2373 - Paros-Attacken

Normalraum geblieben, damit die Kybb keine Möglichkeit erhielten, den Kokon irgendwann zu zerstören.
    Manoko war ein Roter Riese vom Typ M4III mit 40-fachem Durchmesser Sols.
    Sein Abstand zum Jamondi-Zentrum betrug 19,92 Lichtjahre, die Entfernung zu Sol betrug 9191 Lichtjahre. „Die Signale sind verschlüsselt", fuhr Shabor Melli fort. „Da sie regelmäßig wiederholt werden, könnte es sich um einen Notruf handeln. Die Messwerte der Drohne untermauern das. Im Zielgebiet scheinen zahlreiche Quellen mit einer von null abweichenden Strangeness zu existieren. Teilweise lassen sich UHF-Emissionen von starker Intensität feststellen."
    Bully blieb abrupt stehen. „Wie viele Quellen lassen sich in etwa erkennen?"
    „Es müssen Hunderte sein, vielleicht sogar Tausende."
    „Und jede Einheit schleppt die Strangeness eines anderen Universums mit sich. Ich gehe jede Wette ein, dass der Wert bei allen derselbe ist."
    „Er ist derselbe", bestätigte Melli. „Sagte ich das nicht?"
    Bully starrte auf das Holo, als könne er dort Schiffe erkennen. „Eine ganze Flotte also. Die Insassen sind desorientiert, die Automaten möglicherweise ebenfalls. Ein Teil der Fahrzeuge könnte beschädigt sein."
    Der Aktivatorträger fuhr herum. „Ranjif, wie lange brauchen wir nach Manoko?"
    „Ungefähr eineinhalb Tage."
    „Das dauert zu lange. Bis dahin wimmelt es dort nur so von Chaos-Geschwadern.
    Dennoch - wir machen uns sofort auf den Weg."
    Eine solche Chance bekamen sie vermutlich nie wieder Wir müssen sie einfach nutzen, dachte Bully.
    Während der kleine Verband den Kurs setzte und wenig später das erste Linearmanöver einleitete, schweiften Bullys Gedanken zu Perry und Atlan ab.
    Sein ältester Freund weilte auf Terra und organisierte die Verteidigung der Heimat.
    Der Arkonide hielt sich vermutlich in der Charon-Wolke oder an einem anderem Ort auf, den nur er und vielleicht noch Perry kannten.
     
    *
     
    Zwölf Stunden nach dem Aufbruch berief Bully eine Besprechung aller Offiziere ein.
    Sie trafen sich in einem der Konferenzräume, die seitlich an die Hauptleitzentrale anschlossen.
    Rudo K'Renzer avancierte zum wichtigsten Mann. Der Chef der Beibootflotten und Außenoperationen legte erste Pläne vor. „Wir werden viel Zeit für die Sondierung des Sektors benötigen", sagte er. „Aus diesem Grund ist es nötig, die ENTDECKER zu trennen."
    Mussten die Schiffe im Fall einer Verfolgung durch Traitanks immer ihren Schattenschirm aktivieren, stieg der Energiebedarf rasant an. Im Zweifelsfall mussten sie zu früh aufgeben.
    Zudem war ein flüchtender ENTDECKER im Zweifelsfall einer Flotte von Traitanks jederzeit unterlegen. Gegen die Beschleunigungswerte der Disken kamen terranische Schiffe trotz verbesserter Triebwerksleistungen nicht an. „Wir bleiben unserer Taktik treu", erläuterte K'Renzer. „Aus sicherer Entfernung werden wir beobachten, messen und danach entscheiden, wie wir vorgehen."
    Ein Großangriff auf Pulks von Traitanks brachte sowieso nichts. Sie mussten sich einen der Kolosse herauspicken, eine Kolonnen-Fähre oder ein Kolonnen-Dock.
    Solange die Insassen unter dem Strangeness-Schock litten, gab es wenigstens eine kleine Chance, das Vorhaben in die Tat umzusetzen. „Operation Sisyphos" trat dann in ihre entscheidende Phase.
    „Die Strangeness-Scouts trainieren bereits für den Einsatz", informierte Bully die Anwesenden. „Sie wollen fit sein, wenn es losgeht."
    Ohne die sechs Männer, die in der SEOSAMH ihre Erfahrungen gesammelt hatten, hätten sie erst gar keinen Versuch zu wagen brauchen. Andererseits richteten sechs strangenessresistente Terraner nicht besonders viel aus. Sie konnten vielleicht Bomben legen.
    Aber sie mussten jederzeit damit rechnen, dass die Insassen der gegnerischen Einheit die Kontrolle über ihre Gedanken und ihre Körper zurückerhielten. In einem solchen Fall mussten die sechs Scouts zusehen, dass sie so schnell wie möglich wegkamen. „Wie sieht es mit tragbaren Transmittern aus?", fragte Shabor Melli. „Sie könnten dem Stoßtrupp den Rückzug erleichtern."
    Bully schüttelte den Kopf. „Zu aufwändig.
    Die Ganschkaren kennen sich dank der Dunklen Ermittler zu gut mit unserer Gebrauchstechnik aus. Im Handumdrehen würden sie so ein Ding umprogrammieren und den Spieß umdrehen. Eine Bombe in der LEIF ERIKSSON, das ist nicht ganz nach meinem Geschmack."
    „Du willst die Scouts also im Alleingang ...?" Tete Kramanlocky war nicht damit einverstanden. „Und eine Handvoll