Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2376 - Tolle Tage in Terrania

Titel: 2376 - Tolle Tage in Terrania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
hochriss, um ihre Blöße zu bedecken. „Oh nein!"
    Oh doch, fürchte ich. „Wir haben uns erlaubt, nach euch zu sehen", sagte Flippong. „Weil ihr so lange geschlafen habt; wir übrigens auch."
    „Wie spät ist es denn?", fragte Da'inta schlotternd. Ihr schien plötzlich sehr kalt zu sein. „Früher Nachmittag."
    „Ach so. Nun, das kann schon mal vorkommen." Hajmo war ein wenig irritiert, aber immer noch guter Dinge. „Nach einer Silvesterfeier ..."
    „Wir schreiben den sechsten Januar, Hauslord."
    Als der Schock eingesunken war, schloss Hajmo die Augen. Fast sechs Tage und Nächte!
    Er versuchte, sich seine letzten Eindrücke in Erinnerung zu rufen, und scheiterte kläglich. Da war nichts, oder zumindest kaum etwas; und das Wenige verwischt, nebelhaft. Erregung, Vorwürfe, Geschrei.
    Hatte der recht gemütlich und harmonisch begonnene Abend im Streit geendet? „Ich fasse es nicht." Da'inta konnte kaum sprechen, so sehr klapperten ihr die Zähne. „Wir haben die ganze Zeit über gepennt?"
    „Nein, nur die letzten rund vierzig Stunden", sagte Drizhak. Elm ergänzte: „Genau wissen wir es nicht; da wir selbst auch total hinüber waren; keine Ahnung, wovon. Zuvor habt ihr mächtig Wirbel geschlagen. So wild, dass wir uns nicht zu euch hereintrauten."
    Flippong legte ihm einen Tentakel über die Sprechöffnung. „Sei nicht so vorlaut, Junges." Zu Sparks und Hajmo sagte der Gaelarck: „Da wir uns vergewissert haben, dass ihr beide wohlauf seid, ziehen wir uns jetzt wieder zurück. Sollen wir ein Frühstück bereiten?"
    „Ja, bitte. - Oder, warte ..." Er sollte eigentlich hungrig sein wie ein Wolf, verspürte jedoch keinerlei Appetit. „Lasst euch Zeit. Ich denke, wir haben davor noch einiges zu besprechen."
    Nachdem die Triade der Kopffüßler das Schlafzimmer verlassen hatte, sah sich Hajmo um. Chaos, wohin sein Auge fiel; und Verwüstung, in nicht geringem Ausmaß. Einige der Apparaturen waren umgefallen (oder umgestürzt worden?), teilweise beschädigt (absichtlich, in blinder Wut?), halb vergraben unter einer Fülle von leeren Flaschen und sonstigen Behältnissen, zerfetzten Kleidungsstücken (darunter Da'intas mit dunklen Flecken bedeckter Overall), schimmligen Speiseresten, Junkfood-Verpackungen...
    Langsam dämmerte ihm, dass zu seiner Hochstimmung eigentlich wenig Anlass bestand. Zudem stank es im Zimmer erbärmlich: nach Rauch, Alkohol, menschlichen Ausdünstungen. Über allem lag ein penetrantes, scharfminziges Aroma.
    Vurguzz? Nein. Schlimmer. Das Zeug, das Sparks ihm angeboten und er entrüstet zurückgewiesen hatte, das Rauschmittel zur Steigerung des Lustempfindens - hatte er es sich letztlich doch aufdrängen lassen?
    Hajmos Hirn begann, die Gedächtnislücken auszufüllen, kombinierte Indizien und Erinnerungsfetzen. Die sich ergebenden, nach wie vor äußerst unscharfen Bilder erschütterten ihn bis ins Mark. Mit einem Mal schämte er sich entsetzlich. Prompt setzte auch bei ihm der Schüttelfrost ein.
    Oh nein ...
    Sie waren übereinander hergefallen, in jeder erdenklichen Hinsicht. Enthemmt, hatten sie die Erschöpfung negiert und weitergemacht - mit allem, was sie in die Finger kriegen konnten. Das meiste davon stammte wohl aus der Skorpionsburg.
    Kein Wunder, dass sie nach dem mehrtägigem Drogenexzess quasi ins Koma gefallen waren. Gut möglich, dass in die Nebenräume gedrungene Giftschwaden auch die Gaelarck-Familie flachgelegt hatten. Bei deren zarter Konstitution reichte schon eine geringe Dosis. „Ich glaube, ich muss mich übergeben."
    Das Laken um den Leib gewickelt, wankte Sparks aus dem Zimmer. „Bbitte beeile dich." Auch Hajmo drohte sich der Magen zu heben. Er empfand Ekel vor sich selbst. Seine nackte Haut war klebrig und an manchen Stellen mit bunten Substanzen beschmiert, deren Natur er besser nicht genauer eruierte.
    War es möglich, dass erwachsene, intelligente, gebildete Menschen in so abscheulichem Ausmaß die Selbstkontrolle verloren? - Und wie!, dozierte der Psychologe in Hajmo: Triebstau, allgemeine Frustration, da war nur ein nichtiger Anlass vonnöten ...
    Ach, sei still, Schwellschädel!
    Nachdem sich beide gereinigt und angezogen hatten, löffelten sie am Küchentisch in peinlichem Schweigen die von den Gaelarcks gereichte Suppe. Dann nahmen sie das Schlachtfeld, als das sich der Schlafraum darbot, erneut in Augenschein.
    Immerhin, das Gros der Gerätschaften war noch heil, darunter die zentrale Mikropositronik. Sparks stürzte sich auf die Ergebnisse der

Weitere Kostenlose Bücher