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2374 - Der Trojaner

Titel: 2374 - Der Trojaner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatte Hearn gar nicht hören wollen. „Wir haben unser Ziel erreicht!", stellte er fest.
    Offensichtlich wurde der TRAI-Versorger von einem starken Traktorstrahl eingeholt.
    Iprasa, immerhin als faustgroße runzlige Kugel zu sehen, wurde sehr schnell von einem gewaltigen stählernen Rund verdeckt.
    Wie ein gefräßiges Riesenmaul schluckte der Hangar das havarierte Objekt.
    Die Bilderfassung verwischte, zeigte sekundenlang nur wenig mehr als wabernde Störungen und ließ dann undeutlich ein zweites großes Schiff erkennen. Hearn identifizierte es ebenfalls als Versorger, aber offensichtlich war jene Transporteinheit noch schwerer in Mitleidenschaft gezogen als der Trojaner.
    Sekunden später ein heftiger, knirschender Ruck. Der Major schaffte es gerade noch, sich auf den Beinen zu halten. Auch Shallowain konnte die Erschütterung einigermaßen ausgleichen, während andere zu Boden gingen oder sogar quer durch den Raum geschleudert wurden.
    Ein unheimliches Knistern erfüllte den TRAI-Versorger. In der nicht mehr gesicherten Ladebucht schienen erneut Container verrutscht zu sein. „Alle in Ordnung?", fragte der Major. „Braucht jemand medizinische Hilfe?"
    Die Transmitterspezialistin blutete aus einer Platzwunde quer über der Stirn. Als ihr jemand Wundplasma aufsprühte, stoppte das die Blutung und ließ die Wunde verkrusten.
    Nach einer Weile verstummten alle Geräusche.
    Der Trojaner stand in einem weitläufigen Hangar. Keine hundert Meter entfernt erhob sich der andere TRAI-Versorger wie ein zerklüftetes Stahlgebirge. Sein Rumpf war der Länge nach aufgeschlitzt, als hätte die Faust eines Riesen erst die Bugsektion eingedrückt und danach den Ricodin-Verbundstoff aufgerissen. Über mehrere Decks hinweg wirkte das Fahrzeug wie ausgeglüht, und die nach außen quellenden Eingeweide erweckten nicht den Eindruck, dass mit Reparaturarbeiten begonnen worden wäre.
    Trotz der beiden havarierten Schiffe, alle zwei womöglich von der KOLGONDE stammend, herrschte gähnende Leere. Der Hangar schien ver. lassen. „Abgestellt und vergessen", kommentierte Ruick. „Aber lange dürfen wir nicht warten. Wir müssen den Strukturbrenner so schnell wie möglich in Betrieb nehmen."
    „Noch nicht!", widersprach Major Hearn heftig.
    Im Hintergrund, beinahe vollständig von dem anderen Schiff verdeckt, hatte sich eine vage Bewegung abgezeichnet. Doch jetzt war da nichts mehr. Trotzdem wandte der Major den Blick nicht mehr von dem Holo. „Wir fangen an!", bestimmte Lapache nach einer halben Minute atemlosen Schweigens. „Major Hearn, zwei deiner Scouts begleiten Lezlie in das Verbindungssegment - der Transmitter muss justiert werden."
    Hearn verkrampfte sich, das Blut schoss ihm ins Gesicht, und gleich darauf war er schweißgebadet. Er blinzelte hektisch. „Sobald die Kalibrierung des Strukturbrenners beginnt, wird alles Schlag auf Schlag gehen", fügte der Hyperphysiker hinzu. „Zehn Minuten ...", wandte der Gurrad Rynean ein. „Länger brauchen wir nicht."
    Lapache atmete heftig. Es hatte den Anschein, als ließe die wachsende Anspannung jeden noch anfälliger auf die Strangeness reagieren. „Zehn Minuten werden Ganschkaren oder sonst wem reichen, den Strukturbrenner anzumessen ... Wenn wir dann nicht schnell verschwinden können ..."
    „... sind wir tot!" Keven Swalor schluchzte und lachte zugleich. Er bemerkte den verweisenden Blick nicht, mit dem Shallowain ihn bedachte. „Da ist es wieder!", stieß Hearn hervor.
    Diesmal ließ das Hologramm die Bewegung deutlicher erkennen. Hinter dem aufgerissenen Versorger glitten mehrere plumpe Schwebefahrzeuge hervor. An ihrem Ziel konnte kein Zweifel bestehen. „Ganschkaren! Sie kommen an Bord!"
    Es waren acht Kolonnen-Techniker. Vier von ihnen verschwanden im Innern des Trojaners, die anderen machten sich in der Ladebucht zu schaffen. Rasch wurde ersichtlich, dass sie die toten Mor'Daer abtransportierten. „Das haben wir nicht vorhergesehen", sagte der Hyperphysiker tonlos. „Keine Gefahr", beschwichtigte der Major. „Die Manipulationen werden einer flüchtigen Untersuchung standhalten, jede weitergehende Analyse benötigt Zeit.
    Schließlich haftet auch den Toten die Strangeness an."
    Zwei weitere Mor'Daer wurden abtransportiert. Zeitgleich verstummte der Notruf des Bordsenders. Anzunehmen, dass die Ganschkaren ihn stillgelegt hatten.
    Die unleidig klingenden Stimmen mehrerer Kolonnen-Techniker wurden von dem Überwachungssystem aufgefangen. Nicht alles war zu verstehen,

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