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2352 - Griff nach Drorah

Titel: 2352 - Griff nach Drorah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Zuwiderhandelnde Bürger werden auf Anweisung des Rats verwarnt und bei Nichtbefolgen und/oder Wiederholung des Verbots bestraft. Bürger Konars! Befolge diese Warnung unverzüglich! Dies ist ein offizieller Platzverweis."
    Die Scheinwerfer erloschen. Dorn Tevomor blieb ungerührt sitzen und vergewisserte sich, dass der Mikroprojektor zuverlässig am Brustgurt befestigt war. Der Reinigungsroboter schwebte weiter, beendete die nächste Runde am Außenrand des Platzes und wendete halb. „Du bist identifiziert. Die Warnung wurde ausgesprochen", sagte die Frauenstimme in unüberhörbarer Schärfe. „Die Folge ist bedingungsloses Entfernen vom Platz."
    Sekunden später hüllte ein Fesselfeld den Psychologen ein, hob ihn in die Höhe und setzte ihn nach einem kurzen Parabelflug auf einer Freifläche außerhalb der Baumkreise ab. Das Hologramm wurde mitgerissen und schaltete sich überlastet ab.
    Dorn taumelte, fand sein Gleichgewicht und murmelte, nicht im Mindesten überrascht: „Ein langer, mieser Tag geht zu Ende. Erfolg sieht anders aus, aber ich hab es ja geahnt." Müde,. hungrig und durstig versuchte er, so schnell wie möglich zu seiner Wohnung zurückzufinden. Sein Gegner, die Kolonne, hatte ihn so wenig zur Kenntnis genommen wie einen Vogel, der auf der Kuppel des Ratspalasts gelandet war. Aber da er keine andere Möglichkeit des Protests sah, würde er morgen und übermorgen wieder tun, was er tun musste; bis sich die Terminale Kolonne seinen Forderungen stellte
     
    3.
     
    An der Bucht zwischen Kon-Lath und Kon-Osar, im Wohnkomplex Blauer Pfeil, über einem der 34 Strände dieses Stadtbezirks: Jere tan Baloy hatte das Gerät abgeschnallt. Jetzt lag es aufgeklappt auf dem Tisch im Wohnraum seines kleinen, spärlich, aber kostbar möblierten Privatappartements und schimmerte matt 'und bedrohlich fremdartig. Jere blickte Ameda an und wedelte mit den schmalen Fingern. „Dieser seltsame Galakto-Psychologe hat diesen Fund erhalten, als die ersten schweren Kämpfe zwischen dem Energiekommando und den Besatzern ausgebrochen waren. Richtig?"
    „Das ließ sich relativ leicht ausrechnen", bestätigte die Archäologin und wühlte mit zwei Fingern in ihrem fast weiß gebleichten, spiraligen Haaraufbau. „Anders ausgedrückt: nach dem
     
    31.
     
    Ty des Torlon Ezrach, im Jahr 61.330 dha-Tamar des lemurischen Kalenders. An diesem Tag erschien der Dunkle Obelisk in Konar."
    Hevror ta Gosz runzelte die Stirn und nickte. „Vielleicht wird dereinst ein archäologischer Fixpunkt daraus. Wie .auch immer - wir haben inzwischen alle Möglichkeiten gebührend lange diskutiert.
    Dieses Gerät gehört entweder dem Energiekommando, oder es wurde einem Mor'Daer oder sonst wem abgenommen, gestohlen, oder es ist irgendwie, zufällig, in Tevomors Besitz gelangt."
    „Er hat uns berichtet, wie und wo ihm das Gerät sozusagen aufgedrängt worden war.
    Vom Obersten Rat. Ich glaube ihm."
    „Und von Rat tan Porgenia, einem der Großen Männer Drorahs, hat er danach ebenso wie wir und alle in Konar nichts mehr gehört und gesehen. Und der Tod dieses obskuren Händlers ..."
    „Breran Amruu!", half die Archäologin weiter. „..: spricht auch dafür, dass es ein fragwürdiges Geschenk des Energiekommandos ist. Aber was ist es wirklich?", rätselte Jere und bewegte einen daumengroßen Schieber der Deckplatte. „Ein Sender, Empfänger, Steuergerät; wahrscheinlich ein Multifunktionsgerät.
    Aber wofür?"
    Sollte das Gerät dem Energiekommando gehören und würden sie versuchen, es an der „geeigneten Stelle" abzugeben, könnte es die vier das Leben kosten. Sie würden zu Mitwissern eines streng geheimen Zusammenhanges. Ihre Sympathie für das E-Kommando allerdings war seit Jahrzehnten mehr als gering. In jedem Fall hantierten sie mit verbotener Technik. Als der Schieber eingerastet war, wurde ein etwa handtellergroßer Bildschirm über dem Handgelenk aktiviert. Also verfügte das Gerät über eine Energiezelle. Über dem Gerät und der Mitte des Tisches baute sich binnen weniger Sekunden ein Holo auf. „Aha!", machte Eniva ta Drorar. „Eine erste Erkenntnis. Speicher, Rechner, Projektor, vielleicht auch ein Sender. Hier: Ladetest und Kapazitätserkennung."
    Sowohl im Hologramm als auch auf dem kleinen Bildschirm erschienen Zahlen und Buchstabenreihen. Eine Anweisung blinkte und erklärte, wie die akustische Befehlseingabe eingeschaltet werden konnte. Jere hob das Gerät auf, legte es an und senkte den Unterarm; dann murmelte der

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