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2372 - Plan der Phantome

Titel: 2372 - Plan der Phantome Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hast du uns nicht in Ruhe gelassen? Das hier ist nichts für dich."
    „Das ist für niemanden etwas. Für keinen Swoon. Für kein Lebewesen in der gesamten Galaxis, kapiert?" Kopty stützte sich mit allen vier Atmen an der Glasscheibe ab, die die Steuerkonsole schützte. Seine Finger hinterließen feine Abdrücke, sein Atem kondensierte als Feuchtigkeitsfilm, der sich rasch verflüchtigte. „Und jetzt gebt mir Antwort.
    Wo genau sind wir? Ihr habt doch eine Außenbeobachtungslinse angebracht."
    Siru spürte wohl, dass es Kopty tödlich ernst war. „Wir sind aus der FALADUR VI ausgeschleust und verharren in einer Warteposition unmittelbar vor dem Traitank. Drei Container wurden bereits eingeschleust, außer uns warten noch zwei weitere auf die Verladung."
    „Dann können wir noch raus, ehe es endgültig zu spät ist." Er packte mit je zwei Händen die Wangen seiner Söhne. „Zu Hause regeln wir alles Weitere. Jetzt ist nur wichtig, dass wir ..."
    „Dass wir stillhalten", beendete Siru den Satz ganz anders, als sein Vater es im Sinn gehabt hatte. „Sieh hier."
    Er streckte den linken oberen Arm aus.
    Knapp über der Hand war ein Armband geschnallt, das in der Art einer Handgelenkuhr einen kleinen Bild- schirm zeigte. Darauf war die Außenhülle des Traitanks zu sehen. Dicht über einer der grellweißen Furchen öffnete sich eine Schleuse. Dahinter gähnte undurchdringliche Schwärze.
    Gleichzeitig ging ein Rucken durch den Container, dass die drei Swoon beinahe den Halt verloren.
    Siru sah zufrieden aus. „Wir werden eingeschleust. Ein Traktorstrahl hat uns gepackt. Wunderbar" Kopty zwang sich, ruhig zu atmen. Es kostete ihn alle Willensanstrengung, zu der er fähig war. Andererseits konnte er sich keine Situation vorstellen, die geeigneter zum Hyperventilieren war als diese.
    Er blickte seinem älteren Sohn in die Augen. „Wenn wir im Traitank sind, wird es keine Minute dauern, bis irgendeine Schutzvorrichtung eure tolle Linse entdeckt und uns damit als blinde Passagiere entlarvt. Weißt du, was man dann mit uns anstellen wird?"
    „Wahrscheinlich erwartest du darauf keine Antwort, Vater, aber ich will sie dir trotzdem geben. Nein. Nein, ich weiß es nicht. Und du ebenso wenig. Genau das ist doch das Problem. Alle wimmern vor Angst und kuschen vor der Terminalen Kolonne. Eine Aktion wie unsere war längst überfällig."
    „Wütende Swoon, ich weiß", sagte Kopty tonlos. „Was meinst du damit?"
    „Ich habe mir eure Botschaft genau angehört. Ihr seid wütende Swoon. Die Rächer der Milchstraße, was? Ich will euch was sagen, Kinder. TRAITOR wird diese Rächer zerquetschen, ohne auch nur zu bemerken, dass ihr ernsthaften Widerstand leisten wolltet."
    „Dazu müssen sie uns erst mal in die Hände bekommen." Siru lachte.
    In Koptys Ohren klang es so hohl und künstlich wie das Lachen jener Superhelden, die die Nachmittagssendungen im Trivid bevölkerten und im Durchschnitt alle zwei Wochen die Welt vor bösen Invasoren retteten. Ganz offensichtlich hatten seine Kinder den Bezug zur Realität verloren. „Die nächste Phase beginnt", kündigte Siru an. Die Wiedergabe auf dem kleinen Bildschirm an seinem Handgelenk erlosch. „Das Gerät habe ich übrigens auch geklaut.
    Es war leicht, die Hagu-Technik mit unserer zu koppeln."
    Zufrieden ließ er das Armband in einer kleinen Tasche im Schultergurt verschwinden.
    Wirgal zog sich zurück; man hörte ihn ganz in der Nähe auf irgendwelche Kisten klettern. „Er holt die Linse", erklärte Siru. „Wir sind nämlich keineswegs so sorglos, wie du denkst, Vater. Die Linse war darauf programmiert, auf ein Funksignal hin durch eine kleine Öffnung in den Container zurückzukehren. Es wird keine Spuren geben, die auf unsere Anwesenheit hindeuten. Außerdem sind wir schlicht zu klein, als dass diese Kolonnen-Typen uns wahrnehmen werden. Wir schlüpfen einfach durch die Löcher ihrer Netze, wenn du verstehst, was ich meine. Und dann sehen wir uns im Traitank einmal genau um. Wir werden schon irgendwelche Informationen finden, aus denen wir Nutzen schlagen können."
    „Eine tolle Rede, Sohn", sagte Kopty.
    Solange der Boden noch vibrierte und damit anzeigte, dass sich der Container in Bewegung befand, bestand keine Gefahr, dass die Chaostruppen mit der Entladung beginnen würde. Also mussten sie noch keine Entdeckung fürchten. „Aber jetzt sage ich dir was."
    Wirgal kehrte zurück. „Und dir genauso. Ihr hört mir beide zu, und zwar ganz genau. Ihr mögt euch das gut

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