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2376 - Tolle Tage in Terrania

Titel: 2376 - Tolle Tage in Terrania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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daran, dass er sie nicht ergriffen hatte, war Nuoriel, wer sonst. Sie hatte ihn inständig gebeten, sich nicht dafür zu melden.
    Stattdessen jagte er nun - erschreckend entflammt - Gespenster. Und trieb sich zu diesem Zweck in Etablissements herum, die Nuoriel nie im Leben gutgeheißen, geschweige denn aufgesucht hätte.
    Dies war beileibe nicht der einzige Unterschied zwischen ihr und der tickenden Zeitbombe, die sich Sparks nannte...
    An der Brüstung einer Empore lehnend, blickten sie in „einen der kleineren Nebensäle dieses bescheidenen Bunkers", wie ihr Steward nonchalant gemeint hatte.
    Auf Dutzenden von Säulen tanzten Angehörige verschiedenster Völker und Geschlechter, bekleidet nur mit leuchtenden Tätowierungen. Besonders großer Beliebtheit erfreuten sich Skorpions-Motive.
    Die Lasterhöhle im Kugeldom wirkte bestens besucht. Rammelvoll - und das, obwohl sie so umständlich zu erreichen und ihr Betreiber auf Flüsterpropaganda angewiesen war. Andererseits, vielleicht zog ja gerade das. „Wir von >Exotica< freuen uns immer, wenn uns Medienprominenz die Ehre gibt", flötete der Steward, ein affektiert gekleideter und sich ebenso bewegender Ferrone. „Ich muss nicht darauf aufmerksam machen, dass von der Existenz dieses Ortes nichts nach außen dringen darf? Keine Augenzeugenberichte auf öffentlichen Kanälen, schon gar keine Bild- oder sonstigen Aufnahmen ..."
    „Gebongt", sagte Sparks. „Deswegen sind wir nicht hier; auch nicht, um uns zu amüsieren."
    In Hajmo hielten sich Erleichterung und umso größere Besorgnis die Waage. „Ihr wollt etwas erwerben?", fragte der Blauhäutige. „Feuerwerkskörper?
    Schließlich ist morgen Silvester." Er kicherte. „Keine Waffen", winkte Sparks ab. „Bloß Gerätschaften, die anderswo nicht ohne Weiteres erhältlich sind."
    „Welcher Sparte?"
    „Ortung. Plus entsprechende Software zur Verarbeitung der Ergebnisse."
    „Ich verstehe. Bitte geduldet euch wenige Augenblicke. Ein Sachbearbeiter wird sich in Kürze zu euch gesellen."
     
    *
     
    „Exotica GmbH &Co KG" war ein ganz offiziell eingetragener Firmenname - und zugleich die Bezeichnung für ein Konglomerat mafioser Organisationen, die mit allem handelten, was verboten und deshalb teuer war.
    Der Oberboss dieses Verbunds, der Plophoser Merrit Fulgen, wurde auch Scorpulus oder Skorpionskönig genannt.
    Diesen Spitznamen verdankte er den Farmen, die er im Netz der Kanäle außerhalb Altais betrieb, im Sand der naturbelassenen Gobi-Wüste. Dort erzeugten, ursprünglich der Blues-Welt Folgogon entstammende, schwarz gepanzerte Skorpione den Hauptbestandteil des gleichermaßen gefragten wie verheerenden Suchtgiftes Deon. Raffiniert wurde die Droge, die latente Psi-Talente zum Ausbruch bringen konnte, im Gegenzug jedoch fast immer eine zum baldigen Tod führende Abhängigkeit bewirkte, mutmaßlich in den Altais.
    Sparks war mehrfach von Informanten mit der Nase darauf gestoßen worden. Die ersten Teilergebnisse ihrer Recherchen hatten sie schnell davon abgebracht, das Thema weiterzuverfolgen. Wenn es den versammelten Sicherheitsbehörden Terranias noch immer nicht gelungen war, den Skorpionskönig von seinem Thron zu stoßen, stand eine einsame, noch dazu als Klatschtante verschrieene Reporterin erst recht auf verlorenem Posten.
    Ratsamer, sich Fulgens Ressourcen und Kontakte zu bedienen ...
    Sie reichte dem „Sachbearbeiter", einem Barniter, ihre vorbereitete Liste. Der füllige Kolonialterraner mit der grobporigen Haut und den bernsteingelben Augen überflog sie ausdruckslos, dann sagte er: „Sofort mitnehmen könnt ihr nur die Punkte sechs bis acht. Der Rest wird binnen weniger Tage geliefert."
    „Geht klar."
    „Moment mal", mischte sich Hajmo Siderip ein. „Was kostet der Spaß, und wer bezahlt?"
    „Na du", antwortete Sparks. „Wer sonst?"
     
    *
     
    Hajmo hätte sie ohrfeigen können - hätte er sie ohrfeigen können. „Wie komme ich ..."
    „Keine Sorge", beruhigte der Barniter.
    Aus seinem Mund klang das eher wie eine Drohung. Die Kaufleute seines Volkes galten als die verschlagensten der Milchstraße, sogar bei den Springern, und das wollte etwas heißen. „Ich habe dich auf Albion3D gesehen. Bin übrigens ebenfalls ein großer Swoofonics-Fan.
    Selbstverständlich hat eine dermaßen bekannte Persönlichkeit, deren Adresse außerdem in jedem Verzeichnis aufscheint, bei Exotica unbegrenzten Kredit." Übersetzt hieß das: Wir wissen, wer du bist und wo du wohnst. Komm gar nicht erst in

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