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2352 - Griff nach Drorah

Titel: 2352 - Griff nach Drorah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Invasion - Tevomor hat das Ding seit neun Monaten versteckt gehalten."
    Der Signalgeber schien Teil eines alten Konzepts zu sein. Konar, der Planet, Akons Welten, das Blaue System - mit der ihm eigenen Gründlichkeit und Perfektion hatte das Energiekommando sicherlich nicht nur Objekte in der Hauptstadt, sondern auch an anderen Stellen präpariert, vielleicht sogar systemweit. Aber wozu in der eigenen Hauptstadt? Oder verbargen sich im Signalgeber noch andere Funktionen? „Beim Herrn aller Welten! Wir haben ungewollt eine Verantwortung übernommen", meldete sich Eniva. Ein guter, staatsbewusster Akone zeichnete sich dadurch aus, dass er sich gegen jegliche staatsfeindlichen Umtriebe abgrenzte; die Bedeutungen dieses Begriffs wurden durch das Energiekommando definiert, das zuletzt gewaltsam den Regierenden Rat ausgeschaltet hatte. Daher setzten es die Raumfahrer als sicher voraus, dass sich über das gesamte Blaue System ein Netzwerk aus Energiekommandozellen und -Agenten erstreckte. Warum nicht auch Einrichtungen für die Selbstzerstörung?
    Diente der Signalgeber dazu, irgendwelche Spuren auszulöschen? „Tausend Fragen. Diese Verantwortung ist viel zu groß für uns", pflichtete Ameda ihr bei. „Das überfordert uns. Außerdem sind wir Raumfahrer, keine Agenten, keine Zufallsmörder. Denkt ihr daran, wie viele Schiffe und Mannschaften im letzten November ausgelöscht wurden?"
    Die Zahl hatte sich in ihr Gedächtnis eingebrannt: 386 Einheiten mitsamt ihren Mannschaften waren binnen schmachvoll kurzer Zeit aus dem Raum gefegt worden. „Wir haben trotz des Signalgebers keine Chancen gegen die Fremden.
    Weitermachen wäre Mord und Selbstmord."
    Hevror ta Gosz war aufgesprungen. Seine zwei Meter lange Gestalt überragte die Sitzenden. Mit seiner kantigen Nase und den weit zurückspringenden kahlen Flächen über der Stirn sah er aus wie ein lauernder Raubvogel. Mit flacher Stimme sagte er: „Gar nichts zu tun ist auch keine. Alternative."
    „Nicht für einen akonischen Raumfahrer", knurrte Jere. „Was sollen wir tun? Was können wir unternehmen?"
    Es war müßig, sich aller Ereignisse seit dem .Überfall und der Verkündigung der TRAITOR-Direktive zu erinnern. Ein galaktisches Kulturvolk, rund 55 Jahrtausende alt, eines der ältesten Sternenvölker, war mit brutaler militärischer Übermacht okkupiert worden, und seit dieser Stunde verfiel, zerfiel, zersetzte sich die gewohnte und zuverlässige Struktur in Konar, innerhalb kleiner und größerer Gruppen und gesellschaftlicher Strukturen; gerade noch funktionierte die Stadt in einem Modus, der ihren Bewohnern das Überleben erlaubte. „Erstens: Wir können hier nicht weg!.
    Nicht mit unserem Raumschiff", sagte Ameda.
    Jere nickte. „Die Traitanks würden jeden Start verhindern."
    „Zweitens: Die Zustände werden von Tag zu Tag schlimmer. Schlimm sind sie schon heute." Hevrors Miene verdunkelte sich.
    Er hob verzweifelt beide Fäuste. „Nach neun Monaten; kaum verwunderlich." Jere schien sich entschieden zu haben. Er sagte nachdrücklich: „Wir werden auch nicht weiter mit diesen vierstelligen Zahlenkombinationen herumexperimentieren. Wir brauchen einen ID-Kode."
    „Schon allein deswegen, weil wir nur dann entscheiden können, ob wir etwas unternehmen - und was wir tun können."
    Ameda Fayard sah wie hilfesuchend zu Eniva hinüber, die unschlüssig ihre Datenblätter faltete und zu überlegen schien, ob es besser sei, sie zu vernichten. „Aber woher bekommen wir einen solchen Kode?"
    Die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen dem Energiekommando und der Terminalen Kolonne hatten in der Hauptstadt die meisten Opfer gefordert und Konar an Dutzenden Stellen verwüstet.
    Ohne dass offiziell darüber gesprochen wurde, ohne dass die Medien über diesen Umstand detailliert berichteten, wusste man, dass sämtliche größeren Stützpunkte des Energiekommandos von der Terminalen Kolonne ausgelöscht worden waren.
    Die versteckten Reste der Organisation lieferten sich weiterhin tödliche Kämpfe mit den Besatzern, wie die Detonationen und Brände der vergangenen Tage bewiesen. Die Invasoren waren entschlossen, in Konar und auf dem Planeten jeden weiteren Widerstand zu ersticken. Die Bevölkerung sah dieser brutalen Säuberung hilflos zu; viele Akonen fragten sich längst, ob dieser Partisanenkrieg auch nur den geringsten Sinn hatte. „Nur ein Agent des Energiekommandos kann über einen ID-Kode verfügen", erklärte Jere tan Baloy. „Ich kenne keinen Agenten.

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