2379 - ESCHERS Liste
Desinfektionsdusche auf sie Wartete.
Anschließend hüllte er sie in ein flauschiges Badetuch, während Merlin Myhr zu dem Kommunikationspult in der Mitte trat und mehrere Schaltungen vornahm. „ESCHER freut sich auf dich", sagte er.
Die beiden waren echte Kavaliere und begleiteten Marlinda zu ihrem Behälter.
3.
Aus dem Ruder gelaufen...
Solange sie nur oberflächliche Informationen über ESCHER besaßen, konnten sie nicht entscheiden, wie groß die Gefahr tatsächlich war. Aber gerade das hätten Einsatzleiter wie Artwing Barucka dringend wissen sollen. Sie trugen die Verantwortung für das Leben und die Gesundheit der ihnen anvertrauten Menschen, der TLD-Leute und der Einwohner an der Thora Road, die sie jetzt evakuieren mussten. .
Barucka sah zum Himmel empor: Hoch über den Dachkanten zeichneten sich im Licht starker Scheinwerfer die Wandungen von zwei der drei ENTDECKER ab. Wie Gebirge hingen sie da oben über den Dächern, die tiefsten Punkte ihrer Kugelrümpfe mit der Antigravschleuse ungefähr neunhundert Meter von der Thora Road entfernt. Bei Tageslicht bekam man mit Sicherheit Platzangst, wenn man die Gebirge sah, wie sie auf ihren gigantischen Antigravfeldern leicht schwankten, als würden sie jeden Moment herabstürzen.
Captain Barucka sah nicht nur die Gefahr, dazu hatte er als bewährter TLD-Mitarbeiter zu viel erlebt. Er sah auch das Imposante, diese ultimate Demonstration technischer Überlegenheit.
Und dennoch war es nur ein Psychoduell, was sich abspielte. Keiner der beiden Kontrahenten wollte auch nur einen Meter Boden hergeben. Und doch würde am Schluss einer nachgeben müssen oder sogar unterliegen.
Barucka sah wieder nach unten, musterte argwöhnisch die Umgebung. Die grellen Trennlinien zwischen der Helligkeit und dem Dunkel der Nacht schmerzten trotz der Helmscheibenfilter in den Augen, nicht ständig zwar, aber immer dann, wenn er es am wenigsten brauchen konnte.
Der Captain wies die Einsatzkommandos an, die Antiortungsschirme und Deflektorfelder abzuschalten. Die Geheimniskrämerei nützte angesichts des geänderten Einsatzbefehls nichts mehr Außerdem konnte ESCHER sich an virtuellen Fingern ausrechnen, wo sich die TLD-Leute aufhielten.
Die Männer und Frauen in ihren Einsatzanzügen wurden sichtbar, Trauben mit Dutzenden von Agenten am Boden und in unterschiedlichen Höhen um das ESCHER-Gebäude. Lediglich die Spezialgleiter mit den Transmittern ließ Barucka in der Unsichtbarkeit. Er folgte dabei seiner Erfahrung und seinem Instinkt. Wer konnte schon voraussagen, wie sich die Nacht entwickelte. Vielleicht brauchten sie die Transmitter schneller, als sie ahnten. „Geron, wie sieht es aus?", fragte er über den Helmfunk.
Er hörte das Schnaufen des Adjutanten.
Irgendjemand in Loebenincks Nähe flüsterte etwas. „Die ersten Großraumgleiter sind da", sagte der Sergeant dann. „Die Bewohner der Häuser westlich von ESCHER gehen jetzt ins Freie."
„Achtet auf die Schutzfeldprojektoren am Straßenrand. Beim geringsten Anzeichen einer Manipulation legt ihr einen Blitzstart hin."
„Verstanden!"
Die Projektoren stammten aus den Einsatzgleitern. Die von ihnen erzeugten Felder schirmten die Vorgänge an. den Häusern vor neugierigen Blicken aus dem ESCHER-Gebäude ab. Barucka argwöhnte, ESCHER könnte die Projektoren manipulieren und die Anwohner als Geiseln nehmen - angesichts der drei Giganten dicht über den Häusern war das kein besonders abwegiger Gedanke. Über das Wozu dachte der Captain nicht nach. Er war TLD-Agent mit Sonderauftrag und genau umrissenen Zielvorgaben in einem engen Zeitrahmen.
Für Reflexionen blieb da keine Zeit.
Dennoch beschäftigte sich ein Teil seiner Gedanken mit den Fragen, die offenblieben, wenn man genauer nachdachte. Barucka glaubte nach wie vor nicht an einen Hinterhalt. ESCHER würde allenfalls sein Territorium verteidigen, aber eine von Menschen geschaffene Positronik egal welcher Kapazität würde sich nie gegen ihre Erbauer stellen oder Menschen absichtlich in Gefahr bringen. Für Roboter und Computer galten nach wie vor grundlegend die drei Asimov'schen Robotergesetze samt deren Erweiterungen, die in Jahrhunderten und Jahrtausenden hinzugekommen waren. Nein, ESCHER würde niemals...
Artwing Barucka stutzte. Der Projektor für die Mentalabschirmung arbeitete unregelmäßig. Ein interner Fehler des Projektors oder der Energieversorgung lag nicht vor. Jemand oder etwas störte das Gerät von außen.
Barucka bewegte kaum
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