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236 - Gestrandet

236 - Gestrandet

Titel: 236 - Gestrandet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ronald M. Hahn und Christian Schwarz
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zogen sie Gewehre unter ihren Mänteln hervor. Matt sah eine Frau mit einem Panthersprung hinter ein Fass hechten. Gleichzeitig wirbelte der Blonde herum. In der Drehbewegung öffnete er den Mantel und zog mit der Rechten ein M 16 hervor. Er musste enorme Körperkräfte besitzen, denn er schaffte es, die Waffe mit nur einer Hand auszurichten und zu betätigen. Noch im Herumschwenken löste er aus.
    Taktaktak…
    Schüsse krachten in schnellem Salventakt über den Markt. Matt sah die Feuerblumen vor der Waffe des Blonden schon nicht mehr. Aruula sprang ihn an und riss ihn zu Boden. Keine Sekunde zu früh. Die Kugeln pfiffen über sie hinweg, schlugen irgendwo ein. Matt drehte sich auf den Rücken, um den Überblick zu gewinnen. In diesem Moment sah er das kleine rote Loch in Borisovs linker Wange. Der Käpt’n gurgelte und brach zusammen. Mit gebrochenen Augen blieb er liegen.
    Panik entstand. Menschen brüllten, liefen wild durcheinander. Matt und Aruula rollten sich hinter einen Stand in Deckung. An einem Brett vorbei versuchte Matt den Überblick zu behalten. »Holt euch die verfluchten Terroristen!«, hörte er den Zivilisten brüllen. »Aber passt auf die Leute auf!«
    Die Soldaten schossen jetzt ebenfalls. Zwei knieten und deckten den Blonden mit Schüssen ein. Die anderen arbeiteten sich im Kugelhagel der Terroristen, die erbittert zurück feuerten, Stück um Stück nach vorne.
    Der blonde Hüne schrie. Wie ein Denkmal stand er da, anscheinend ohne Angst, und beschoss die knienden Soldaten. Einer kippte lautlos nach hinten, der andere rollte sich daraufhin seitlich weg. Der Blonde schien keinen Schuss abbekommen zu haben und rannte unter dem Schutzfeuer seiner Kumpane im Zickzack auf die nächste Hausecke zu. Dabei hielt er voll auf drei Männer, die seinen Weg kreuzten. Die Treffer schleuderten sie meterweit weg. Er sprang über sie und verschwand unter einem Dutzend Projektilen, die die Hauswand zerhackten, um eine Ecke.
    »Verdammte Sauerei«, murmelte Matt empört, als er sah, dass auch die anderen Terroristen gezielt auf Unschuldige schossen und gut ein Dutzend niedermähten. Schmerz- und Angstschreie steigerten sich ins Unerträgliche, ein paar Häuserwände waren plötzlich mit Blut gesprenkelt.
    Terroristen und Soldaten lieferten sich ein erbittertes Gefecht. Der Zivilist, höchstwahrscheinlich der Kommandierende der Soldaten, befand sich nun mitten unter ihnen. Auch er jagte Schuss auf Schuss aus seiner Pistole.
    »Warum versuchen sie nicht vorzurücken?«, flüsterte Matt.
    »Da«, sagte Aruula plötzlich. Matt folgte ihren Blicken. Er sah die Frau, die die Identifizierung der Terroristen vorgenommen hatte. Sie huschte durch die Stände in den Rücken der Verbrecher. Als erstes tauchte sie hinter einer Frau auf.
    »He.«
    Die Terroristin fuhr herum. Ein gezielter Schuss in die Schulter ließ sie aufschreien. Dann sackte sie zusammen. Die Angreiferin war blitzschnell bei ihr und zog ihr die Pistole über den Schädel.
    »Eine mutige Kämpferin«, sagte Aruula. Matt und sie konnten das Geschehen aus einer Flankenposition beobachten und bekamen einiges mit.
    Die Soldatin huschte zum nächsten Feind. Der Bleiche! Matt sah, wie er immer wieder hinter seiner Deckung auftauchte und schoss.
    Die Frau kam nur einige Meter an Matts und Aruulas Deckung vorbei. In diesem Moment tauchte der Blonde auf. Wie ein Geist wuchs er hinter einem Bretterstand hervor und warf sich auf die Frau. Er erwischte sie schräg von hinten, riss sie zu Boden und zog ihr mit einem geübten Griff ein Messer über die Kehle.
    Aruula wollte zornentbrannt hochspringen und den Hünen mit bloßen Händen angreifen, doch Matt hielt sie zurück. Eine gute Entscheidung, denn im nächsten Moment geriet der Blonde in einen Kugelhagel – doch erneut gelang es ihm, sich zu retten. Er verschwand zwischen den Ständen.
    Matt hatte Einschläge am Körper des Hünen bemerkt, kein Zweifel. Hatte der nur eine schusssichere Weste an – oder handelte es sich doch um einen Daa’muren, so unwahrscheinlich Matt Letzteres vorkam?
    Er sah, dass die dreifach überlegenen Soldaten die Terroristen einzukreisen versuchten. Einer der Verbrecher und eine weitere Soldatin ließen dabei ihr Leben. Da sich die Terroristen zu weit verteilt hatten, scheiterte die Umzingelung. Daraufhin änderten die Clarkisten ihre Taktik. Sie versuchten sich je einem der Feinde in Zweier- oder Dreiergruppen zu nähern. Da immer einer schoss und den Feind damit in Deckung hielt,

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