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2372 - Plan der Phantome

Titel: 2372 - Plan der Phantome Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schaltete er sein Flugaggregat ein.
    Wenn er die nächsten Minuten überlebte, würde er Luri rückhaltlos die Wahrheit sagen. Er konnte nur hoffen, dass dieser sich auf die alte Freundschaft besann oder zumindest die Kollegialität, die sie seit Jahren verband.
    Doch darüber wollte er sich erst Gedanken machen, wenn er seine Söhne gefunden und mit Gewalt zurück in ihre Kabine geschleift hatte. Denn wenn ihm das nicht gelang ...
    Seine Gedanken stockten. Alles in ihm sträubte sich, diesen Gedanken fortzuführen. Doch er zwang sich mit aller Gewalt dazu.
    Wenn ihm das nicht gelang, blieb ihm keine andere Wahl, als es ihnen gleichzutun. Auch wenn das seinen Tod bedeutete. Aber konnte es für einen Vater eine andere Möglichkeit geben, als seinen Kindern in den Untergang zu folgen, wenn auch nur die winzigste Möglichkeit bestand, ihnen das Leben zu retten?
    Während er dem Ort entgegenraste, wo die ersten Container für die Lieferung an den Traitank vorbereitet wurden, ging ihm der Text der Nachricht seiner Söhne durch den Kopf.
    Wir werden die Schröpfung der Flotte nicht so ohne Weiteres hinnehmen. Ihr alle habt beschlossen, kampflos aufzugeben.
    Wir nicht.
    Es muss Widerstand geleistet werden. Mit allen Mitteln. Wir werden uns in einen der Container einschmuggeln und uns diesen Traitank einmal aus der Nähe ansehen.
    Jetzt weißt du, warum wir dir diese Botschaft so spät zukommen lassen. Du hättest uns von unserem Plan abhalten wollen. Gib dir keine Mühe mehr. Dafür ist es zu spät.
    Wünsch uns Glück, Vater.
    Wir werden sehen, ob diese Terminale Kolonne TRAITOR gegen wütende Swoon gefeit ist!
    Koptys Blick ging zum Chronometer, während die Halbkugeln der Korridorbeleuchtung an ihm vorbeihuschten, in einem steten, schneller werdenden Rhythmus: hell - heller - hell - heller...
    Er holte das Letzte aus seinem Flugaggregat heraus. Es blieben laut Zeitplan noch genau neunzehn Minuten, bis der Container verladen wurde.
    Neunzehn Minuten ...
    Er flog in einen Antigravschacht und schwebte acht Decks nach oben. Siebzehn Minuten.
    Er erreichte nach einer Ewigkeit die Verladehalle und musste drei Springer davon überzeugen, ihn durchzulassen, was erst gelang, als er sich auf seine Autorität als Zweiter Manufaktor berief. „Aber stör den Ablauf nicht!", rief einer der Rotbärtigen ihm nach.
    Als ob er sonst nichts vorhätte.
    Neun Minuten.
    Wo waren die missratenen Bälger?
    Angesichts der sechs Container rutschte ihm das Herz in die Hose. Seine Söhne anzufunken, brauchte er erst gar nicht zu versuchen. Falls sie die Kommunikationseinheit noch bei sich trugen, würden sie nicht antworten.
    Ihm schwindelte.
    Wenn er Siru und Wirgal nicht fand, würden sie in genau acht Minuten freiwillig dem sicheren Tod entgegentransportiert werden.
    Wir werden sehen, ob diese Terminale Kolonne TRAITOR gegen wütende Swoon gefeit ist.
    Und ob sie das war. Ganz im Gegenteil würden die beiden verärgerten Winzlinge wie ein Sandkorn von einem Wüstensturm der Heimat davongewirbelt werden.
    Das durfte nicht geschehen.
    Nicht auch noch seine Söhne.
    Sonst würde Koptys freier Fall im Wahnsinn enden.
    Phase 4: Der Clou 2. November 1345 NGZ Sechs Container.
    Kopty stand wie gelähmt. Wie sollte er in - ein rascher Kontrollblick - sieben Minuten den richtigen finden und auch noch seine Söhne ins Freie zerren?
    Sein Kopfansatz juckte fürchterlich.
    Vielleicht stärker als je zuvor in seinem Leben. Er blickte sich in der Halle um.
    Ein klobiges Gefährt raste auf ihn zu, grellgelb und geradezu monströs breit. .Der Springer hinter der Sichtscheibe sah alles andere als aufmerksam aus und lenkte das Verladefahrzeug mit verkniffenem Gesichtsausdruck.
    Koptys Augen quollen noch weiter als üblich aus den Höhlen. Er sauste mithilfe des Flugaggregats zur Seite; das Fahrzeug donnerte dicht an ihm vorbei. Die Gesichtshaut des Swoon prickelte vor Schreck und Aufregung.
    Endlich fasste er genug Mut und Entschlusskraft, um zu handeln. Besser durchsuchte er einen oder zwei der Container und hatte damit eine geringe Chance, seine Söhne zu finden, als gar nichts zu tun.
    Er wich einem Arbeiter aus, der zu einem Container eilte. Der Springer trug auf den ausgestreckten Armen vier kleine Kästen.
    Kopty kannte sie nur zu gut.
    Jeder einzelne enthielt einen Satz von 36 manuell auswechselbaren Howalgonium-Patronen. Jeder einzelne hätte ausgereicht, ihn und seine Söhne ein Jahr zu ernähren.
    Was spielt das noch für eine Rolle?, dachte er. Tote

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