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2363 - Atem der Finsternis

Titel: 2363 - Atem der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aber immer das richtige Wort zur richtigen Zeit gehabt.
    Und nun saß sie da und starrte vor sich hin ins Leere. Irgendetwas war geschehen, was sie aus dem Gleichgewicht gebracht zu haben schien. Sie war nicht mehr dieselbe Frau.
    Er wollte ihr helfen. Er wollte sich helfen, eigentlich allen, die ihn so akzeptiert hatten, wie er war Er wollte sie in den Arm nehmen und beschützen. Trösten. Er wollte nah bei ihr sein - aber hatte er wirklich eine Chance?
    Der „Oberarzt" Zentz E. Graffel war ebenso in Pepes Bann wie er, aber er schien die besseren Karten zu haben. Er stellte etwas dar, war etwas.
    Tatsächlich?
    Was war ein Mensch, was machte ihn aus?
    Zentz E. Graffel stand hinter dem Piloten und wusste nicht weiter. Es war wie ein Pokerspiel. Wer jetzt das richtige Wort fand, die richtige Idee hatte, der gewann.
    Vielleicht nicht bei Pepe, vielleicht war es dazu zu spät.
    Aber er würde das Leben gewinnen. Und Liebe und Achtung. All das,, was Ethan bisher nie gehabt hatte.
    Er war nicht bereit, so einfach aufzugeben!
    Der Dieb hatte sich während der letzten Tage viel mit Holftar und Psaltar unterhalten und sich in seiner „freien Zeit" in die Bibliothek der Klinik gesetzt und Kristalle gesichtet. Er hatte versucht, die Grundbegriffe der Kosmonautik zu verstehen und zu lernen. Navigation, Steuerung, Antriebe - alles, was wichtig für sie werden könnte. Er hatte es getan, um mitreden zu können. Sich zu profilieren, anerkannt zu werden.
    Aber jetzt ...
    Das Raumschiff raste auf die Sonne zu. Es kämpfte. Sein Kurs zielte zwar nicht mehr genau auf den Stern zu, aber er führte es auch nicht weit genug vorbei, um sich in Sicherheit wiegen zu können. Ohnehin wäre es eine trügerische Sicherheit, denn nach dem Passieren der Sonne Hayok waren sie noch immer im System und damit eine perfekte Zielscheibe für die Traitanks...
    Pest oder Cholera, wie es bei den Terranern hieß ...
    Tangential vorbei ...
    Arness Holftar schwitzte. Er kämpfte, wie sein Schiff. Er versuchte das Unmögliche.
    Er konnte es schaffen - aber nur, um sich den verdammten Traitanks vor die Nase zu setzen?
    Ethan hatte eine Idee. Da war etwas. Ein Gedanke. Etwas, das er gelesen hatte. Es war abenteuerlich, aber wenn es eine Chance gab? ,Und er konnte das. richtige Wort sagen. Vielleicht. Möglicherweise. Und sie alle erlösen. Und Pepe Bergmanns Aufmerksamkeit gewinnen. Vielleicht ihre Bewunderung, wenn schon nicht ihre Liebe. „Der Ortungsschatten", sagte er halblaut.
    Zentz E. Graffel drehte sich zu ihm um. „Was?"
    Ethan nickte. „Wir können es schaffen und knapp an der Sonne vorbeifliegen. Aber um aus dem System zu entkommen, müssen wir weiter bis auf die nötigen fünfzig Prozent Licht beschleunigen. Und das heißt, dass uns die Traitanks entdecken und abschießen."
    Graffel lachte rau. „Und? Das wissen wir selbst!"
    Wollte er nicht verstehen? „Weiter, Ethan", drängte Pepe. Sie sah ihn an, war wieder ganz da, ganz Feuer und Leidenschaft.
    Den Fuertonen überlief es kalt. Er. versuchte, sich zu konzentrieren. „Entweder wir rasen in die Sonne, oder wir schießen an ihr vorbei vor die Kanonen der Traitanks. Wir könnten aber auch den ...„"
    „Los doch!", forderte die Bergmann ihn auf. „Wir könnten", sagte er gedehnt, „den Ortungsschatten der Sonne nutzen. Wir könnten, statt an ihr vorbeizurasen, in eine enge Umlaufbahn um sie gehen. Dann wären wir für den Moment sicher. Wir hätten die Kollision mit ihr verhindert, wären aber bei ihr und würden das Beste aus unserer Lage machen."
    „Lächerlich!", kam es von Miloton. „Selbst wenn das gelänge, woran ich nicht glaube, würden wir uns nur verstecken.
    Irgendwann müssten wir wieder heraus aus der Deckung. Und dann warten die Tanks immer noch auf uns."
    „Du hattest deine Idee!", rief Zentz E.
    Graffel den Verwaltungschef zur Ordnung. „Ethans Idee ist nicht schlechter als deine.
    Es ist die beste, die wir haben."
    Ethan Endoza starrte ihn an. Der „Oberarzt" lächelte ihn an. „Wir werden es tun."
    „Aber ... !", begehrte Miloton auf. „Wir werden es tun!", bestätigte der Chefmediker und Kommandant der GESUNDHEIT VII. „Und wenn wir es nicht schaffen, kannst du ja versuchen, mich zu feuern. Können wir es schaffen, Arness?"
    Das Schiff raste auf die Sonne zu, die längst alle Schirme und Holos ausfüllte, durch die Datenkolonnen liefen. Die Reaktoren arbeiteten und protestierten.
    Holftar verlangte ihnen alles ab, was sie zu geben vermochten, und noch etwas

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