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2371 - Der Sternenfindling

Titel: 2371 - Der Sternenfindling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vierunddreißig Sekundenkilometer erhöhen.
    Um Kharmuu auf eine stabile Umlaufbahn im Bereich der Ökozone des Nagigal-Trios zu befördern, war nach Ablauf der dreißig Stunden eine zweite Situationstransmitter-Passage erforderlich. Sie reichte bis in eine Distanz vom Zentrum von 1,1145 Milliarden Kilometern und erforderte bei einem Überlichtfaktor von 3,5 exakt sechzehn Minuten zwölf Komma fünf Sekunden.
    Nach rund 50.000 Jahren in der Isolation des Leerraums zwischen den Galaxien, die sie in qualvoller Enge verbringen mussten, hatten die Raphanen plötzlich nicht nur wieder Kontakt zu anderen Intelligenzen, sondern erhielten eine neue, zweite Welt „geschenkt", auf der sie sich niederlassen und ausbreiten konnten. Ihr Lebensraum verdoppelte sich mit einem Schlag.
    Für die Lemurer-Nachkommen musste eine ganz neue Zeit anbrechen. Sie hatten auf einmal völlig neue Perspektiven - und das alles verdankten sie dem KombiTrans-Geschwader.
    Und damit zu einem maßgeblichen Teil jenen „Bestien", die ihre Urängste und schlimmsten Alpträume prägten. Die Haluter waren zwar „nur" deren Nachkommen, aber in den Augen der Raphanen spukten noch immer die alten Schreckensgestalten.
    Das „Geschenk", der neue Planet in ihrem System, würde es ihnen leichter machen, diese uralte Angst zu überwinden. Sie würden es schaffen. Sie hatten viel Zeit dazu, während sie sich ihre neue Heimat einrichteten.
    Der Gedanke daran holte Icho Tolot in die Realität zurück.
    Denn Zeit ... die war ein kostbares Gut, besonders, da die heimatliche Milchstraße unter dem Joch der Terminalen Kolonne TRAITOR ächzte.
    Sie mussten weiter. Sie mussten nach Hangay, und das, wusste der Haluter, war nur möglich, wenn es ihnen gelang, das Geheimnis der uralten Anlagen zu lüften, die sie Spektrale Technik nannten.
    Leider schienen sie davon immer noch weit entfernt zu sein.
     
    *
     
    Wieder war er zurück. Die Welt, die er nicht verstand und fürchtete, schien ihn auch jetzt noch nicht gehen lassen zu wollen.
    Doch seine Angst war nun nicht mehr so groß, denn er hatte ihr ins Gesicht gesehen.
    Er war schonungslos mit dem Schrecklichen konfrontiert worden, das seine bewusste Existenz über Jahrzehntausende hinweg ausgelöscht hatte. Er wusste jetzt, was es gewesen war, das seine Erinnerung blockiert hatte, denn er hatte einen Teil davon zurückerhalten, ausgelöst durch den Strukturschock bei der Ankunft des neuen Planeten. Der Schleier hatte sich noch nicht ganz gehoben. Vieles lag im Ungewissen, aber es war ein wichtiger Teil gewesen, um ihn etwas von dem verstehen zu lassen, was und wer er wirklich war.
    Er war der Sternenfindling - und der Aktivierungswächter.
    Immentri Luz wusste nun, woher die beiden Trümmerwolken des Systems stammten. Er war dabei gewesen, als sie entstanden.
    Und er wusste noch mehr. Es wurde ihm klarer und klarer, als er auf einer Medo-Liege in einem Beobachtungsraum des Raumdocks lag, umgeben von seinen Prospektoren-Freunden, die bei ihm saßen oder standen und schwiegen, als spürten sie ganz genau, dass er die Zeit brauchte, um zu sich zu kommen. Was er „erlebt" hatte, der Sturz in seine Erinnerung, davon konnten sie nichts wissen.
    Er war ihnen dankbar und hielt die Augen geschlossen.
    Er war der Aktivierungswächter.
    Er wusste jetzt endgültig, dass seine Existenz eng mit dem Sonnentransmitter verbunden war - und zwar wesentlich enger, als er es bislang angenommen hatte.
    Er hatte ihn desaktiviert, um seine Auftraggeber zu schützen. Und er hatte es mit den Kräften seines Geistes getan. Mehr noch: Er war sicher, dass er allein dazu in der Lage gewesen war. Allein deshalb hatten ihn die Sphero entsandt...
    Wer aber waren die Sphero?
    Hatten sie ihn geschaffen? Nur zu diesem Zweck?
    Etwas sagte ihm, dass es nicht so sein konnte. Er musste noch weitere Aufgaben haben, sonst wäre er nicht wieder und wieder zum Leben erweckt worden - das erste Mal an jenem ersten Dezember nach der Zeitrechnung der Galaktiker, als er in der Asteroidenwolke erwachte. Dass dies durch die Aktivierung des Sonnentransmitters und die Ankunft des KombiTrans-Geschwaders der Galaktiker geschehen war, daran konnte nun für ihn endgültig kein Zweifel mehr bestehen.
    Eigentlich hatte er es immer gewusst.
    Er, Immentri Luz, der Aktivierungswächter, der Androide, hatte die Transmitterverbindung abgeschaltet, die von den Galaktikern nun teilweise wieder instand gesetzt worden war. Er hatte verhindert, dass der Krieg der Lemurer zu seinen

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