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2357 - Camp Sondyselene

Titel: 2357 - Camp Sondyselene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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begleitest." Irgendeinem Teil in Kirmizz bereitete es ein düsteres Vergnügen, seinen „Fremdenführer" zu gängeln. „Einverstanden", sagte Cajanthas schnell.
    Ebenso hastig schleckte er den Sabber seiner Begierde vom Kinn.
    Mochte Kirmizz den Kerl etwa? Nein. Solche Emotionen überließ er anderen Wesen.
    Es waren vielmehr die Gespräche, die ihm gut taten. So sinnentleert sie auch meist sein mochten, so hatte er doch einen Partner gefunden, dem er sich in gewissem Sinne mitteilen konnte. Darüber hinaus beobachtete er die Verhaltensweisen des anderen. Am Beispiel dieses Wurmes wurde er sich immer mehr bewusst, wie weit er über ihm stand. Wie sehr er ihn überragte; sowohl im Intellekt als auch in seinen körperlichen Fähigkeiten. „Auf ein Wort, Stolzer Herr", sagte eine raue, flüsternde Stimme hinter ihnen.
    Kirmizz drehte sich um.
    Ein Hauri trat in den schmalen Lichtkegel der Parkbeleuchtung. Er wirkte blass; seine Augen waren rot geädert und prall, als würden sie jeden Moment platzen.
    Er hatte diesen Mann nie zuvor gesehen. „Du hast etwas, das uns gehört", fuhr der Hauri fort.
    Alarm!, schrillte eine Stimme in Kirmizz' Kopf. Er will dich ablenken. Da sind mehrere von denen.
    Kirmizz drehte sich blitzschnell im Kreis, schloss die Augen. Konzentrierte sich auf das Knacken eines Astes, ein hastiges Atmen, einen unterdrückten Ruf der Überraschung.
    Mit dem Lockvogel sind es vier Profis zwar, aber keine allzu geschulten.
    Kirmizz stieß Cajanthas aus dem Gefahrenbereich. Der Echsische hätte ihn nur behindert.
    Dann stach er zu, mit zwei gestreckten Fingern. Ein Schrei verriet ihm, dass er gut gezielt und getroffen hatte.
    Eine Drehung. Bein hoch, das gesamte Körpergewicht und seinen ganzen Willen in den Tritt legen. Punktgenau anvisieren, sodass die Wucht zwei Fingerbreit hinter dem Schädel des Opfers seine fürchterliche Wirkung entfalten würde.
    Das Bein zurückschwingen, das geschleuderte Messer abblocken. Den Schuss des vierten Hauri erahnen, einen Moment vorher zu Boden gehen, abrollen, das eben gefangene Messer werfen. Ein sattes Schmatzen und ein Laut der Überraschung sagen ihm, dass er wie gewünscht trifft. Den Ast packen, der am Boden liegt, wohl von einer Windbö- zu Boden gefegt. Entzweibrechen. Nicht auf den Aufprall des zweiten Hauri achten, dessen Nasenbein er weit in den Schädel und die Gehirnmasse getrieben hat. Den schwereren Teil des Holzes schleudern.
    Wuchtig und gerade, auf den Magen seines letzten Gegners gezielt.
    Endlich schrie sein erstes Opfer, dem er die Augen aus den Höhlen gepult hatte.
    Dieser Hauri allein lebte noch. Die anderen waren tot oder würden in den nächsten Momenten sterben.
    Kirmizz atmete ruhig durch. „Das da sind keine Gegner", sagte er leise, „sie sind wie Insekten: Ich bin mehr als sie, bin wie ein Gott im Vergleich zu ihnen ..."
    Er streifte die gallertartige Masse von seinen Fingern, packte den wie irre umherspringenden Hauri am Nacken, nützte dessen Schwung aus und ließ ihn mit dem Kopf voran gegen einen Baum krachen. „Warum?", fragte er. „Was wollt ihr von mir?"
    Die dünne und doch so sehnige Kreatur versteifte in seinen Armen. Kirmizz drehte den Hauri zu sich, sah grünlich weißen Schaum und das Blut aus seinen Mundwinkeln tropfen. Das Gift tötete ihn, bevor er den Boden erreichte. „Du wolltest dein Geheimnis nicht mehr verraten", murmelte Kirmizz. „Und doch sagst du mir so viel ..."
     
    11.
     
    „Krisenfall Tiefschlaf!", ordnete Cosmuel Kain an. Sie blickte sich um, erfasste die Situation am raschesten und behielt dabei die notwendige Ruhe.
    Kantiran blieb ruhig stehen und beobachtete Cosmuel. Erstens war dies ihre Bewährungsstunde; und zweitens beherrschte sie die Nomenklatur dieses Geschäfts so gut wie kein anderer in Camp Sondyselene. Sie war durch die harte Schule des Terranischen Liga-Dienstes gegangen. Tag für Tag und Jahr für Jahr hatte sie derartige Spielchen geprobt. Sie mussten ihr in Fleisch und Blut übergegangen sein. „Wir haben noch fünf oder sechs Minuten Zeit", sagte die Halb-Cyno. „Mehrere Ortungssonden melden, dass sich die Traitanks über der Oberfläche des Planeten verteilen."
    „Bingo", sagte Kantiran. „Sie suchen diesen Kirmizz. Das ist die letzte Bestätigung, die wir brauchten."
    „Auf diese Bestätigung hätte ich gut und gerne verzichten können", sagte Ejdu Melia. „Wir können bloß abwarten und darauf hoffen, dass uns diese Zaphdas nicht orten."
    „Die Zaphdas?", fragte

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