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2379 - ESCHERS Liste

Titel: 2379 - ESCHERS Liste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sein."
    Die beiden begleiteten sie nach draußen.
    Lao-Tse stand immer noch vor dem Ausgang und hielt die Einkaufswanne mit den umgetauschten Geschenken. Er war abgeschaltet. Marlinda war jedoch in keinster Weise überrascht.
    Die beiden Besucher erwiesen sich als Kavaliere. Sie nahmen die Gelehrte in die Mitte. Gemeinsam gingen sie den Fußweg entlang. „Wie lange wird es denn dauern?", erkundigte sie sich. „Keine Sorge, nicht lange. Du wirst dich wohlfühlen und glücklich sein."
    Marlinda entdeckte in der Ferne starke Lichtkegel von Scheinwerfern über den Gebäuden. Das musste ganz in der Nähe der Thora Road sein. Vielleicht hatte es mit der Umleitung zu tun.
    Astuin und Myhr blieben plötzlich stehen und sahen sich an. Sie glaubte etwas wie Verunsicherung in ihren Gesichtern zu entdecken. Gleichzeitig verschwand das intensive Gefühl der Geborgenheit und Wärme in ihr zu einem großen Teil. Ihr Urteilsvermögen kehrte nach und nach zurück. „Moment mal", sagte sie. „Wie kommt ihr dazu, mich in meinem Haus zu überraschen und mitzunehmen?"
    Sie wollte nach dem Armband fassen und den Notruf auslösen,' aber das Gerät musste innerhalb der vergangenen Viertelstunde kaputtgegangen sein.
    Gleichzeitig kam ihr der Gedanke, dass sie es doch besser bleiben ließ. Es brachte nichts.
    Stattdessen fragte sie: „Stimmt etwas nicht?"
    „Wir versuchen es gerade herauszufinden", lautete Astuins Antwort.
    Der Lange deutete plötzlich nach oben. „Drei Giganten der ENTDECKER-Klasse", sagte en „Wir sollten uns beeilen."
    „Warte", meinte der Kleine.
    Sie schienen in sich hineinzulauschen.
    Wieder keimten Verwunderung und dann Empörung in Marlinda auf. Was bildeten sich die beiden ein? Was sollte sie bei ESCHER? Sie wollte kein Prozessorsein, was immer das war ...
    Furcht beschlich die Philosophin, verbunden mit einer Gänsehaut, die vom Scheitel in den Nacken und den Rücken hinab bis in die Beine und Zehenspitzen rann. Sie fror plötzlich. Entschlossen fuhr sie herum und rannte los. Ihre Finger hämmerten auf die Sensoren des Armbands. Ein paarmal flackerte die Energie-Statusanzeige, aber sie erlosch jedes Mal wieder.
    Plötzlich legten sich knochige Finger wie Eisenklammern um ihre Arme. Marlinda schrie auf, vor Schmerz und vor Entsetzen.
    Im nächsten Augenblick wurde es dunkel um sie.
     
    *
     
    „Dies ist die Gedankenkammer", erklärte Astuin. Neben ihr tauchte ein dürrer Arm in einem schwarzen Ärmel auf. Eine schneeweiße Hand deutete wie anklagend auf die Behälter, die in vier Blöcke zu je sechzehn Einheiten unterteilt an den vier Wänden aufgereiht standen. „Hier kannst du Wurzeln schlagen, froh und glücklichsein. So wie diese Menschen. Sie warten schon auf dich."
    Marlinda Cais-Zumba hatte keine Ahnung, was mit „Gedankenkammer" gemeint war.
    Sie stand in einem großen Saal. Weiße und blaue Lampen tauchten ihn in kühles, fast überirdisch schönes Licht. Neugierig musterte sie die Behälter. Es handelte sich um kreuzförmige Behälter mit einem wuchtigen Unterbau. Menschen lagen in ihnen, je ein Mann oder eine Frau pro Behälter. Sie hielten die Arme ausgebreitet und waren nackt. Ihre Köpfe steckten in Metallhauben. Transparente Deckel bildeten das Oberteil der Behälter. „Sie schlafen", fuhr Astuin fort. „Sie gehören zu den intelligentesten Menschen mit dem meisten Wissen. ESCHER braucht sie, deshalb hat er sie gerufen. Du gehörst ebenfalls dazu."
    „Und du musst dir über deine Zukunft keine Sorgen mehr machen", ergänzte Myhr.
    Marlinda sah sich um. Alles war sauber und ordentlich. Die Apparate und Maschinen folgten in ihrer Anordnung einer übersichtlichen Geometrie, so, wie sie es in ihrer Wohnung schätzte. Die Menschen in den Behältern fühlten sich wohl, das spürte sie deutlich.
    Und sie sollte dazugehören. Es war eine Ehre, was ihr da widerfuhr. „Ich danke euch", sagte sie mit bebender Stimme. „Ich kann es kaum erwarten."
    Undeutlich erinnerte sie sich daran, dass Wärme und Zuversicht in ihrem Innern vor kurzem zweimal gewichen waren. Sie konzentrierte sich, um eine erneute Enttäuschung zu verhindern.
    Pal Astuin schob sich an ihr vorbei zu dem Block auf der linken Seite. „Hier im Block West ist dein neues Zuhause", sagte er. „Diesen Behälter dort, den zweiten von vorn in der äußeren linken Reihe, haben wir für dich aufgehoben."
    Ihre Zuversicht verwandelte sich übergangslos in Euphorie. Astuin geleitete sie hinüber zu einer Kammer, in der eine

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