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236 - Gestrandet

236 - Gestrandet

Titel: 236 - Gestrandet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ronald M. Hahn und Christian Schwarz
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»Das ist der Gegenwert für die Lagerung meiner Ware in einem der Verwaltungsschuppen. Ich werde sie wohl erst morgen tauschen können. Acht Säcke sind für die Georgshütter und Clarkisten reserviert, manchmal auch für die Briten, denn nur diese drei Nationen sind technisch so hoch stehend, dass sie uns Schelfländern liefern können, was wir brauchen. Aber heute sind von denen keine Eintauscher hier. Keine Ahnung, warum.«
    »Hoffentlich keine politische Krise«, meinte Matt Drax. Das fehlte uns noch, gleich in einen Konflikt zu geraten.
    Nikolaus winkte ab. »Ich denke, morgen sind sie anwesend; die haben meinen Funkspruch garantiert gehört. Ich werde dann wohl auf meiner WELLENSPRINGER übernachten. Ihr beide könnt das auch, wenn ihr wollt. Ansonsten gibt es hier ein Gästehaus mit ordentlichen Betten.«
    »Ich bin für die Betten!«, kam es von Aruula, bevor Matt dasselbe sagen konnte.
    Borisov reckte den Arm. »Seht ihr das lang gestreckte gelbe Gebäude dort drüben auf dem kleinen Berg? Das ist es.« Er klopfte sich den Bauch. »Ich werde mir jetzt erst mal ein saftiges Robbensteak leisten. Das kriegen die Innenländer ganz hervorragend hin, auch wenn sie ansonsten nicht viel Sinnvolles auf die Reihe bringen.« Er schmatzte genüsslich. »Es gibt zwei Bratereien hier, wobei Li Wans noch ein bisschen besser ist als Brightons, wenn ihr mich fragt. Und man muss nicht mal selber hin. Einfach einen der Ausfahrer anhalten und bei ihm bestellen, er bringt das Gewünschte dann umgehend.«
    »Ah, Pizzaservice«, murmelte Matt und grinste schief. »Das hatte ich schon eine Weile nicht mehr.«
    »Pizzaservice?«
    Matt winkte ab. »Nicht wichtig. Aber ich hätte noch eine Frage: Wenn das Biotief so begehrt ist, besteht da nicht die Gefahr, dass es… nun, sagen wir mal, ›über Nacht Beine bekommt‹? Der Schuppen sieht nicht gerade sicher aus.«
    »Der Schuppen ist sicherer, als man glaubt.« Borisov grinste breit. »Die Standortverwaltung verfügt über Hochsicherheitsmaßnahmen, über die Außenstehende nichts wissen. Es gab schon Versuche, Ware zu stehlen. Die Diebe wurden am nächsten Morgen tot vor den Regalen gefunden. Muss ganz schnell gegangen sein.« Borisovs Blicke wanderten über Aruulas Schultern hinweg zwischen zwei Häusern hindurch. »Ah, wenn man vom Teufel spricht. Da kommen schon mal die Clarkisten.«
    Matt drehte sich um. Zwischen den Häusern schob sich surrend eine Hovercraft-Transportplattform durch. Mit etwa zehn auf zehn Metern war sie wesentlich größer als die hiesigen Verlade- und Löschplattformen. Am Steuerpult standen zwei Männer, ebenfalls in Hemden und Jeans.
    Matts Herz schlug plötzlich höher. Er starrte auf die Steuersäule. Sie war in roten und blauen Längsstreifen gestrichen! Und am vorderen Rand der Plattform war das Sternenbanner aufgezeichnet, so wie er es aus der alten Welt kannte. Wahrscheinlich stimmte sogar die Anzahl der Sterne.
    Matt fixierte die Clarkisten und blickte in harte Gesichter und Augen, deren Blicke aufmerksam über die Menge schweiften, als suchten sie etwas Bestimmtes. Er hatte schon immer einen Blick für Soldaten gehabt. Das da oben waren welche. Garantiert.
    Borisov blickte derweil auf den gut zwei Meter hohen, viereckigen Aufbau, der hinter den Männern begann und fast die komplette Plattform einnahm. Eine dunkelgrüne Plastikplane deckte den Aufbau ab. Der Käpt’n rieb sich die Hände. »Sehr gut, sehr gut. Die beiden Clark-Towaritschs haben Ware dabei, wie’s aussieht auch größere Sachen. Hab die Jungs noch nie gesehen, aber egal. Die handle ich trotzdem in Grund und Boden.« Er kicherte.
    Die Plattform stoppte inmitten des großen Platzes, auf dem sich die meisten Menschen herumtrieben, nur etwa fünfzehn Meter von Matt und Aruula entfernt.
    »Die Plattformen der Clarkisten sind verflucht schnell«, sagte Borisov bewundernd. »Ich hab mal eine im Höchsttempo fliegen sehen, das war scharf. Keine andere Nation schafft das, weil die Clarkisten technisch am hochstehendsten von allen sind. Deswegen gibt’s da auch immer die beste Ware.«
    Matt hörte nur mit einem Ohr zu. Er beobachtete die Clarkisten auf der Plattform. Der vordere, ein hagerer Weißer mit kantigem Gesicht und kurzen braunen Haaren, nahm Blickkontakt zu einer unauffälligen Frau in mittleren Jahren auf. Sie lehnte betont gleichgültig an einer Hauswand und bestätigte kurz den Blick des Mannes. Dann drehte sie langsam den Kopf. Sie fixierte eine Gruppe von drei Männern und

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