Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2354 - Kolonnen-Geometer

Titel: 2354 - Kolonnen-Geometer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Zuversicht. „Die Kolonne wird dafür sorgen."
    Gill Ashgu wiegte den Kopf hin und her, ein deutliches Zeichen, dass er mit Jaghiro nicht einer Meinung war. „Meist geht es zu schnell. Die Entstehung einer Negasphäre duldet keinen Aufschub. Alles andere hat sich diesem Ziel unterzuordnen. Kommen wir jetzt zu den theoretischen Grundlagen der Parzellierung ..."
    Jaghiro hörte aufmerksam zu, aber gleichzeitig weilte er mit einem Teil seiner Gedanken in weiter Ferne. In seiner Fantasie entstanden Galaxien. Er drang in die Sterneninseln ein, sah sich aufmerksam um, entdeckte Welten und ihre Bewohner. In seiner Vorstellung waren sie hässlich, aber das wollte nichts heißen. Viel schlimmer war, dass sie ihn sofort und kompromisslos angriffen. Er aber war ein Kolonnen-Geometer und unbewaffnet. Sofort ließ er sich fallen, streckte alle sechse von sich zum Zeichen seiner Wehrlosigkeit.
    Sie beachteten es nicht. Er sah die Energiestrahlen, die auf ihn zurasten, wünschte die Fremden in den hintersten Winkel der kosmokratischen Hölle und starb ...
    Die Dunklen Obelisken sind eure Helfer. Sie werden unzählige winzige Splitter absondern, das sind die Marksteine; mit deren Hilfe ihr den ersten Teil eurer Arbeit verrichten werdet. Bis dahin vergeht aber noch einige Zeit."
    Wir viel Zeit?, dachte Jaghiro. Die Formulierung „in naher Zukunft" ließ sich dehnen wie ein Gummi. „Ein Jahr, zwei Jahre?", fragte er halblaut. Einzig und allein Gill Ashgu schien seine Worte zu hören. „Wir wissen es selbst nicht genau. Es steht, ja noch nicht einmal die Galaxis des Zielgebiets fest, in der wir unsere Arbeit verrichten werden", lautete die Antwort des Ausbilders. „Fest steht nur, dass ihr nach der Ankunft ans Werk geht. Ks wird dieselbe Aufgabe sein, wie sie eure Vorfahren unzählige Male erledigt haben. Wer Lust hat, kann sich den Kost des Tages mit einem Planspiel zum Thema vertreiben.
    Ich stelle euch die entsprechenden Daten in die zentrale Supratronik."
    Völlig benommen von dem, was er gehört hatte, blieb Jaghiro liegen. Seine Gedanken beschäftigten sich mit den Splittern und den Dunklen Obelisken.
    Die Funktionen dieser Gebilde kannte er in- und auswendig. Sie zählten zu den wichtigsten Hilfsmitteln im Kampf gegen den Feind. Zu ihren Sekundärwirkungen gehörte es, dass sie Aggressivität lähmten und damit die Planeten und ganze Sonnensysteme befriedeten.
    Der Oahm'Cara fuhr hoch. Er war allein. Die anderen hatten den Unterrichtsraum bereits verlassen. „Wartet!"
    Er rannte hinaus, doch in den Bögen entdeckte er keinen der Mitschüler mehr. Auch von Gill Ashgu gab es weit und breit keine Spur.
    Eine Weile stand Jaghiro Ackan einfach nur da und hing seinen Gedanken nach. Als er sich endlich in Bewegung setzte, wandte er sich in die verkehrte Richtung. Sie führte nicht nach Ackan-Höhe, sondern zu den Bauten anderer Stämme wie Gohnys und Gharban.
    Jaghiro entdeckte Perlen am Boden, dunkelblau leuchtend und von einem betörenden Duft. Hektik befiel den jungen Oahm'Cara. Hastig sammelte er sie ein, wusste nicht einmal genau, warum er das tat. Er ging schneller, fand immer neue Perlen, während die alten im Beutel an der ersten Einschnürung langsam schmolzen und ihn in eine Duftwolke hüllten.
    Die Perlen führten ihn in die Nähe .von Ynshuune-Höhe.
     
    *
     
    An diesem Tag herrschte besonders schönes Wetter im Bautenland. Die Automatik hatte die Luftfeuchtigkeit auf vierzig Prozent gesenkt und die Temperatur um fünf Grad erhöht. Wohlige Wärme durchzog die Bögen und Hallen. Die leicht erhöhte Schwerkraft - Jaghiro hatte aus einem Gespräch zweier Ganschkaren einen Wert von 0,2 Gravos aufgeschnappt - tat ein Übriges, das Wohlbefinden der Oahm'Cara zu optimieren.
    Und dazu noch diese Perlen.... Jaghiro Ackan starrte versonnen auf den Beutel. Prallvoll sollte er sein nach allem, was er hineingestopft hatte. Es passte so gar nicht zu seinem Aussehen.
    Verwundert hängte, der Oahm'Cara den Beutel ab, hielt ihn weit vor das Gesicht und spähte hinein. Der Duft raubte ihm beinahe den Atem, mehr noch, er machte ihn trunken. Deutlich sah er die Schwaden aufsteigen, während der Inhalt immer mehr schrumpfte. Gleichzeitig breitete sich glühende Hitze in seinem Körper aus. Die Platten des Panzers ächzten, der weiche Hinterleib veränderte seine Farbe von Bronzegelb zu einem dunklen Orange. „Helft mir, ich platze gleich!" Er schrie die Worte hinaus, das Gestammel brach sich an den Wänden. Irgendwo am Ende seines

Weitere Kostenlose Bücher