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2371 - Der Sternenfindling

Titel: 2371 - Der Sternenfindling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sternenreiche führten.
    Es war unvorstellbar und doch wahr.
    Immentri Luz hatte keinen Grund, an den Worten des Arkoniden zu zweifeln. Und der Krieg, das Ersticken von Leben und Freiheit, fand nicht nur in der Milchstraße statt. Sämtliche Galaxien der Lokalen Gruppe waren bereits von der Kolonne verplant, um einen Wall um jene Welteninsel zu bilden, die das Zentrum des Chaos in diesem Teil des Universum bilden sollte: Hangay, einst gerettet aus Tarkan und mittlerweile womöglich Keimzelle des Untergangs.
    Die Völker mehrerer Galaxien als „Werkzeuge des Chaos". Der Gedanke daran und die ganze Lebensverachtung, die allein in dieser Vorstellung zum Ausdruck kam, schnürten Luz den Atem ab.
    Und als Atlan seinen erschütternden Bericht endlich beendet und erklärt hatte, warum er mit dem KombiTrans-Geschwader hier war, fasste der Sternenfindling einen Entschluss. „Ich kann und will dir nichts versprechen", sagte er zu Atlan, als er sich wieder so weit gefasst hatte, um seine Gedanken zu formulieren, „aber ich biete euch meine Hilfe an, soweit ich es vermag. Ich will versuchen, euch bei eurem Kampf beizustehen, denn es ist ein Kampf des Lebens gegen den Untergang."
    „Ich danke dir", sagte der Arkonide. „Aber verrätst du mir auch, weshalb? Es ist nicht dein Kampf, Immentri."
    „Weil ich glaube, dass ich deshalb jetzt hier bin", antwortete der Aktivierungswächter. „Weil ich denke, dass es ein Teil meiner Aufgabe ist.
    Vielleicht ein weiterer Teil."
    Er sagte die Wahrheit. Es war genau das, was er tief in sich fühlte. Er hatte den Wunsch zu helfen schon vorher gehabt.
    Jetzt aber war es mehr. Er musste es tun.
    Er konnte nicht zusehen, wie das Leben in der Lokalen Gruppe unterging. In diesem Kampf konnte es keine Neutralität geben wie damals im Bruderkrieg der Lemurer.
    Er konnte nur für das Leben sein - oder für dessen Gegenteil, und damit meinte er nicht „nur" den Tod.
    Er fühlte es - auch das gehörte zu seiner Aufgabe. Es war nicht nur der Schutz der Transmitterstrecken gewesen. Es war mehr. Die Sphero erwarteten mehr von ihm.
    Nur - wenn er den Galaktikern half, weiter in Richtung Hangay zu kommen, musste er ihnen die Transmitterstraßen wieder „freischalten", die er einst desaktiviert hatte, um seine Herren zu schützen. Wenn er dies aber tat, brachte er diese dann nicht wieder in Gefahr?
    Und ... lebten die Sphero überhaupt noch?
    Er sah Atlan an. Der Arkonide betrachtete ihn nachdenklich. „Bist du dir sicher, dafür bereit zu sein?"
    „Ja", sagte der Sternenfindling. und nickte energisch. „Ich bin bereit.
     
    11.
     
    Nagigal Atlan wusste immer noch nicht, ob es richtig war, was er tat. Sein Extrasinn sagte, dass er das Risiko eingehen sollte, einem Mann zu vertrauen der ihm – und sich selbst - immer noch ein Fremder war.
    Ein Mann aus dem Nichts, von dem er nichts hatte als sein Wort und seine Geschichte.
    Sein „Bauch" sagte, dass er ihm eine Chance geben sollte. Er hatte in seine Augen gesehen und darin Güte und Aufrichtigkeit gelesen. Er fühlte, dass Immentri Luz nicht „falsch" war. Er meinte, was er sagte.
    Doch reichte das aus?
    War es nicht ein größeres Risiko, ihn an die Anlagen der Spektralen Technik „heranzulassen", gerade weil sie auf ihn reagierten? Dies war einwandfrei bewiesen - aber konnte am Ende nicht das Gegenteil von dem stehen, was die Galaktiker brauchten und wollten?
    Welche Macht steckte in den fremden Aggregaten? Welche Macht hatte Immentri Luz und welche Ziele seine Auftraggeber?
    Gib ihm die Chance, flüsterte ihm sein Extrasinn ein. Vertraue. Oder kennst du die Alternative?
    Atlan hatte keine, und nun stand er neben dem Findling im Primären Schaltsaal der Justierungsstation Nagigal und wartete, was geschehen würde. Immentri Luz hatte sich umgesehen. Er hatte die Augen geschlossen. Alle Anwesenden blickten ihn an. Atlan, Icho Tolot - sie waren zu Randfiguren geworden. Was in den nächsten Sekunden oder Minuten geschehen würde, lag nicht mehr an ihnen.
    Es lag in den Händen eines Androiden - eines Werkzeugs jener, die ihn erschaffen und programmiert hatten.
    Noch einmal kamen dem Arkoniden Zweifel.
    Es fing an. Immentri Luz hielt seine Augen geschlossen und wirkte konzentriert, als die Meldung kam, dass die exotischen Maschinenparks unterhalb der Anlage soeben „endgültig" zum Leben¬: erwachten.
    Der Arkonide hielt den Atem an und hörte, wie ein Aggregat der Spektralen Technik nach dem anderen den Standby-Modus verließ und anlief. Sie

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