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2356 - Schmerzruf

Titel: 2356 - Schmerzruf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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rate euch dringend, bis. heute Abend wenigstens einen zu finden ... sonst wäre euer neuer Herr möglicherweise unzufrieden mit euch. Und das wollen wir doch nicht? Wer die Arbeit verweigert, braucht kein Loch im Schutzanzug mehr ... wenn ihr versteht."
    Traris Kram beäugte die Bemühungen der beiden Sklaven, in die Schutzanzüge zu steigen. „Schneller! Für mich wird es Zeit, von hier wieder zu verschwinden." Er lachte hämisch.
    Ein Außenschott öffnete sich.
    Kram heftete einen kleinen Sender an die Schulterteile der. Schutzanzüge. „Damit werde ich euch heute Abend wiederfinden.
    Falls ihr bis dahin noch lebt. Ach ja einen Hinweis gebe ich euch noch mit auf den Weg. Es wird heiß werden. Verdammt .heiß. Also spart eure Kräfte. Ihr müsst den ganzen Tag durchhalten. Flucht ist sinnlos.
    Ihr würdet ohne Wasser in der Wüste krepieren. Außerdem solltet ihr eure hübschen Sklavenkragen nicht vergessen.
    Ein Knopfdruck genügt, und ihr seid Geschichte."
    Der Incas schüttete sich aus vor Lachen. „Noch etwas: Ihr werdet auf etliche Wesenheiten treffen. Sie gehören nicht zu unserem Feind, dem Prion, solange sie euch nicht angreifen. Wenn sie euch doch angreifen ..." Den Rest ließ er unausgesprochen. „Was dann?", fragte Naigon direkt. „Dann solltet ihr kämpfen." Traris Kram stieß die beiden aus dem Gleiter. Während sie in den Wüstensand stürzten, schloss sich das Außenschott, und der Gleiter jagte davon.
    Naigon rappelte sich als Erster auf. Er blickte durch die Sichtscheibe des klobigen Helmes. „Wir können nur hoffen, dass unsere Schutzanzüge nicht leck sind", sagte Ingittz. Seine Stimme drang aus einem kleinen Lautsprecher unterhalb des rundum verglasten Helmes. „Brocken glitzernden Kristalls", wiederholte der Stolze Herr Traris Krams Worte. „Was soll das bedeuten?"
    „Ich habe eine Vermutung", erwiderte Ingittz. „Und wenn sie stimmt, geht es hier nicht nur um irgendwelche Rohstoffe, sondern schlicht um einen gewaltigen Schatz."
    Der Stolze Herr schwieg abwartend. „Vor meiner Zeit als Minensklave hörte ich schon das Gerücht, in der Wüste von Foor gäbe es reiche Vorkommen an Lytrila. Eine Sensation, denn man sucht im ganzen Lazaruu-Sternhaufen vergeblich danach. Die Wüste wäre demnach das einzige Lytrila-Vorkommen im Umkreis von tausenden Lichtjahren."
    Lytrila? Wo hatte er diese Bezeichnung schon einmal gehört?
    Ingittz antwortete, ohne dass Naigon die Frage erst stellen musste: „Ich erzählte dir, dass ich einmal im Besitz von Lytrila gewesen bin. Es handelt sich um Hyperkristalle."
     
    *
     
    Die beiden Sklaven wanderten seit Stunden über den rötlich gelben Wüstensand.
    Naigon zog es unablässig in eine bestimmte Richtung. Die Erklärung des Incas hallte in seinen Gedanken nach.
    Hyperkristalle ...
    Er hatte weitere Fragen gestellt und von Ingittz einiges erfahren. Seit dem Hyperimpedanz-Schock galten sie als extrem kostbar. Man klassifizierte die Hyperkristalle über die Effektivität des nutzbaren hyperenergetischen Potentials anhand der Farbvarietät. Die gelben Lytrila riefen lediglich katalytische Effekte hervor, waren aber nicht minder begehrt als andere.
    Naigon stampfte unablässig weiter. Die Sonne brannte auf dem Material des Schutzanzugs, der mit dicken Metallteilen versetzt war, die das Gewicht beinahe ins Unerträgliche steigerten. Um Schulterbereich und Rücken spannte sich eine Art metallener Rucksack, in dem Güter transportiert werden konnten - warum der Konstrukteur ihn aus derart schwerem Material hergestellt hatte, blieb Naigon ein Rätsel.
    Schließlich stockte er. „Wir sind bald da."
    „Du schuldest mir wieder einmal eine Erklärung."
    „Ich kann dir nicht sagen, wieso, aber ich fühle, dass wir bald am Ziel sind." Ingittz gab einen Warnlaut von sich. „Wir sind offenbar nicht die Einzigen, die dieser Meinung sind."
    Er wies in Richtung einer zackigen Felsformation.
    Zerklüftete Felsnadeln ragten schief in die Höhe. Über ihnen sammelten sich dicke gelbliche Wolken. Doch darauf wollte Ingittz nicht hinweisen. In derselben Richtung, aber näher standen zwei Wesen.
    Verkrüppelte Wesen.
    Sie gingen auf sechs Beinen; zumindest würden sie das, wenn nicht jeweils eines der Beine unterhalb eines dicken Gelenks enden würde. Auf einem schlangenartig flachen, bunt schillernden Körper saßen jeweils zwei deformierte haarlose, kugelglatte Köpfe, die von einem Kranz aus glitzernden Sinnensorganen umringt wurden. „Ich glaube, wir haben unsere

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