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2372 - Plan der Phantome

Titel: 2372 - Plan der Phantome Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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brauchen ohnehin keine Nahrung.
    Und kein Geld. Vielleicht das einzig Gute daran, dass es zu Ende geht.
    Siru und Wirgal befanden sich aller Wahrscheinlichkeit nach nicht in dem Container, den der Springer gerade belud.
    Die beiden hatten sich zweifellos in einem bereits fertig bestückten Behälter verkrochen.
    Kopty eilte geradewegs auf den Container zu, der ihm am nächsten stand. Ein würfelförmiges Standard-Verlademodell von sechs Metern Kantenlänge. Wenn er nicht gerade dicht auf dicht bepackt war, gab es darin mehr als ausreichend Platz für zwei ebenso verwegene wie leichtsinnige Swoon-Kinder.
    Ja, sie sind Kinder ... dumme, unmündige Kinder. Kopty hatte bislang geglaubt, sie seien an der Schwelle zum Erwachsensein, doch diese Meinung verwarf er in diesem Augenblick. Kein Swoon mit beginnendem Verantwortungsgefühl konnte so töricht sein wie die beiden.
    Die Verladezugänge zu dem Container waren geschlossen. Kopty schwindelte.
    Es wäre ein Leichtes gewesen, die Verriegelungen gewaltsam zu öffnen; schließlich waren sie nicht spezialversiegelt, um sie besonders gegen 'Einbruch zu schützen. Aber es würde Zeit kosten. Kostbare Zeit. Und wenn einem Springer auffiel, was er trieb, würde er in große Erklärungsnot gelangen.
    Der Swoon blickte sich um.
    Am Nachbarcontainer stand einer der Zugänge offen. Er betrachtete es als Einladung.
    Warum nicht? Wo er sein Glück versuchte, machte keinen Unterschied. Er eilte los.
    Und traute seinen Augen nicht, als er eine winzige Beobachtungslinse an der Außenseite des Containers entdeckte. .
    Eindeutig swoonsche Fertigung. Nicht größer als eine Fingerspitze - für die plumpen Springer, die mit ohrenbetäubender Lautstärke ihre Arbeit verrichteten, nicht zu entdecken, für seine auf Technik aller Art geschulten Augen hingegen schon.
    Eine Kameralinse!
    Das bedeutete, dass sich seine Söhne in genau diesem Container befanden und auf diese Weise ihre Umgebung beobachten wollten.
    Ein Alarmsignal heulte durch die Halle, gefolgt von einer Stimme, so laut, dass sie wie ein Schlag gegen den Kopf wirkte: „Fünf Minuten ab jetzt."
    Kopty krümmte sich vor Schmerzen. Als er sich notdürftig erholt hatte, drang er in den Container ein. Der Zorn und die Angst um seine Söhne machten ihn unvorsichtig. Wo versteckten sich die Bälger?
    Blisterpacks der Kategorie H/4 und Vakusäcke umgaben ihn, sogar vereinzelte Holzkisten waren zu sehen. Eines hatten alle diese Behälter gemeinsam: In ihnen wurden für gewöhnlich Rohstoffe transportiert, keine technische Ausrüstung.
    Kopty sah verschiedentlich Erzklumpen aus den Kisten ragen. In den frei gelassenen Laufgängen be- fanden sich einige heruntergefallene Brocken des kostbaren Guts.
    Es stank ekelhaft süßlich nach Verwesung.
    Offenbar war in dem Container während einer der letzten Touren mindestens ein Kleinnager verendet. Das kam häufig vor, da die Springer nicht gerade vorrangig auf Sauberkeit und Hygiene achteten.
    Es gab tausend Möglichkeiten für seine Söhne, sich zu verstecken.
    Kopty Pekking, der Zweite Manufaktor der Produzierenden Abteilungen der Manufakturflotte Faladur, der Ausbund an swoonscher Korrektheit, sah rot. „Verdammt, wir müssen raus hier! Es bleiben weniger als fünf Minuten, dann sind wir so gut wie tot!"
    Keine Reaktion. „Ich weiß, dass ihr hier seid. Ich habe die Linse gesehen. Im Traitank wird man sie sofort entdecken, und dann werdet ihr eliminiert. Die Springer könnt ihr vielleicht hintergehen, aber doch nicht die Soldaten der Chaosmächte."
    Sein Blick fing sich an der bis zur Containerdecke reichenden Schutzscheibe aus Hartplastik, die die innere Kontrolltafel schützte. Wenn der Container entladen war, konnte er von dort gesteuert und automatisch gereinigt werden.
    Die Scheibe war verschmiert. Und zwar genau in Höhe von Swoonhänden. Kopty rannte los, quetschte sich zwischen zwei Kisten hindurch. Zwei Meter. Nur zwei Meter trennten ihn von seinen Söhnen. „Raus mit euch! Aber schnell!"
    Siru und Wirgal zeigten sich tatsächlich.
    Ihre Gesichter waren starr vor Schreck, die runden Münder halb offen.
    Koptys Gefühl nach blieben etwa dreieinhalb Minuten. Er fuchtelte in haltlosem Ärger mit allen Armen. Er würde seine Sprösslinge rausschaffen und wochenlang in der Kabine einsperren.
    Denen sollte Hören und Sehen vergehen.
    Diesmal hatten sie es zu weit getrieben!
    Er wollte sie anschreien - doch alles, was über seine Lippen drang, war: „Den Sonnenmaden von Swaft sei Dank.

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