schieber, wie es das Holo eben gezeigt hatte. Akustische Befehlseingabe aktiv, erschien auf dem Bildschirm, und eine neutrale Stimme wiederholte den Satz.
    Jere wählte die wahrscheinlichste Alternative und hoffte auf eine weiterführende Reaktion des Gerätes. „Bereitschaft aller Funktionen testen.
    Ergebnisse anzeigen."
    Im Hologramm erschienen nacheinander die Zahl 4420, eine kleine Tastatur zeigte sich unter einer aufleuchtenden Deckplatte, dann rollte langsam ein dreidimensionaler Stadtplan ab, und das Display sagte: „ID-Kode eingeben. Anschließend, nach Aktivierung Datenspeicher und Bibliothek, ist Ausdruck Objekt-Liste möglich."
    „Ausnahmezustand. Kein ID-Kode bekannt."
    Eniva schüttelte den Kopf. Die vier Raumfahrer saßen am Tisch und starrten auf den Signalgeber an Jeres linkem Unterarm. „Tastatur freigegeben", verkündete das Gerät; gleichzeitig öffnete sich das versenkte Feld, indem sich die transparente Platte teilte und nach den Seiten unter dem schützenden Raster verschwand. „Keine Ziffer drücken, Jere!", beschwor ihn Ameda. „Du weißt nicht, was du auslöst."
    „Ich habe es nicht vor", sagte er leise und tippte auf die Taste mit einer blauen Scheibe, dem typischen Zeichen für „Beenden". Das Hologramm blinkte dreimal, und die Deckelplatten schlossen sich wieder Als er den Schieber wieder zurückgleiten ließ, erloschen das Hologramm und der Bildschirm. Die Bänder lockerten sich, und Jere nahm den Signalgeber vom Arm. „Jetzt sind wir genauso klug wie zuvor", bemerkte Hevror und tastete über seine Gürteltaschen. „Woher bekommen wir einen ID-Kode? Und was bedeutet diese 4000-undetwas-Zahl?"
    „Den Kode kriegen wir, wenn wir einem vom Energiekommando das Gerät geben - und dazu jede Menge Ärger", erklärte Eniva. „Also kein Kode. Wie wäre es mit einem Feldversuch, Ex-Maphan tan Baloy?"
    „Darüber sollten wir gründlich nachdenken." Ameda Fayard und Hevror stimmten nickend, aber mit unübersehbarer Skepsis zu. Die Archäologin betrachtete das Gerät schweigend und schien an andere Fundstücke zu denken, deren Sinn und Zweck sie auch erst nach langer Prüfung erkannt hatte. „Und wenn wir einen Versuch machen, dürfen wir uns dabei auf keinen Fall selbst gefährden."
    „Versteht sich von selbst." Jere stand auf, nahm das Gerät vom Tisch und legte es behutsam zur Seite. „Wenn mir Ameda oder Eniva helfen, mache ich uns etwas zu essen. Dann reden wir weiter. Vielleicht finden wir heraus, was wir morgen unternehmen können." Er lachte kurz und bitter. „Wir haben ja sonst nichts Sinnvolles zu tun."
     
    *
     
    Taje Karoon-Baals Zimmer lag zusammen mit den Wohneinheiten anderer Rekonvaleszenten in einem Seitenflügel der Arkologie. Taje, der einen dünnen gelben Overall mit dem Aufdruck der Klinik und Laufschuhe trug, schob sich hinaus in den Korridor, sammelte eineinhalb Dutzend pralle Abfallbeutel ein und entsorgte sie stückweise im Fallschacht, der Seltsamerweise heute nicht verstopft war. Dann öffnete er die Klappe am Ende des Ganges, zerrte den Reinigungsroboter hervor und drehte ihn in Position. Die Programmierung war ausgefallen, und es gab keinen Servicetechniker mehr.
    Also gab Taje der Maschine neue Befehle, schaltete die internen Aggregate ein und versetzte dem Robot einen angemessenen Tritt. Die Maschine summte los und bewegte sich entlang der Wand über den Bodenbelag. Taje ging zum konventionell betriebenen Materiallift und fuhr zur Eingangsebene des Bauwerks hinunter. Ein schmales Laufband brachte ihn zum Rand des Klanx-Toór-Parks, der beide Stadtbezirke verband und um diese frühe Zeit so gut wie leer war.
    Vor zwei Monaten hatte Taje zum ersten Mal ein Konditionstraining versucht. Er war keine 250 Schritte weit gekommen, ehe sein Körper streikte. Aber einige Tage später schaffte er 300, dann 500, schließlich 1000 Meter. Mittlerweile würde er ohne Schmerzen und Atemnot zweieinhalb Kilometer laufen können.
    Bald, hatten

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