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2352 - Griff nach Drorah

Titel: 2352 - Griff nach Drorah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wir,. was da wirklich in die Luft geflogen ist", murmelte er und wünschte sich zurück an Bord seines Raumschiffes und weit hinaus, in unbekannte Bezirke der Milchstraße, fort von diesem okkupierten Planeten und seiner geschundenen Hauptstadt.
     
    *
     
    Als nacheinander am frühen Abend die Raumfahrer in Jere tan Baloys Appartement eintrafen, hatte jeder von ihnen genug Zeit gehabt, die öffentlichen Nachrichten und Verlautbarungen über die Trivid-Sender zu hören, die Einspielungen anzusehen und sich seine eigene Meinung zu bilden. Sie hatten öffentliche Verkehrsmittel benutzt und sich zunächst einzeln in verschiedene Richtungen zurückgezogen, während in der Stadt erwartungsgemäß neue Aufregung entstanden war.
    Eniva ta Drorar legte einen Stapel Folien auf den Tisch, von ihren Messgeräten und den Scannern ermittelt und ausgedruckt.
    Sie setzte sich und sagte: „Ihr habt es natürlich erfahren - eine Fabrik, die hochtechnische Bauteile herstellt, wurde in die Luft gesprengt." Sie ließ eine Pause eintreten und tippte auf die Aufzeichnungen. „Höchstwahrscheinlich von uns. Genauer: von dir, Jere."
    Jere nickte schwer und begann die Folien zu studieren. „Ich war bisher davon überzeugt, dass die Terminale Kolonne wieder ein Versteck des Energiekommandos aufgespürt und vernichtet hat. So wie bei dem Einsatz, bei dem Solina ihr Leben verloren hat."
    Eniva fischte ein Blatt aus dem Stapel und hielt es in die Höhe. Hevror und Ameda beugten sich vor und versuchten die grafisch aufbereiteten Ergebnisse richtig zu deuten. „Kurz gesagt: Hier ist ein Beweis. Die Impulse deiner Schaltungen. Der letzte, vierte Sendeimpuls ist mit der ersten Detonation der Fabrik, mit gerade noch messbarer Genauigkeit, gleichzeitig erfolgt."
    Die Raumfahrer betrachteten den Scanner-Ausdruck, dann die Zeitangabe eines zweiten Messgeräts, schließlich die gestochen scharfen Aufnahmen, die Hevror unmittelbar nach der Detonation gelungen waren. Jere glaubte, sein Herzschlag setze für einige Augenblicke aus. „Da ist nichts zu sehen, von Fremdeinwirkung", stellte Ameda Fayard fest. „Keine Schatten, auch der Traitank hat sich nicht bewegt."
    „Kurz darauf wimmelte es rund um die Explosionsstelle von Einheiten der Terminalen Kolonne", sagte Jere mühsam.
    Er betrachtete die vier Elemente des zusammengeklappten Signalgebers, als würde das Gerät jeden Augenblick selbst detonieren. Er stöhnte. „Ich bin schockiert."
    Eniva reichte Jere einige farbige Darstellungen und machte eine verlegene Geste. „Du hast mit einer Kombination von vier Ziffern eine High-Tech-Fabrik in die Luft gejagt."
    „Das bedeutet, dass sie schon lange vorher entsprechend vorbereitet war. Voller 'Sprengstoff und Minen", ächzte Hevror und sah auf jeder neuen Darstellung, dass „Zündung"-Funkimpuls und Detonationen auf die Hundertstelsekunde exakt übereinstimmten. „Die Folgerungen sind atemberaubend", knurrte Jere kopfschüttelnd. „Denkt darüber nach."
    „Hab ich schon. Das alles ist viel zu groß und zu gefährlich für uns", warf Ameda ein. Die Archäologin hob den Blick von dem Gerät und sah bestürzt in die Gesichter der Freunde. „Mit entsprechender Technik kann die Quelle des Zündimpulses exakt geortet werden.
    Ohne es zu wollen, stehen wir mitten im Kampf des Energiekommandos gegen die Kolonne."
    „Das habe ich nicht gewollt", sagte Jere dumpf. „Niemand hat es gewollt", bekräftigte Eniva. Harte Linien zeichneten sich in ihrem Gesicht ab. „Auch nicht als Rache für Solinas Tod."
    In der Fabrik hatten Akonen gearbeitet.
    Eine unbekannt große Anzahl unschuldiger Stadtbewohner war getötet worden. Für die Raumfahrer war es mehr als eine Tragödie; sie schwiegen erschüttert. Gleichzeitig fragten sie sich, wie es möglich war, dass ausgerechnet Dorn Tevomor in den Besitz eines Gerätes gekommen war, mit dem man mitten in Konar große Objekte sprengen konnte. „Würde ich andere Ziffernkombinationen auswählen", sagte Jere halb verwundert, halb entsetzt, „könnte es bedeuten, dass an anderen Stellen Bomben oder Sprengladungen explodieren?"
    „Wahrscheinlich ist es so." Die Netzwerkspezialistin sammelte ihre Unterlagen ein und betrachtete jedes Blatt noch einmal genau. „Was denkst du, Jere?"
    Mühsam richtete sich der ehemalige Maphan auf und straffte seinen Rücken. „Dieses Gerät gehört dem Energiekommando. Ich habe keinen Zweifel. Niemand sonst wäre in der Lage, einzelne Objekte in Konar zu verminen.
    Und zwar schon vor

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