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2371 - Der Sternenfindling

Titel: 2371 - Der Sternenfindling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Herren getragen wurde.
    Er hatte getan, was er hatte tun müssen und was richtig gewesen war.
    Aber die Zeiten hatten sich gewandelt. Der Krieg war vorbei. Die Zivilisation von Nagigal war friedlich, und die Neuankömmlinge aus der Milchstraße, die Galaktiker, handelten so, dass es nur seinen Beifall finden konnte.
    Mehr noch: Er konnte nicht umhin, sie mehr und mehr zu bewundern. Sie hatten ihre großen Versprechungen gehalten und ein Wunder vollbracht, das sie den alten Lemurern, von denen etliche abstammten, mindestens ebenbürtig erscheinen ließ. Sie hatten viel Zeit gehabt, um zu reifen - 50.000 Jahre. Und offenbar hatten sie diese bestens genutzt.
    Er war zurück in seiner „neuen Zeit", in der Gegenwart der heute Lebenden. Einige seiner Fragen waren beantwortet, andere nicht.
    Die erste war und blieb: Wer. war er? Was war er, und wer hatte ihn erschaffen?
    Die zweite lautete: Wie ging es weiter?
    Seine Prospektoren-Freunde würden es ihm nicht sagen können. Außerdem hatten sie ihre eigenen Probleme. Telson Krane, ein hochintelligenter Raphane, fand keinen Frieden, solange er sich nicht zu seinem Leben und seiner Liebe zu Iana Sorbett bekannte und einen Schlussstrich unter seine Vergangenheit zog. Er versuchte, sich durch das riskante Spiel mit dem Tod zu betäuben - ähnlich wie er, Luz, es selber getan hatte.
    Doch das war vorbei. Er wollte nicht mehr fliehen. Die Angst war besiegt und verschwunden, nur die Unsicherheit quälte ihn noch. Und diese konnte er nur bekämpfen, wenn er sich dem stellte, was gegenwärtig in Nagigal geschah und wichtig war.
    Seine Freunde ...
    Jeder von ihnen hatte sein Bündel zu tragen, jeder sein Geheimnis. Sie würden weiter so leben, wie sie es für sich gewählt hatten - und solange sie es konnten. Das war die Frage. Wenn die Galaktiker Hyperkristalle in Mengen ins System brachten, konnten die Prospektoren vielleicht bald schon überflüssig werden.
    Sie würden ihre Arbeit und ihre Zuflucht verlieren - aber möglicherweise war dies ihre Chance. Sie würden gezwungen sein, sich dem zu stellen, vor dem sie davonliefen, und ein neues, vielleicht sinnvolleres Leben beginnen.
    Selbst einer wie Tellyhon, der sich zu Tode trank, weil er niemals in seinem jungen Leben Liebe empfangen hatte ...
    Wie er es auch drehte und wendete, die Galaktiker schienen den Raphanen nur Gutes zu bringen. Aber sie selbst waren auf der Flucht vor einem schrecklichen Gegner, wie damals die Lemurer - oder noch schlimmer.
    Wieder spürte er das Verlangen, zu helfen.
    Dazu kam die Neugier. Sie hatten den Sonnentransmitter wieder aktiviert und ihn dadurch geweckt. Das konnte kein Zufall gewesen sein. Und er bewunderte sie.
    Er wollte mehr über sie wissen. Er musste sich Aufschluss über ihre genauen Nöte und Absichten verschaffen. Er wollte sie kennenlernen und vielleicht verstehen.
    Der Aktivierungswächter fasste einen Entschluss. Er hatte viel zu lange gezögert.
    Immentri Luz beschloss, nach Arkan-Raphan aufzubrechen. Er musste mit den Galaktikern Kontakt aufnehmen.
    Es würde nicht ganz einfach sein. Er hatte nach wie vor nicht die Absicht, sich den Raphanen zu erkennen zu geben.
    Also würde er nicht umhinkommen, sich noch einmal seiner suggestiven Gaben zu bedienen.
    Als der Sternenfindling endlich die Augen aufschlug und seine Freunde der Reihe nach ansah, da wusste er, dass dies ein Abschied war, wahrscheinlich für immer.
    Er würde sie noch einmal benötigen und dann verlassen müssen.
    Es schmerzte ihn, denn sie hatten ihn aufgenommen und wie einen der Ihren behandelt. Er wäre gerne bei ihnen geblieben, unter anderen Umständen, doch es stand jetzt mehr auf dem Spiel.
    Der Aktivierungswächter hieß seine alte, neue Aufgabe willkommen.
     
    10.
     
    2. Januar 1346 NGZ Nagigal Atlan war vor wenigen Stunden durch den Sonnentransmitter nach Arkan-Raphan zurückgekehrt und erlebte vom Primären Schaltsaal der Justierungsstation aus mit, wie die ersten Raumschiffe der Raphanen auf Kharmuu landeten. Es handelte sich um Kundschafter des Rates, die den Planeten auf seine Verwendbarkeit zur Besiedlung prüfen wollten.
    Und ihre ersten Befunde waren überwältigend!
    Natürlich hatte es tektonische Erschütterungen gegeben, damit hatte man gerechnet. Es hatte überhaupt nicht ausbleiben können bei den Kräften, denen der Planet ausgesetzt gewesen war. Auch die besten Abschirmungen konnten es nicht verhindern. Mehrere Vulkane waren ausgebrochen, Tsunamis waren über die Meere gebrandet, und die

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