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2356 - Schmerzruf

Titel: 2356 - Schmerzruf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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er es Pargg schenkte, würde dieser damit seine Reputation steigern können und - vielleicht - weiterleben.
    Er wirbelte herum, als er hinter sich ein Geräusch hörte.
    Einer jener sechsbeinigen Teleporter-Mutanten stand vor ihm, die er an seinem ersten Wüstentag gesehen hatte. Der schlangenartige Leib wand sich, die schräg stehenden Augen beider Köpfe fixierten ihn. Nun, da Naigon ihn aus der Nähe sah, entdeckte er die pilzartigen Wucherungen auf dem schillernden Körper. Sie bewegten sich eigenständig, und unablässig schnappten winzige Mäuler.
    Unvermittelt drang das Wesen in seine Gedanken ein.
    Gefahr, verkündete es. Vorsicht. „Was meinst du?", fragte Naigon verblüfft.
    Sei vorsichtig.
    Ebenso unerwartet, wie der Mutant aufgetaucht war, verschwand er wieder.
    Der Wüstenbewohner hatte ihn offensichtlich gewarnt - aber wovor? Stand ein Angriff des Prions bevor, wie Ingittz und er es seit Wochen befürchteten?
    Naigon hetzte los, so schnell es der klobige Schutzanzug erlaubte. Bald tauchte die Felsformation, an der er die Begleiter zurückgelassen hatte, in den wabernden Hitzeschlieren auf.
    Von weitem machte alles einen harmlosen Eindruck. Ob er bereits zu spät kam?
    Womöglich hatte der Prion bereits zugeschlagen.
    Ein entsetzlicher Gedanke. Er konnte sich nicht vorstellen, Ingittz Zaul zu verlieren, den einzigen Kameraden oder gar Freund, den er in seiner Existenz als Naigon je hatte. Er brauchte Ingittz, wenn sie irgendwann .frei sein würden, damit er ihm half, in Il-Vuccash jenen Kartanin zu suchen, der ihn einst als Sklaven verkaufte; das einzige Wesen, das möglicherweise Aufklärung über seine Vergangenheit geben konnte. Die. Befürchtungen erwiesen sich als unberechtigt. Ingittz war wohlauf, der Gryole inzwischen wieder bei Bewusstsein. Nirgends auch nur das geringste Anzeichen von Gefahr.
    Hatte sich der Teleporter-Mutant getäuscht?
    Das hat er nicht, hörte er in seinen Gedanken. Verwirrt blickte er sich um.
    Eine verwachsene Eidechse kroch aus der Dunkelheit eines Felsenlochs hervor. Zwei ihrer Beine standen starr zur Seite, in einer Augenhöhle gähnte schwarze Leere. Eine körperliche Mutation durch die radioaktive Strahlung.
    Hast du mit mir gesprochen?, dachte Naigon und war wenig erstaunt, als er auf telepathischer Ebene eine Bestätigung erhielt. „Du bist zurück", sagte Ingittz inzwischen erfreut, der von der lautlosen Unterhaltung nichts mitbekam. „Pargg ist aus der Ohnmacht erwacht, und ich habe ihm berichtet, dass du einen Kristall für ihn suchst."
    Der Sechsbeiner warnte dich zu Recht, setzte die verkrüppelte Eidechse ihn in Kenntnis. Ich kenne ihn. Er testete dich damals und erkannte, dass du uns nicht schaden willst. Deshalb warnte er dich. „Bist du fündig geworden?", fragte Pargg gleichzeitig. „Ich danke dir, dass du mich rettest. Wie gelingt es dir, die Lytrila ausfindig zu machen?"
    Wovor warnte er mich? „Nimm den Kristall. Ich weiß nicht, wie ich sie finde. Es geht ganz leicht."
    „Danke!
    Danke, dass du mich rettest." Das telepathische, an eine Eidechse erinnernde Intelligenzwesen huschte auf Parggs Rücken. Er warnte dich vor ihm! Pargg ist ein Verräter, der für Tschaek-Sparr spioniert! Der Telepath sprang von dem Schutzanzug und verschwand in einer Felsspalte.
    Der Stolze Herr reagierte augenblicklich.
    Er packte den Gryolen und stieß ihn gegen den Felsen. „Du willst mich verraten!
    Warum hast du das getan?"
    Ingittz stieß einen verwunderten Laut aus. „Wovon redest du?"
    „Er ist ein Spion unseres Herrn!"
    „Wie kommst du ..."
    Ingittz verschlug es die Sprache, als Pargg plötzlich einen Strahler aus einer Tasche seines Schutzanzugs riss und den Abstrahldorn an Naigons Bein presste. „Wie hast du mich enttarnt?"
    „Du hast keine Fragen zu stellen!"
    „Du .beurteilst die Situation völlig falsch, Stolzer Herr! Ich brauche nur abzudrücken, und dein Schutzanzug ist beschädigt. Auch wenn ich dich nicht ernsthaft verletzen kann - die Strahlung der Wüste wird dich umbringen."
    Naigon fluchte. Eine noch so winzige Beschädigung des Schutzanzugs war gleichbedeutend mit einem Todesurteil. „Wieso verrätst du mich? Ich rettete dir schon in der Mine das Leben und wollte es eben ein zweites Mal tun!"
    Pargg befahl Naigon, ihn loszulassen. Der Stolze Herr gehorchte, und der Gryole ging einige Schritte zurück. „Ich bin gezwungen, für Tschaek-Sparr zu arbeiten!
    Er kaufte und folterte mich. Machte mir unmissverständlich klar, dass ich entweder

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