2379 - ESCHERS Liste
dich."
Gucky nahm es wörtlich. Er kehrte zurück auf die Liege und streckte sich aus.
Er hörte zu, wie Perry sich mit der Solaren Residenz in Verbindung setzte. „Holt Fawn Suzuke nach Terrania, jetzt sofort!"
*
Sie hätten schwere Waffen gegen den Prallschirm einsetzen können, aber auch das hätte in der näheren Umgebung Verwüstungen an Gebäuden und Landschaften angerichtet. Also verfolgten sie die Idee, die Barucka gekommen war und die er mit dem Begriff „tunneln" umschrieben hatte.
Aus dem Schutz eines Antiortungsfelds heraus vermaßen sie die energetische Struktur des Prallschirms. Die entsprechenden Soll-Werte lagen ihnen vor, denn die Projektoren stammten aus den Beständen der LFT. Es handelte sich um Hochleistungs-Prallschirme, wie sie auch in der Solaren Residenz, dem Volcan-Center und anderen wichtigen Einrichtungen verwendet wurden.
Irgendwann nach Tagesanbruch tauchte Geron Loebeninck im Unterstand bei Artwing Barucka auf. Der Captain sah ihm an, dass er alles andere als zufrieden war. „Die Ist-Werte stimmen nicht mit den Unterlagen überein", sagte der Sergeant. „Die Projektoren bringen deutlich mehr Leistung als vergleichbare Residenz-Geräte."
„Lass mich raten." Barucka verschränkte die Arme vor der Brust. „Auch die Modulation stimmt nicht mit dem Original überein."
„Woher ..."
Der Captain lachte verhalten. „Das ist kaum schwer zu erraten. Selbstverständlich hat ESCHER die Geräte verändert. Warum sollte er es uns unnötig leicht machen?
Schlimm genug, dass gerade Rhodan es war, der ihn aufgerüstet hat."
Außerdem waren da noch die beiden ehemaligen TLD-Agenten, die sich mit der Hightech genau auskannten. Die Ratschläge für das Vorgehen in einem solchen Fall stammten mit hoher Wahrscheinlichkeit von Astuin und Myhr. „Wir haben nur eine Chance." Barucka deutete auf eine Skizze und ein paar Formeln, die er an die Betonwand des Unterstands geklebt hatte. „Wir versuchen es mit gezielter, punktueller Modulation in schnellem Rhythmus. Ein Zufallsgenerator steuert das Ganze. Dadurch erreichen wir einen winzigen Vorteil. Wir sind ESCHERS Reaktionen immer eine Nasenlänge voraus. Mit etwas Glück gelingt es uns, eine winzige Strukturlücke zu schaffen."
„Und was bringt uns das?", erkundigte sich einer der Soldaten, die den Unterstand bewachten. „Das hängt davon ab, was wir daraus machen, oder besser, was wir durch die Lücke transportieren. Verlieren wir keine Zeit!"
Artwing Barucka setzte sich in Bewegung.
Gemeinsam mit seinem Adjutanten suchte er die Stelle auf, wo die Spezialisten hinter den Schutzfeldern arbeiteten. „Tastströme?"
„Keine Tastströme", antwortete der Ingenieur, dessen Brustschild ihn als Freder Holker auswies.
Im Klartext hieß es, ESCHER hatte bisher von ihrem Tun nichts bemerkt. Ein Unsicherheitsfaktor blieb allerdings, und der hieß Astuin und Myhr. Wenn die beiden Teleporter auftauchten, würden die Männer es vermutlich viel zu spät bemerken. „Eine halbe Stunde noch", entschied Barucka. „Wenn wir bis dahin nicht durch sind, brechen wir den Versuch ab."
Die Spezialisten arbeiteten mit mehreren Modulatoren. Sie beeinflussten die Struktur des Prallfelds im Mikrometerbereich. Das größte Problem stellte die Erhaltung der Energie dar.
Umgeleitete Frequenzströme legten einen längeren Weg zurück, was einem geringfügigen Energieverlust gleichkam.
ESCHERS Messgeräte waren empfindlich genug, um so etwas festzustellen.
Also mussten sie probieren und wieder probieren. Aus der halben Stunde wurde eine ganze. Nach zwei Stunden hatten sie es endlich geschafft. „Die zwei Schwarzgekleideten sind im Osten der Stadt gesehen worden", meldete der Sprecher in der Funkzentrale. „Über ihren aktuellen Aufenthaltsort ist nichts bekannt."
„Ignorieren, einfach ignorieren, die Typen gehen uns nichts an." Barucka ging die Daten auf dem Monitor durch. „Können wir?"
„Die Geräte sind einsatzbereit."
Die Spezialisten legten los. Sie gingen mit höchstmöglicher Vorsicht ans Werk. Es änderte nichts daran, dass Barucka ständig von einem Bein aufs andere trat. Das Warten zermürbte nicht nur ihn. Auch Loebeninck litt darunter, dass es in diesem Fall keine schnelle Lösung gab und nicht geben durfte.
Wieder verstrich eine Stunde ohne Ergebnis. Dann endlich. hellten sich die Mienen der Männer auf. „Die Strukturlücke wandert mit der Modulation."
„Wie groß?", Wollte Barucka wissen. „Im Moment vier Quadratzentimeter. Sie
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